Konfirmandenunterricht heute

Gymnasium Altenholz 17. November 2017
http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Eckernfoerde/Im-Einsatz-fuer-Gemeinde-und-Familie  Burkhard Kitzelmann©

Stille, mehrere Kirchenbesucher haben ihren Notizblock aus ihren Taschen geholt und schreiben sich die nächsten Gottesdiensttermine auf. Dann passiert aber etwas sehr Ungewöhnliches: Pastor Thomas Heik kündigt an, dass jetzt nur noch ein Jahr Konfirmandenunterricht stattfinden soll. Entsetzen bei den jetzigen Konfirmanden, die noch zwei Jahre Konfirmandenunterricht haben, Begeisterung bei den jüngeren Brüdern und Schwestern, die diesen Weg noch vor sich haben. Manch einer fragt sich, wie dies angehen könne oder wie das überhaupt möglich ist. Pastor Heik erklärt, dass als Ersatz für das wegfallende Jahr eine Pflichtteilnahme an einem fünftägigen Konfi-Camp bestehe.

Ganztagsschule, Freizeitangebote und vieles mehr führen dazu, dass der Konfirmandenunterricht vom traditionellen Dienstags- oder Donnerstags- Unterricht über einen Zeitraum von zwei Jahren auf nur ein Jahr Unterricht gekürzt wird.

Koppelsberg, Plön
Mit rund 120 Konfirmanden aus den Gemeinden Osdorf-Felm-Lindhöft, Schilksee und Wacken treffe ich mich auf dem Koppelsberg, um durch fünftägigen Unterricht einen weiteren großen Schritt Richtung Konfirmation zu machen. Täglich erwarten uns Unterricht, Abendprogramm, Andachten und Jugendgottesdienste, die von freiwilligen „Teamern" organisiert werden. Doch ersetzt dieses Konfi-Camp wirklich ein ganzes Jahr Konfirmandenunterricht? Pastor Thomas Heik, aus Osdorf meint: „Ja, rein von der Stundenanzahl trifft dies zu, denn die zwei Jahre Konfirmationsunterricht sollen 60 Unterrichtsstunden haben. Wenn man nun für jeden Tag des Konfi-Camps die Unterrichtsstunden zusammenrechnet, kommt man auf 30 Stunden plus die sowieso 30 Stunden des Konfirmandenunterrichts in den Gemeinden. Ergibt also 60 Stunden."
Nur für ein Jahr Konfirmandenunterricht, für manch einen von uns erscheint dies knapp bemessen, schließlich bedeutet die Konfirmandenzeit auch Zeit der persönlichen Reifung und Aufbau einer inneren Haltung.
Auf dem Koppelsberg beschäftigen wir uns hauptsächlich mit den „Perlen des Glaubens". Laut Pastor Heik sind diese „eine bestimmte Methode, mit der man viele, viele Themen berühren kann, die einen rund um den Glauben beschäftigen können."
Die Perlen des Glaubens, auch „Perlen des Lebens" genannt, wurden vom schwedischen Bischof Martin Lönnebo erfunden. Sie sind jeweils einem bestimmtem Thema zugeschrieben. Jeder einzelnen Perle kann man beispielsweise ein Gebet, einen Gedanken oder eine Lebensfrage widmen.
In den fünf Tagen erarbeiten wir uns meist spielererisch die einzelnen Perlen, sodass wir am Ende reich beschenkt an Erfahrungen und mit unserem eigenen Perlenarmband nach Hause gehen.
Reichen diese 18 Perlen aus, um den Weg des Glaubens so zu verfestigen, dass ein Jahr Konfirmandenunterricht genügt? Pastor Thomas Heik gibt zu, dass durch zweijährigen Unterricht vielleicht noch mehr Grundlagen und Wissen vermittelt werden, aber durch die durch den Kirchenkreis im großen Umfang organisierte Konfirmandenfreizeit auf dem Koppelsberg werde ein vielfältiger Umgang mit den Perlen des Glaubens ermöglicht. Was letztendlich die Konfirmanden nachhaltiger erreicht, sei seiner Meinung nach schwer zu sagen.
Ich, der nun auch ein Jahr Konfirmandenunterricht hat, finde es gut, dass die Konfirmandenzeit auf 12 Monate Unterricht plus Konfi Camp verkürzt ist. Durch viele Unterrichtsstunden im Rahmen von G8, sowie meinen Hobbys lässt sich so alles gut in Einklang bringen. Nichtsdestotrotz denke ich, dass auch das zweijährige Modell gewisse Vorteile hat, so baut sich unter anderem ein intensiveres Verhältnis innerhalb der Gruppe und zum Pastor auf.

 
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