Wie oft hat die Zeitung Pause?

Imke Schröder 1. März 2018 1 Kommentar(e)
© Frank Peter

Mettenhof. Drei Klassen warten in der Grundschule am Göteborgring im Gotlandwinkel auf einen Redakteursbesuch. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Birgit Lohse, Marianne Mennenga und Kerstin Hausschildt machen die Grundschüler beim Projekt „Medien in der Schule", kurz MiSch, mit. Online-Redakteurin Imke Schröder und Fotograf Frank Peter schauten bei der 4a, 4b und der 4c in Mettenhof vorbei, um über den Journalismus-Beruf und den Alltag bei den Kieler Nachrichten zu berichten.

Gewappnet mit ihren schön beklebten Lesetagebüchern und allerhand Fragen warten die Kinder in einem großen Stuhlkreis auf ihren Besuch. Damit es kein allzu wildes Durcheinander gibt, hat die 4 a extra ein Moderatorenduo ernannt, das die Fragen zum Thema Leser, Redaktion, Fotografieren und Zeitungsmachen lenkt.

Wiktoria rutscht beim Fragestellen vor Aufregung auf dem Stuhl hin und her und streckt den Arm ganz weit in die Luft: „Wie oft hat man bei der Zeitung Pause?" Nur einmal am Tag, eine Mittagspause. Erstaunte Blicke von der Zehnjährigen. Aber regelmäßige kleine Pausen wie in der Schule wären vielleicht eine ganz gute Idee. Doch wenn richtig viel los ist und so etwas passiert wie mit dem Schiff, das ins Schleusentor gefahren ist, dann bleibt einfach keine Zeit für Pausen.

Emre (9) fragt sich, ob ein Redakteur überhaupt selbst noch Zeitung liest. „Natürlich lesen wir ganz viel", sagt Schröder, „und wir wollen ja auch wissen, was die anderen Kollegen über Themen schreiben oder denken." Hamza (10) möchte wissen, ob Redakteure ein Wörterbuch benutzen. Selbstverständlich ist der Duden bei allen Kollegen immer griffbereit, aber trotzdem schleichen sich manchmal Fehler ein, wie es auch Susan (10) aufgefallen ist. „Was wird gemacht, wenn ein Fehler passiert oder etwas Falsches in der Zeitung erscheint?" Dann ist das natürlich sehr, sehr ärgerlich und wird möglichst schnell korrigiert, erfahren die Kinder.

Mitschülerin Beritan will wissen, woher die ganzen Ideen für die Schlagzeilen kommen, ob die Kieler Nachrichten die bei anderen abgucken? Dass Abgucken keine so gute Idee ist, das wissen die Grundschüler aus eigener Erfahrung. Schließlich guckt man dann auch manchmal einen Fehler mit ab. Deshalb machen sich die Redakteure, die die Seiten gestalten, selbst ganz viele Gedanken und sind sehr kreativ bei ihrer Arbeit. Ernste Gedanken hat sich auch Abdullah gemacht: „Woher bekommen Sie die Fotos aus Syrien, obwohl da doch Krieg ist?". Dass Kollegen als Kriegsreporter ihr Leben aufs Spiel setzte, um die Welt mit Fotos und Berichten aus Syrien zu versorgen, beeindruckt nicht nur den 11-Jährigen.

Daran schließt die Frage von Jounes (10) an: „Woher bekommen die Redakteure sonst ihre Informationen?" Von Pressekonferenzen haben die Grundschüler schon gehört, dass aber auch Informationen über die Sozialen Netzwerke, Briefe oder Anrufe zu den Redakteuren gelangen, das war den meisten neu. Der neunjährige Tolas möchte eines dann noch ganz dringend wissen: „Haben Sie Spaß bei der Arbeit?" Die Antwort ist leicht: „Bei so einem abwechslungsreichen Beruf und mit solch tollen Klassenterminen – auf jeden Fall", sagt Schröder.

Dieser Artikel ist in der KN-Ausgabe vom 28. Februar erschienen.

 
1 Kommentar(e)
  1. Ich
    17. März 2018

    Dieses Projekt sollte ein Dauerprojekt werden. Schülerreporter.

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