Couchsurfing: Das Abenteuer auf der fremden Couchen

Gymnasium Altenholz 14. November 2017
Viktoria Wagner©

Annika Andruleit, Caprice Bleicken, Mirija Löhnert

„Triff Einheimische auf der ganzen Welt und
übernachte bei ihnen.“ Damit lockt die Webseite Couchsurfing, welche 2004 von
Casey Fenton, Daniel Hoffer, Sebastian Le Tuan und Leonardo Barnani gegründet
worden ist, bis heute 12 Millionen Leute an. Das Prinzip ist ganz simpel: Man
erstellt sich einen kostenlosen Account und kann sich als Gastgeber (Host)
anbieten oder aber auch das Angebot beanspruchen und als Couchsurfer kostenlos
auf einer fremden Couch übernachten. Als Couchsurfer schreibt man einen Host
aus dem Zielort an und klärt alles weitere ab. Der Couchsurfer  kann später auf dem Account des Hostes eine Bewertung über seinen Aufenthalt schreiben. Als Host erstellst du dir auf der Website ein Profil, wo du ein Foto von dir, ein Paar Informationen wie zum
Beispiel Alter, Name, Geschlecht etc. und Bilder von deiner Wohnung
veröffentlichst. Als Host darf man nur Geld für Verpflegung von dem
Couchsurfer, der meist nur eine Nacht bleibt, annehmen. Das hört sich ja alles
schön und gut an, aber was steckt wirklich dahinter? Die Sozialpädagogin
Viktoria Wagner (30 Jahre) aus Eckernförde hat uns aus eigener Erfahrung
berichtet.

Misch: „Wie lange sind Sie schon auf der
Website Couchsurfing angemeldet?“

Viktoria Wagner: „Ich bin seit knapp vier
Jahren auf der Website.“

M.: „Wie oft haben sie schon einen
Couchsurfer bei ihnen schlafen lassen?“

V.W.: „Ich habe bis jetzt drei Mal Jemanden
gehostet. Einen Bayer, einen Ungar und einen Italiener.“

M.: „Wie waren Ihre Absprachen bevor der
Couchsurfer zu Ihnen gekommen ist?“

V.W.: „Es war unterschiedlich. Den
Italiener kannte ich schon, weil er mich zuerst gehostet hat. Mit dem Ungaren
wurde vor seinem Besuch nicht viel gesprochen. Er war leider sehr seltsam und
ich habe es bereut ihn gehostet zu haben. Mit dem Bayer habe ich vorher nicht
viel gesprochen, aber wir haben uns super verstanden.“

M.: „Wie waren dabei Ihre Erfahrungen?“

V.W.: „Mit dem Bayer war wie gesagt alles
gut, wir haben uns auch gut angefreundet. Auch der Italiener war sehr
freundlich und da ich ihn schon vorher kannte war alles sehr nett. Aber der
Ungar was psychisch krank und hatte mich nachdem er wieder weg war mit Nachrichten
bombadiert und das hat sehr genervt. Zuletzt hatte ich ihn blockiert und er hat
dann mit Selbstmord gedroht. Das war bisher das schlimmste Erlebnis.“

M.: „Wie oft haben Sie schon die Couch bei
jemand anderem benutzt?“

V.W.: „Ich selber habe bisher bei vier
Personen übernachtet.“

M.: „Wo sind Sie damals gewesen?“

V.W.: „Einmal in Lübeck, einmal in
Sardinien und zweimal in  Berlin.“

M.: „Wie waren dabei Ihre Erfahrungen?“

V.W.: „Die Erfahrungen waren sehr gut, bis
auf einmal in Berlin. Ich wurde von einem Mann gehostet. Er hatte eindeutig
andere Absichten, aber es ist nichts passiert und ich bin auch sofort wieder
gegangen.“

M.: „Kennen Sie noch andere Personen in
Ihrem Bekanntenkreis die Couchsurfing benutzten?“

V.W.: „Im Bekanntenkreis nutzt das außer mir
niemand. Ich kenne nur Couchsurfer, die ich durch die Website kennen gelernt
habe.“

M.: „Wie alt waren die Personen, die Sie
auf der Website kennengelernt haben?“

V.W.: „ Die Personen waren zwischen
28Jahren und 33Jahrten alt.

M.: „Lassen Sie sich auf jeden Couchsurfer
ein?

V.W.: „ Wen ich hoste und von wem ich
gehostet werde , da habe ich eine Regel. Ich lasse mich nur auf die Personen
ein (vor allem Männer), die mindestens sieben gute Bewertungen haben und nicht
nur ausschließlich von Frauen, sondern auch von Männern gecouchsurft werden.
Ich denke so wird dann das, was ich erlebt habe, nicht wieder passieren.“

M.: „Wie würden sie das Konzept von
Couchsurfing bewerten?“

V.W.: „Das Konzept ist an sich eine sehr
schöne Idee. Menschen weltweit zu vernetzen und tolle Freundschaften entstehen
zu lassen. Außerdem ist es super die Möglichkeiten zu haben, auch ohne viel
Geld zu reisen. Man zahlt ja nichts. Ich denke aber, dass viele Männer, die
sich dort anmelden, das auch tun, um Dating oder Sex zu missbrauchen und
gezielt nur Frauen hosten, weil sie sich Sex erhoffen. Das ist sehr schade und
traurig. Trotzdem würde ich weiter machen.“

 
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