In Deutschland werden jährlich 100 Millionen Smartphones falscherweise im
Haushaltsmüll entsorgt.
In unserem Leben sind technische Geräte, wie zum Beispiel
Smartphones und Laptops, gar nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern uns den
Alltag und bringen uns Freude. Kein Wunder, dass in Deutschland jährlich 32
Millionen Handys verkauft werden. In der Regel hat ein Handy jedoch nach 18
Monaten ausgedient. Es ist defekt, zu langsam, oder es gibt ein Nachfolgermodell,
das noch viel mehr kann. Doch was passiert mit den Geräten, nachdem sie kaputt
gegangen sind oder durch ein anderes Modell ersetzt wurden? Die meisten
Menschen nehmen sich vor, es später zu verkaufen oder für den Notfall aufzubewahren.
Doch die Realität zeigt, dass sie dann in der Regel ganz hinten in irgendeiner
Schublade landen. 100 Millionen Smartphones befinden sich allein in Deutschland
dort. Noch schlimmer ist es, wenn sie einfach in den Haushaltsmüll geworfen
werden. Aber was genau ist das Problem daran?
In jedem technischen Gerät befinden sich wertvolle Stoffe
wie Kobalt, Kupfer, Silber oder Gold. Es handelt sich hier um äußerst begrenzte
Ressourcen, die heutzutage nur noch sehr selten zu finden sind. So ist zum
Beispiel Kobalt ein unersetzliches Metall in jedem Akku unserer Mobilgeräte.
Die Folge des Wegschmeißens technischer Geräte im Haushaltsmüll ist, dass
wichtige Rohstoffe einfach verbrannt werden, die bald nicht mehr auf unserem
Planeten zu finden sind. Außerdem entweichen durch das Verbrennen giftige
Stoffe, wie zum Beispiel Quecksilber, die große Umweltschäden anrichten. Dabei
gibt es so viele gute und vor allem einfache Wege, technische Geräte auf eine
vorbildliche und umweltschützende Weise zu entsorgen. Man kann sie
beispielsweise an Recyclinghöfe oder Elektrofachgeschäfte senden - und das absolut
kostenlos.
Aktuell werden lediglich 7 % der ausgedienten Smartphones bei Sammelstellen abgegeben. Außerdem gibt es auch die Option, sie an einen Shop in der Nähe zu senden, solange sie noch funktionsfähig sind. Eine weitere Möglichkeit ist, sein altes Smartphone einem Flüchtlingsheim zur Verfügung zu stellen. So können diese Personen den Kontakt zu ihren Familien besser pflegen. Durch diese Entsorgungsbeispiele werden die technischen Geräte sinnvoll verwendet, wertvolle Rohstoffe separiert und gefährliche Elemente korrekt entsorgt. Diese Möglichkeiten sind ressourcenschonend und umweltfreundlich.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel ist Veranstalter einer jährlichen Aktionswoche und legt großen Wert auf die Aufklärung zum Thema Müllvermeidung. Es werden mehrere Workshops, Kurse und Mitmach-Veranstaltungen organisiert - auch für Schulkinder. Eine landesweite Handysammlung soll helfen, gebrauchsfähige Smartphones in den Nutzungskreislauf zurückzuführen. Es gibt dafür aber auch noch andere kreative Ideen. In den USA gibt es in einigen Supermärkten bereits Handy-Leergut-Automaten. Diese funktionieren wie unsere Automaten, mit denen wir unsere Pfandflaschen zurückgeben. Doch anstatt dieser werden Smartphones entsorgt, und dafür gibt es einen angemessenen Geldbetrag ausgezahlt.
von Sarah Görner