Leuchten in der Ostsee

Kieler Gelehrtenschule 3. November 2017
Ein 200 Mikrometer großes Noctiluca scintillans.©

Kiel.

In diesem Herbst kann man ein interessantes Naturphänomen beobachten,
das Wasser scheint zu leuchten, wenn man hindurchläuft. Der Ursprung
dieses Leuchtens sind Einzeller aus der Gruppe der Dinoflagellaten, die
auf Reizungen reagieren, indem sie leuchten. Dieses Leuchten nennt man
Biolumineszenz und kann vor allem im Rahmen der Planktonblüte im Herbst
auftreten. Eine häufig vorkommende Art der Dinoflagellaten sind die
Noctiluca scintillans, die auch in den letzten Jahren eine Rolle beim
Leuchten gespielt haben. Diese Art ist heterotroph, was bedeutet,dass
sie ihre Energie nicht selbst durch Photosynthese erhält, sondern
Energie gewinnt, indem sie andere Organismen frisst. Außerdem sind Dinoflagellaten Panzergeißler, was bedeutet, dass sie sich durch Panzer gegen äußere Einwirkungen schützen und sich durch ihre Geißeln antreiben. Ihr Leuchten kommt zustande, wenn das Protein Luciferin und das Enzym Lufiserase in der Anwesenheit von Sauerstoff zusammenkommen und ist sehr gut an das Wasser angepasst, da es eine Wellenlänge von 474 nm oder 476 nm hat, also blaugrün ist und nicht vom Wasser geschluckt wird. Warum sie leuchten, ist nicht sicher, aber
eine verbreitete Theorie ist, dass sie leuchten, um Fressfeinde
abzuschrecken.

 
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