THW Kiel baut die Zukunft in Altenholz
von Jannes Schneider und Torge Ankermann
In dem neuen Trainingszentrum werden voraussichtlich im Herbst 2018 die ersten Bälle fliegen
Das Trainingszentrum ist für den THW ein Schritt, der eigentlich schon hätte passieren sollen, für einen so großen Verein. Denn die Spieler trainieren aktuell in Russee, Wellsee, Kronshagen und an der Universität. Doch das Trainingszentrum entsteht nicht in Kiel, sondern in Altenholz-Klausdorf zwischen dem Dataportkomplex, den Apartmenthäusern von Westside living und der Fachhochschule Altenholz. Diese Standortidee entstand, nachdem die Gespräche zwischen dem THW Kiel und Holstein Kiel über ein gemeinsames Trainingszentrum abgebrochen wurden und es ein Gespräch zwischen Vertretern von Dataport, dem ehemaligen Trainer vom TSV Altenholz und Vertretern vom THW Kiel gab. Diese Gespräche endeten positiv, denn alle Beteiligten erzielen Gewinne aus dem Projekt. Die Baukosten von 16 Millionen Euro und Planungen übernimmt ein Investor, bei dem sich der THW Kiel als Ankermieter verpflichtet hat, das Trainingszentrum für mindestens 15 Jahre zu nutzen. Dataport, welches sehr eng mit dem Trainingszentrum zusammenarbeitet, baut im selben Zeitraum ein neues Druck- und Kuvertierzentrum, das aus der Abluft, die es produziert, die Halle des Trainingszentrums beheizt.
Das Trainingszentrum beinhaltet eine Trainingshalle mit zwei Spielflächen, in denen neben den Profis vom THW Kiel auch einige Jugendmannschaften und eventuell die 1. Herren vom TSV Altenholz trainieren werden. Darüber hinaus wird es einen Kraftraum, eine 80m Laufbahn und Räumlichkeiten für Physiotherapie und Ärzte geben. Auch eine neue Geschäftsstelle des THW Kiel wird es in dem Gebäudekomplex geben. Neben den sportlichen Haupträumen wird es auch ein Hotelbetrieb mit dem Schwerpunkt Handball geben, in dem Jugendmannschaften im Trainingslager und Gastmannschaften des THW Kiel sowie von Holstein Kiel ihre Nächte verbringen können. Neben dem Hotelbetrieb soll auch ein Restaurant eröffnet werden, das sowohl die Hotelgäste, als auch die Dataportmitarbeiter mit Essen versorgt. Zusätzlich sollen in dem Hotel aber auch talentierte Jugendspieler von außerhalb wohnen können. Diese Jugendspieler werden dort internatsmäßig untergebracht und über eine Kooperation mit dem Gymnasium Altenholz und der Gemeinschaftsschule Altenholz können sie zur Schule gehen und am Trainingsbetrieb teilnehmen. Die Kooperation sieht außerdem vor , dass Trainer des Trainingszentrums auch einmal an die Schulen kommen und etwas über Sporttheorie erzählen oder die Schüler mitnehen zu einer Trainingseinheit.
Das Trainingszentrum bringt aber auch Bedenken mit sich , denn die Mitarbeiter und Spieler brauchen Parkplätze und diese sind jetzt schon knapp, denn die Anwohner klagen über Lärm durch Parkplatzsuchende und zugeparkte Straßen. Durch die steigende Studierendenzahl an der Fachhochschule, die Erhöhung der Arbeitsplätze bei Dataport und dem Neubau des Trainingszentrum werden laut Bürgermeister Carlo Ehrich "auf jeden Fall neue Parkplätze entstehen." Die werden dann auf dem Gelände des Trainingszentrums und des Druck- und Kuvertierzentrums entstehen. Außerdem befindet sich Dataport in den Planungen für eine Erweiterung des bestehenden Parkplatzes und auch auf anderen Flächen rund um das Gelände werden neue Parkflächen entstehen. Diese Maßnahen sollen dann die Parksituation langfristig entspannen.