Sie rettet jeden Tag Menschenleben

Gymnasium Altenholz 13. November 2017
Leben retten kann anstrengend sein: Als Notärztin ist Barbara manchmal sogar rund um die Uhr im Einsatz.©

Von RIEKE SCHWARZE und CAROLINE RAMM

Es ist drei Uhr morgens. Barbara nimmt ihre Notarztjacke vom Haken in der Rettungswache und macht sich auf den Weg zu ihrem sechsten Einsatz in dieser Nacht.
Ein Patient mit Luftnot und Verdacht auf Herzinfarkt. „Wenn der Melder piept, lässt man alles stehen und liegen und läuft los", erzählt die Notärztin aus Kiel. Sie fährt 24h-Notarztdienste zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Internistin in der Notaufnahme im Städtischen Krankenhaus.
Barbara ist seit 6 Jahren Notärztin und immer noch mit Leidenschaft dabei.

Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete dann lange auf der Intensivstation. So entdeckte sie ihre Begeisterung für Medizin und bewarb sich um einen Studienplatz. Nach dem Medizinstudium bekam sie in ihrer Facharztausbildung zur Internistin in Preetz die Gelegenheit, als Notärztin und auf der Intensivstation zu arbeiten.

„Die Einsatzzahlen während eines 24h-Notdienstes variieren stark, an einigen Tagen ist man rund um die Uhr im Einsatz, an anderen ist es ruhiger", berichtet Barbara. „Als Notärztin muss man rasch handeln und Entscheidungen treffen, nur eine begrenzte Anzahl an Geräten steht uns draußen beim Einsatz zur Verfügung. Die Situation ist anders als in
der Klinik mit den verschiedenen Spezialisten und den vielfältigsten Geräten zur Diagnosestellung. Gerade dies macht für mich den Reiz dieser Tätigkeit aus."

„Ich wusste von Anfang an, welche Verantwortung man trägt", erklärt Barbara, „ich kann gut mit Stress umgehen." Trotzdem erlebt sie immer wieder Situationen, die ihr nahegehen und die sie nicht vergessen kann. Belastend für das Privatleben sei der Beruf nicht, meint Barbara, man wisse von Anfang an, worauf man sich einlässt. Eine gute Notärztin muss
vor allem stressresistent sein und schnell Entscheidungen treffen können.

Der Rettungsdienst Kiel hat mehrere NEFs ( Notarzteinsatzfahrzeuge), die von Rettungsassistenten gefahren werden und den Notarzt zum Einsatzort bringen. Dort trifft das NEF dann auf den Rettungswagen, der in der Regel mit zwei Rettungsassistenten besetzt ist und der dann nach der Erstversorgung den Patienten in die Klinik fährt. Je nach Zustand des Patienten begleitet dann der Notarzt den Transport mit in die Klinik
oder er fährt wieder zurück zur Rettungswache und wartet auf den nächsten Einsatz.

Das Spektrum der Einsätze ist sehr groß. Vom Herzinfarkt über Unfälle bis zu einer Geburt ist alles dabei. Menschen zu helfen und mit dem Unvorhergesehenen konfrontiert zu
werden machen für Barbara den Reiz dieses Berufes aus.

 
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