Klischee oder Wirklichkeit?

Gymnasium Kronshagen 9. November 2017
So könnte der Drachenkopf am Bug eines  Langschiffes ausgesehen haben.©

Jeder kennt es das typische Wikingerschiff, schlank und flach, ein hoher Mast mit einem rot-weiß gestreiften Segel, Ruder an den Seiten, an der Reling hängen Rundschilde und der Bug wird von einem Drachenkopf geziert. So stellen es sich die meisten Menschen vor. Doch stimmt diese Vorstellung? Das Schiff, das wir heutzutage meistens mit den Wikingern verbinden, das Langschiff, war ein reines Kriegsschiff, an dessen Reling keine Schilde hingen, da diese bei der ersten Welle abgerissen worden wären. Niemand weiß wie das Segel gefärbt war, das übrigens nie parallel mit den Rudern oder Riemen, wie sie eigentlich heißen, eingesetzt wurde. Der charakteristische, hoch aufragende Bug war nicht etwa aus ästhetischen Gründen so hoch, sondern weil man damit besser durch hohe Wellen schneiden konnte. Der Drachenkopf an der Spitze des Bugs hingegen ist historisch belegt und sollte vor allem Dämonen abwehren. Der Mast des Schiffes war umklappbar, um auch unter niedrigen Brücken hindurchzupassen. Eine weitere Besonderheit dieser Schiffe war, dass sich das Ruder immer auf der rechten Seite des Schiffes befand, damit man es auch auf hoher See reparieren konnte. Deshalb heißt die rechte Seite eines Schiffes auch heute noch Steuerbord. Säße das Ruder nämlich am hochgezogenen Heck, käme man in einem Sturm nur schwer an das Ruder heran. Auch wenn viele der Teile unserer Vorstellung vom
Wikingerschiff der Fantasie entsprungen sind und der historischen Faktenlage nicht standhalten können, bleibt der Bau eines solchen Schiffes immer noch eine Meisterleistung der damaligen Zeit.

 
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