von Alexa Robiller, 15 Jahre
Klasse 10d, Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule
„Ich bin zu dick“, „Ich bin hässlich“, „Niemand will mit so etwas wie mir befreundet sein“: Immer mehr Jugendliche werden von solchen oder ähnlichen Gedanken geplagt. Am Anfang schieben die meisten es auf die Pubertät, da es meist in diesem Alter beginnt. Aber ein „Das geht vorbei“ ist nicht hilfreich, und die Aussage, dass man nur nach Aufmerksamkeit suche, macht das Ganze nur noch schlimmer. So wird aus einer Phase schnell eine ernstzunehmende Depression.
Eine Depression ist eine Krankheit, die nicht selten mit dem Tod endet. Behandlungen sind nicht immer erfolgreich. Depressionen beginnen, wie Essstörungen, im Kopf: Selbstzweifel sind ein ständiger Begleiter, Komplimente stoßen auf taube Ohren. Gründe für die Erkrankung an einer Depression können ein traumatisches Ereignis oder Mobbing sein.
Betroffene ziehen sich Stück für Stück zurück und nehmen immer weniger Kontakt mit anderen auf. Auch wenn jemand immer lächelt, muss das kein Zeichen dafür sein, dass es der Person gut geht. Mit heutigen Mitteln ist es nicht unmöglich, eine Depression zu behandeln. So gibt es psychiatrische Einrichtungen, die den Betroffenen helfen zu lernen, besser mit der Krankheit umzugehen. Behandlungsmöglichkeiten sind zum einen die medikamentöse Behandlung, aber auch ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik sowie Gespräche mit einem Psychologen.
Der Vorteil an einer Klinik ist, dass die Patienten dort nie alleine sind. Sie können bei Problemen zu ihren Betreuern gehen und sich Rat holen. Der Tagesablauf ist geregelt und sowohl mit Behandlungen als auch mit Freizeitaktivitäten komplett durchgeplant. Im „Zentrum für integrative Psychiatrie“ gibt es auch eine Klinikschule, damit die, die noch zur Schule gehen, keine Probleme mit dem Schulstoff bekommen, wenn sie entlassen werden.
Depressionen können sich auch im Aufritzen der Haut mithilfe von scharfen und spitzen Gegenständen äußern, aber das ist nur der sichtbarste Teil davon. Es ist die innere Leere, die einen davon abhält, Emotionen zu fühlen und auf bestimmte Situationen zu reagieren. Das unterbewusste Aufkratzen der Haut, weil man nicht still sitzen kann. Die Frage nach dem Sinn des Lebens, die man sich jeden Tag wieder stellt. Irgendwie auch das Verlangen, sich selbst etwas anzutun.
Es ist, als würde man im Meer schwimmen. Immer weiter, wird schon nichts passieren. Irgendwann sieht man das Land nicht mehr und verliert die Orientierung. Noch ist das nicht so schlimm, man hat noch Kraft. Man schwimmt in eine Richtung, in der Hoffnung, das Land kommt. Aber je länger man schwimmt, desto müder wird man, und langsam verliert man die Hoffnung, das Land zu erreichen. Ganz langsam geht man unter, mit letzter Kraft versucht man, sich über Wasser zu halten, bloß nicht aufgeben. Aber es hilft nichts. Alleine ist man verloren. Und so sinkt man, ganz langsam. Man spürt den Druck des Wassers von allen Seiten, und wie langsam der Sauerstoff ausgeht. Es wird alles immer dunkler. Man sinkt und sinkt und der Druck wird zu viel. Sauerstoff hat man schon lange nicht mehr. Der Druck wird schmerzhaft, alles im Inneren zieht sich zusammen, man ist unfähig, sich zu bewegen. Man hofft auf irgend etwas, das einen erlöst, aber da ist nichts.
Man ertrinkt, ohne zu ertrinken.
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