Mittwochvormittag an der Goetheschule in der Kieler
Hansastraße. Während ein weiterer Besucher, der winzige Findelkater Charly,
sich zutiefst entspannt in seinem Körbchen räkelt, richten sich rund 40
Augenpaare erwartungsvoll auf mich.
Fragerunde mit der MiSch-Redakteurin ist angesagt: Die
Deutschkurse von Julia Westphal und Brigitte Goethe aus den Klassen 9a und 9c
warten im Konferenzraum auf Antworten, Ansichten, Anekdoten. Sie wollen vor
allem einen Einblick in meinen beruflichen Alltag als Volontärin bei den Kieler
Nachrichten bekommen, aber auch verstehen, wie die Arbeit in einem Medienunternehmen
sonst so funktioniert. Dass ich mich da warm anziehen muss, merke ich schnell.
Unter den Schülern herrscht größtenteils keine Scheu vor dem
Journalistenbesuch. Im Gegenteil: Die künftigen MiSch-Reporter haben nämlich
mitunter auch unbequeme Fragen für mich vorbereitet. Sie wollen nicht nur
möglichst genau wissen, wie ein Tag in der Redaktion aussieht oder ob mir mein
Job immer Spaß macht. So fragt Ludwig (14) gleich mal frech drauflos, ob
Journalisten tatsächlich immer so ganz objektiv bleiben oder Artikel zuweilen parteibezogen
schreiben. Außerdem hakt er nach, ob bestimme Themen nur veröffentlicht werden,
um Leser zu gewinnen. Oliver (15) interessiert, ob auch KN-Mitarbeiter beim
G20-Gipfel in Hamburg vor Ort waren.
Bei rund 40 neugierigen Fragen und einigen spannenden
Themenvorschlägen, die wir besprechen, kann ich mich in anderthalb Stunden im
Gegensatz zu Charly kaum einmal entspannt zurücklehnen. Richtig so,
liebe MiSch-Reporter! Hartnäckiges Nachfragen wird euch nämlich bei euren eigenen
Beiträgen noch zugutekommen.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Recherchieren,
Interviewen, Schreiben, Fotografieren oder auch Filmen. Ich warte gespannt auf eure
Werke und wünsche euch nun erst einmal schöne Herbstferien!
Isabelle Breitbach