Essstörungen sind aktueller als man denkt

Kieler Gelehrtenschule 3. November 2017
Bild: RioPatuca Images/fotolia.com©

Es ist erschreckend zu wissen, dass heutzutage jeder
5.Jugendliche an einer Essstörung leidet. Es sind vor allem weibliche Teenager
zwischen 11 und 17 Jahren, aber auch Jungs sind immer häufiger betroffen.

Es gibt viele Arten von Essstörungen: Die, die am häufigsten
vorkommenden, sind die Magersucht (auch Anorexia Nervosa genannt) und die
Bulimie (Ess-Brechsucht). Eine Diät ist meistens der Grund für solche Essstörungen,
dabei lernt man auch die sogenannten Kalorien kennen, die zuerst nur schwach
reduziert und dann immer weiter runtergefahren werden. Die meisten kommen aus
diesem Diätwahn nicht mehr raus und verfallen der sogenannten Essstörung.

Bei der Magersucht sind die Betroffenen eher von Essen
abgeneigt als bei der Bulimie. Sie vermeiden bewusst Mahlzeiten und nehmen nur
sehr kleine Portionen zu sich. Sie verbieten sich regelrecht das Essen. Ganz
viele holen sich auch Inspiration von den sogenannten „ProAna Seiten" aus dem
Internet. Dort wird die Magersucht als dein bester Freund bezeichnet. Es werden
auch ProAna WhatsApp-Gruppen erstellt, um sich gegenseitig beim extremen Hungern zu
unterstützen. Dort werden dann strenge Regeln aufgestellt, die man besser einhalten
sollte, sonst wird man als „Verlierer" abgestempelt. Bei der Bulimie läuft das
alles sehr ähnlich ab: Man hungert, um sich glücklich zu fühlen, wird aber
ständig von Fressattacken überfallen. Bei einer solchen Attacke werden in kurzer
Zeit die Sachen in sich hineingestopft, die man sich die ganze Zeit verboten
hat. Danach wird sofort die Toilette aufgesucht, um sich zu übergeben, damit man
nicht zunimmt. Deswegen bleiben die meisten Bulimie-Kranken normal bis leicht
untergewichtig.

Eine Essstörung wird dann lebensbedrohlich, wenn extreme
äußerliche Veränderungen erkennbar sind. An erster Stelle steht das extreme
Untergewicht, das sich auch stark im Gesicht abzeichnet, viele bekommen auch
Haarausfall, wirken sehr blass und bekommen trockene Haut, aber auch die inneren
Organe leiden sehr unter dem starken Gewichtsverlust. Außerdem wird sehr häufig
eine Herzrhythmusstörung und Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Die
weiblichen Patienten klagen auch oft über das Aussetzen der Periode.

Sehr erschreckend ist, dass die Essstörung für 10 bis 15 % der Erkrankten tödlich endet.

 
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