Von der Selbstverständlichkeit gehen zu können

Gymnasium Kronshagen 10. November 2017
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft©

Woran denkt Ihr, wenn Ihr an Ferien denkt?

Die meisten denken bestimmt sofort an Urlaub, Spaß und Bewegung, aber bei manchen Menschen wird es diese drei Dinge nie geben. Naja, manche Menschen ist, glaube ich, ein bisschen untertrieben, denn in Deutschland gibt es rund 1,6 Millionen Menschen, die im Rollstuhl sitzen und niemals gehen können und niemals gehen werden! Und ich war schon total fertig nach meiner mickrigen OP, als ich „nur" zwei Wochen mit meinem linken Fuß nicht auftreten konnte! Und das im Vergleich zu denen, die nie gehen können. Unvorstellbar! Mein Tagesablauf in den zwei Wochen bestand eigentlich nur aus: TV gucken, lesen, auf dem Sofa sitzen
und mit Freunden, die Spaß im Urlaub hatten, und auf WhatsApp chatten.
Ich glaube, manche Leser denken sich jetzt bestimmt: Hää? Das ist doch voll cool, die ganze Zeit auf dem Sofa zu chillen und zu zocken! Das dachte ich mir anfangs auch, aber nach einer Weile ist es einfach nur langweilig, Tag für Tag das Gleiche zu machen. Man braucht fast bei allem, was man tun kann, Hilfe, man kann nicht richtig schlafen, weil man sich nicht so gut auf der Seite liegen kann, und man wird sehr neidisch auf die, die gehen können! Seit diesen zwei Wochen weiß ich es nun zu schätzen, wie schön es ist, körperlich uneingeschränkt zu sein. Aber trotzdem kann ich es mir immer noch nicht vorstellen, niemals gehen zu können. Deswegen nochmal meinen größten Respekt an die Menschen, die nie gehen können. Hoffentlich konnte ich euch mal zum Nachdenken bringen, wie es wohl ist, nie gehen zu können.

 

 
Dieser Eintrag hat bisher keine Kommentare

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert