Duales Studium, die bessere Wahl?

Gymnasium Altenholz 16. November 2017
© ©

Die Schule absolviert und jetzt steht der Schüler im Nichts. Sicherlich wissen viele junge
Leute noch nicht, was sie nach der Schule machen sollen. Vielleicht eine Ausbildung,
ein Studium oder gar ein duales Studium? Doch erst mal muss man überhaupt
wissen, was ein Duales Studium ist.

Beim Dualen Studium wechselt der Student zwischen dem theoretischen Teil und dem
praktischen Teil der Ausbildung ab. Wichtig bei einem Dualen Studium ist der
Praxispartner. Dieser kann eine soziale Organisation, ein Unternehmen oder eine
staatliche Einrichtung sein. Der theoretische Stoff wird meist an einer Hochschule oder an einer Berufsakademie vermittelt.
Das dort erlernte Wissen wendet man dann in der darauf folgenden Praxiszeit an.
Der Student bekommt von dem Praxispartner ein festes Gehalt. Je nach
Praxispartner ist man nach dem Studium noch an das Unternehmen gebunden und
muss sich dort für 2-5 Jahre verpflichten. Das muss der Student machen zum
einen, weil die Ausbildung sehr teuer ist und zum anderen, weil der Student
durch das Studium, welches auf das Unternehmen abgestimmt ist, genau an den
Konzern angepasst bzw. angelernt wurde. Das Unternehmen profitiert auch davon,
wenn es junge und motivierte Leute einstellt. Mein Interviewpartner, Trygve
Zierul, ist ein Dualer Student und hat als Praxispartner die Helm AG. Er
studiert nun seit etwas über einem Jahr an der HSBA (Hamburg School of Business
Administration) als Wirtschaftsstudent. ,,Das Gehalt ist vergleichbar mit dem
einer Ausbildung. Da man ein festes Gehalt bekommt, muss man keine extra Zeit
für einen Job, der eventuell nicht fachbezogen ist, aufbringen." , nannte er
als Vorteil.

Ein Duales Studium kann man jedoch nicht in jedem Bereich machen. Wirtschaft und
Informatik sind zwei Bereiche in denen es viele Angebote für ein Duales Studium
gibt. Außerdem muss man bei jedem Praxispartner
Bewerbungen schreiben und danach Bewerbungsgespräche führen. Das hat
folgenden Vorteil: Das Unternehmen muss die Bewerber nicht nur nach ihrem
Zeugnisschnitt beurteilen, sondern kann nach ihren Fähigkeiten beurteilen.
Einen guten Zeugnisschnitt sollte der Bewerber natürlich haben, damit er
überhaupt zu einem Auswahlverfahren eingeladen wird.

Es ist 6 Uhr morgens und der Wecker klingelt. Heute muss der Student in dem Unternehmen
arbeiten. ,,Ein klarer Vorteil eines Dualen Studiums ist die Praxiserfahrung,
die man im Konzern sammelt. Die praktischen Berufserfahrungen steigern die
Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich.", sagte Trygve. Diese Erfahrungen kann
man nicht in einem normalen BWL (Betriebswirtschaftslehre) Studiengang sammeln.

Je nach Praxispartner sind auch Auslandssemester möglich. Dafür muss man jedoch bei
einem internationalen Arbeitgeber arbeiten, wie zum Beispiel bei der Helm AG.
Die Helm AG hat insgesamt 1600 Mitarbeiter. Ihr Hauptsitz ist in Hamburg, wo
600 Angestellte arbeiten. Das heißt, dass über die Hälfte des Personals im
Ausland tätig ist. ,,Im Ausland sammelt man noch andere Erfahrungen und es
zeigt die Bereitschaft sich weiterzubilden.", meinte der Student. Durch die
vielen internationalen Arbeitgeber braucht man viele Leute, die in anderen
Ländern, bzw. in anderen Sprachen agieren können. Dafür bietet die HSBA extra
einen Studiengang an: ,,International Business Administration".

Neben den Mitarbeitern lernt der Duale Student natürlich auch die Strukturen des Konzerns
sehr gut kennen. Man lernt verschiedene Arbeitsbereiche der einzelnen
Abteilungen kennen. ,,Im Idealfall findet man einen Bereich, der einen
interessiert und in dem man nach dem Studium längerfristig arbeiten möchte.",
erklärte der Student.

Nachteile des intensiven Studiums sind aber auch vorhanden. Die Freundschaften, die man in
der Schule geknüpft hat, möchte man natürlich während des Studium weiterhin
pflegen. Trygve sagt:,,In einem Dualen Studium hat man sehr wenig Zeit.
Dementsprechend kann man selten etwas mit den Freunden unternehmen. Außerdem
sind die Ferien von dem Arbeitgeber vorgegeben und diese überschneiden sich
selten mit den Semesterferien eines normalen Studiums." Er kommt erst am Abend
um ca. um 18 Uhr 30 nach Hause.

Als Zusammenfassung meinte er:,,Mein Fazit zum Dualen Studium ist, dass es ein
interessanter praxisorientierter Einstieg in das Berufsleben sein kann, wenn
man bereit ist 3 Jahre intensiv an der Uni zu lernen und bei der Firma zu
arbeiten. Außerdem ist das Studium durch das Gehalt ausreichend finanziert.
Insgesamt ist ein Duales Studium eine gute Ausbildung."

Ståle Zierul (15), 9b, Gymnasium Altenholz

 
Dieser Eintrag hat bisher keine Kommentare

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert