Kann Holstein 1. Liga ?

Gymnasium Altenholz 15. November 2017
Foto im Holstein Stadion©

Holstein führt 1:0 durch ein Tor von Marvin Duksch. Das Stadion ist ausverkauft. Die Fans singen und feiern. Nach weiteren Toren von Lewerenz und Schindler gewinnt Holstein 3:0 gegen Dynamo Dresden. Nach dem Spiel feiern die Spieler mit den Fans den wieder einmal hochverdienten Sieg. Die Euphorie ist deutlich spürbar, die Holstein sich durch die vielen Siege in den letzten Wochen aufgebaut hat.
Holstein Kiel, Aufsteiger aus der 3. in die 2. Liga, 13 Spiele, 29 Punkte, jedes Spiel ausverkauft. Das Ziel vor der Saison –der Klassenerhalt- scheint längst erreicht zu sein. Die Fans träumen von der 1. Bundesliga und von Duellen gegen Bayern und Dortmund. Geschäftsführer Wolfgang Schwenke zum sportlichen Erfolg im NDR: ,,Wir genießen es einfach in der 2. Liga Fußball zu spielen [...] und das macht uns vielleicht auch so stark und unberechenbar." Statistisch gesehen sieht es gut aus für Holstein, denn wenn in den letzten 20 Jahren eine Mannschaft nach 13 Spielen 29 Punkte hatte, ist sie auch aufgestiegen. Aber kann Kiel auch erste Liga?
Von der DFL (Deutsche Fußball Liga) wird gefordert, dass das Holstein Stadion 15000 Fans Platz bietet. Deswegen will Holstein eine neue Osttribüne bauen. Der Stadionumbau sollte eigentlich schon zum Anfang der Saison 2018/19 fertig sein, aber er verzögert sich, weil das Land Schleswig-Holstein über 50 Prozent der Kosten übernimmt, und deshalb das Projekt europaweit ausgeschrieben werden muss. In dieser Saison hat Holstein eine Ausnahmeregelung erhalten, auf die der Verein auch nächste Saison hofft, da eine Fertigstellung der Tribüne bis Ende 2018 undenkbar ist. Ursprünglich sollte im September 2017 der Umbau starten, aber aufgrund der EU weiten Ausschreibung kann es nun "März bis April werden. Vielleicht aber auch später", so Wolfgang Schwenke in den "Kieler Nachrichten"
Eine weitere ,,Baustelle" ist das oft kritisierte Sicherheitskonzept im Holstein Stadion. Vor dem Nordderby in der 2. Liga stürmten etwa 25 maskierte Holstein Fans auf's Spielfeld und versuchten während des Warmlaufens die Fahnen der St. Pauli Fans zu klauen. Ein Bengalo wurde in den St. Pauli Block geworfen. Pressesprecher von Holstein Kiel, Wolfgang Paarman im Interview ,,[Für den Platzsturm] gibt es keine Entschuldigung. Es hat gegen St. Pauli nicht funktioniert [...] . Wir haben daraus gelernt und die Sicherheitsmaßnahmen entsprechend angepasst.''
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist auch die sportliche Erstligareife. Hannover 96 und der Vfb Stuttgart sind in der Saison 2016/17 in die 1.Liga aufgestiegen und spielen somit diese Saison im Bundesliga Oberhaus. Wenn man deren ,,Aufstiegskaderwerte" Hannover ( 40,6 Millionen Euro ) und Stuttgart ( 52 Millionen Euro ) mit Holsteins derzeitigem ,,Kaderwert" ( 10,9 Millionen Euro ) ( Quelle: Transfermarkt.de ) vergleicht fällt auf, dass Holstein finanzielle Nachteile hat. Natürlich bedeutet Geld nicht automatisch Erfolg, wie man an Holsteins aktuellen Tabellensituation in Liga 2 sieht, aber im modernen Fußball spielt Geld nun mal eine sehr wichtige Rolle. Damit Holstein die finanziellen Nachteile aufholen kann, muss der Verein an Geld kommen. Auf die Frage nach möglichen Geldquellen antwortet Paarman: ,, Große Sponsoren sind uns natürlich willkommen, aber wir vergessen auch nicht, wo unsere Wurzeln sind. Und die liegen in der Region und bei den Sponsoren aus der Region, die uns schon geholfen haben, als wir noch kein Zweitligist waren."
Um es ernüchternd für die Kieler Fußballfans auszudrücken: Es ist noch ein langer Weg zu einem Aufstieg in die 1. Liga und noch länger wird der Weg in der ersten Liga zu bestehen. Es dauert mindestens ein Jahr, um die Auflagen der DFL für die 2. Liga zu erfüllen. Und große Baumaßnahmen sind selten pünktlich fertig. Zudem fehlt es an Geld, um eine konkurenzfähige Mannschaft für die 1. Bundesliga aufzustellen, die eine lange 1. Liga Saison mit Reisestrapazen und Verletzungen durchsteht. Wolfgang Paarman dazu ,,Wir sind Aufsteiger in die 2. Liga [ ... ] da denken wir nicht über den Aufstieg nach''.

Nick Jonte Schröder

Gymnasium Altenholz 9b

 
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