15.000 neue Polizisten

Gymnasium Altenholz 13. November 2017
Innenminister Grote begrüßt die neuen Polizisten bei ihrer Vereidigung©

KIEL. Um die Sicherheit des Landes zu verstärken, haben viele große Parteien, wie die CDU, CSU, SPD und FDP in ihrem Wahlprogramm versprochen, möglichst bald 15.000 neue Polizisten in Deutschland einzustellen. Mit diesen Einstellungsplänen würde das Land ungefähr wieder auf das Personalniveau von 1998 kommen. Weitere Gründe für die Aufstockung waren die gestiegene Belastung durch Flüchtlinge, die Kriminalität im Internet und die erhöhte Terrorgefahr.

Doch wie sehen junge Polizeibeamte ihren Beruf? Befragte Berufsanfänger sind im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit ihrer Wahl und bereuen diese keineswegs.

„Meine Erwartungen sind voll erfüllt", so Alke Trceziok (30), Einstellungsberaterin und Beamtin auf einem Kieler Revier. Bjarn Brux (22) äußerte sich dazu: „Es ist ein sehr fordernder Beruf, sowohl körperlich als auch geistig. Außerdem kann man Menschen helfen"!

Doch viele sehen das anders. Das macht sich an den wenigen Bewerbern bemerkbar, trotz gesenkter Standards, wie etwa einem leichteren Rechtschreibtest, der Aufhebung der Mindestgröße von 1,65m oder des zuvor erforderlichen Mindestdurchschnitts von 2,8 im Abitur. Des Weiteren haben 2015 nur wenige Bewerber in Schleswig-Holstein diese Tests bestanden. Der Berufswunsch Polizist büßt aber auch wegen des Schichtdienstes, der Sondereinsätze, wie beim G20 Gipfel in Hamburg und dem Umgang mit Gewalt, an Beliebtheit ein.

Bjarn Brux sieht für sich nur einen einzigen Nachteil: „Ich muss manchmal arbeiten, wenn meine Kumpels Spaß haben und feiern gehen und darf Ihnen quasi dabei zugucken"! Doch als Vorteile sieht man, dass der Polizist etwa einen abwechslungsreichen Beruf ausübt, bei dem er viel Sport treibt. Einmal im Jahr wird seine sportliche Fitness durch einen Leistungsnachweis im Schwimmen, Laufen oder Radfahren getestet. Der Arbeitsplatz des Polizisten gilt zudem als sicher, da er den Beamtenstatus hat. Bei Eintritt in das Dienstverhältnis bekräftigt der Beamte seine Pflicht zur Verfassungstreue (siehe Bild). Die gravierendsten

Nachteile daran: Man darf nicht streiken und der Dienstherr entscheidet über den Einsatzort und über die Aufgabenbereiche. Im Zweifelsfall geschieht dies auch gegen den Willen des Beamten.

Als Polizeibeamter hat man aber einen hohen Kündigungsschutz, eine gute soziale Absicherung sowie eine Berufsunfähigskeitsversicherung. Des Weiteren bekommt man im Rentenalter eine höhere Pension als „normale" Angestellte und das Einkommen steigt mit Anzahl der Dienstjahre. Alke Trceziok stellt fest, dass das ausreiche, aber das Land darüber nachdenken solle, eine Gefahrenzulage in bestimmten Aufgabenfeldern auszuzahlen.

Die Frage ist nur, warum es zu wenige junge Menschen gibt, die bei der Polizei arbeiten wollen, trotz angemessenem Gehalt und wenigen Nachteilen. Was bewegte die Polizisten, die sich zurzeit im Dienst befinden, dazu, diesen Beruf zu wählen? „Ich finde den Beruf abwechslungsreich und außerdem ist es ein sicherer Job", so Lasse Schwardtmann (19), Auszubildender bei der Polizei. Alke Trceziok sagt: „Es war schon immer mein Traumberuf. Ich mag die Zusammenarbeit mit Menschen und finde es gut, dass es kein Job mit Routine ist. Außerdem arbeitet man im Team und hat die Vielseitigkeit und Herausforderung im Streifendienst".

Die Polizei in Deutschland steht für die Sicherheit von mehr als 80 Millionen Menschen. Der Dienst der Sicherheit umfasst die Schutzpolizei, die Wasserschutzpolizei und die Kriminalpolizei. Doch was raten Polizisten jungen Leuten, die planen in den Dienst der Sicherheit einzutreten? Bjarn Brux, der nicht von Anfang an bei der Polizei war, rät: „Es kommt auf den Typ an. Man muss mit dem Schichtdienst und damit, dass eventuell mal nicht so schöne Sachen gesehen werden, umgehen können". „Bevor man mit der Ausbildung anfängt, sollte sich jeder über die aktuelle Politik informieren. Außerdem sollte das Allgemeinwissen gut ausgeprägt sein und das Geschehen von der Polizei verfolgt werden", so Lasse Schwardtmann, der erst dieses Jahr mit der Ausbildung

begonnen hat. Alke Trceziok würde nur Positives erzählen und wünscht allen viel Spaß!

So sieht man, dass der Beruf Polizei für viele Menschen in Frage kommen kann. Egal ob man direkt nach der Schule mit der Ausbildung beginnt, oder sich später noch einmal umorientiert!

 
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