Trotz Fahnenklau: Die Ultras sorgen für Stimmung

Gymnasium Altenholz 16. November 2017
Die eingefleischten Holstein-Fans feuern ihre Mannschaft an.©

von Niclas Lehmberg, Finn Matthiesen und Ole Willerich
9c, Gymnasium Altenholz

KIEL. Beim Betreten des Holstein-Stadions wurden wir, wie
alle Fans, erst mal kontrolliert. Wir stellten uns in Block I auf der
Westtribüne, direkt zu den Ultras. Unter Ultras versteht man fanatische
Anhänger einer Fußballmannschaft. Sie stehen oft in Kontakt mit ihrem Verein,
um zum Beispiel Lagerräume für Fahnen oder Eintrittskarten für Auswärtsspiele
zu organisieren.

Für die Ultras war dieses Spiel kein normales: Es war das
erste nach dem Fahnenklau in Darmstadt. Wolf Paarmann, Pressesprecher von
Holstein Kiel, erzählte uns: „Wie auch live im Fernsehen zu sehen war, klauten
Darmstädter Fans unseren Ultras drei Fahnen." Als Verhaltenskodex für Ultras
gilt: Sobald einer Ultra-Gruppierung die Fahne geklaut wird, muss sie sich
unverzüglich auflösen.

Nach dem Vorfall in Darmstadt lösten sich deshalb die
Gruppierungen „Sektion Spielsucht" und „Sektion Tradition" auf. Die Gruppierung
„Wie Brüder Kiel" lässt ihre Aktivitäten vorerst ruhen. Es gab in dieser Saison
schon einmal einen Vorfall, bei dem der Gruppierung „Supside" mehrere Fahnen
geklaut wurden, und zwar nach dem Spiel gegen Erzgebirge Aue. Da die
Gruppierungen „Supside" und „Sektion Spielsucht" maßgeblich für die
Unterstützung zuständig waren, war nicht klar, wie sich die Stimmung im Stadion
ohne sie entwickeln würde. Um dies zu klären, trafen sich die Offiziellen der
KSV Holstein zwei Tage vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden mit den noch
existierenden Ultra-Gruppierungen sowie den Fans der aufgelösten Gruppierungen,
um die Stimmungslage einzuschätzen.

Wolf Paarmann berichtet: „Sie haben uns versprochen, dass
sie trotz ihrer Trauerphase alles tun werden, um der Mannschaft zu helfen." Die
Ultras hielten ihr Versprechen und sorgten mit Vorsänger Uta und den Taktgebern
für gute Stimmung. Dies fiel auch den Spielern von Holstein Kiel auf. Steven
Lewerenz sagte nach dem Spiel: „Wir sind glücklich darüber, dass so viele Fans
ins Stadion gekommen sind, obwohl so eine doofe Aktion in Darmstadt passiert
ist. Wir freuen uns über jede Unterstützung. Unsere Fans machen das momentan
sehr gut, und wir sind auf jeden Fall glücklich, dass sie da sind."

 
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