„Wollen wir weitermachen wie bisher oder endlich umdenken?"
In der Kieler Forschungswerkstatt beschäftigt man sich intensiv mit dem Thema Plastik
im Meer beschäftigt. Seit einigen Jahren , ist es ein immer größeres
Problem geworden. Tim Kießling (31 Jahre) von der „Kieler
Forschungswerkstatt" hat uns dazu einige Fragen beantwortet.
„Es bringt nichts, auf die Politik zu warten. Jeder muss seinen Teil dazu
beitragen." , sagte er des Öfteren während unseres Gesprächs.
Der Jutebeutel ist eine gute Alternative zur Plastiktüte. Auch erwähnte er, man
könne auf das Glasflaschensystem anstatt der Plastikflaschen zurückgreifen.
Da wir unser Leitungswasser trinken können, wären auch
Mehrwegflaschen eine Überlegung wert.
„Nicht schon wieder zum Kompost!" Jeder kennt doch dieses Problem,
aber es wird an Bioplastik geforscht. Es soll eine schnell abbaubare
Alternative zu dem Plastik sein, das wir kennen. Es wird aus einer
thermoplastischen Stärke hergestellt, die wiederum aus Kartoffeln und
Mais gewonnen wird. Aber auch an Maschinen wird geforscht.Ein junger
Holländer hatte die Idee eine Maschine zu bauen,die das Plastik aus dem
Meer zieht. Diese Projekt war sehr erfolgreich, doch eine Haken gab es. Es
zog auch Plankton aus dem Wasser.
„Ist ihnen nicht auch schon mal eine Plastiktüte weggeflogen?" Wir
produzieren immerhin 322 Millionen Tonnen Plastik auf der ganzen Welt.
Und das nur in einem Jahr. Bis zu 12 Millionen Tonnen Plastik landen
jährlich im Meer,ob durch die Fischerei, Schifffahrt, Offshore-Industrie,
Müllkippen oder durch Flüsse. Die Flüsse dienen als eine Art
„Mülltransportmittel".
„Was einmal im Meer ist, bleibt dort auch.", so Kießling. Der größte Teil
befindet sich auf dem Meeresboden. Es handele sich um 70 Prozent. Was
wir an den Stränden sehen sind bloß 15 Prozent. Auf der Wasseroberfläche
treiben ebenfalls 15 Prozent.
„Klar, Plastik ist praktisch. Günstig in der Herstellung, widerstandsfähig
und lange haltbar. Vielleicht zu lange?" Vieles braucht lange um sich zu
zersetzen,es zerbricht in immer kleinere Stücke. Aber bis diese ganz
verschwinden vergehen Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Wie schnell
verschiedene Kunststoffe abgebaut werden ,ist nicht vollständig geklärt. Es
hängt von den Umweltbedingungen und der Zusammensetzung des
Plastiks ab.
„Der Anblick von toten Meeresvögeln, die mit vollem Plastikmagen
verhungert sind oder sich an Geisternetzen stranguliert haben ist
schrecklich." Die gute Nachricht ist, es wird schon etwas dagegen
unternommen. Einige Hilfsorganisationen retten Tieren das Leben. Auch
das sogenannte „Fishing for litter" soll Tieren das Leben retten. Fischer
fangen die so genannten Geisternetze, Netze, die im Meer verloren
gegangen sind. Problematisch ist es auch, dass viele Tiere Plastik als
Nahrung sehen und es von den kleinsten Organismen in der Nahrungskette
aufgenommen wird und später auf unseren Tellern landet.
„Zur täglichen Morgenroutine gehört doch auch ein Peeling. Ein
Shampoo mit Massageeffekt oder für gestylte Haare ein Haargel." Doch
was nur wenige wissen, auch in Kosmetik ist Mikroplastik enthalten! Das
Mikroplastik soll die Reinigungsleistung verbessern. Es gibt aber auch
Möglichkeiten, plastikfreie Kosmetikprodukte zu verwenden. Mit Hilfe
der App „Codecheck" kann man anhand des Barcodes ermitteln, ob
Plastik oder andere Schadstoffe im Produkt vorhanden sind. Mikroplastik
stellt insbesondere für Tiere, die Wasser filtern, eine Gefahr dar.
Wenn wir also alle unseren Teil zur Plastikmüllvermeidung beitragen,
können wir unsere Meere - und somit auch uns selbst - noch rechtzeitig
retten. Also fangen Sie besser heute als morgen damit an!