Wie sieht die Landwirtschaft in der Zukunft aus?

Hans-Brüggemann-Schule Bordesholm 23. November 2017
500 Mutterschafe und 700 Lämmer hält Jens Jansen auf seinem Hof.©

von Sven Jansen (15) und Leon Hauschild (14)

Hans-Brüggemann-Schule Bordesholm, Klasse 8W

Blumenthal. Am 10. November 2017 hatten wir die Möglichkeit, den Landwirt Jens Jansen zu treffen und ihn zu interviewen. Er
hatte für uns Zeit, da das schlechte Wetter ihn daran hinderte, weiter auf dem Acker zu arbeiten.

Wie lange existiert dieser Hof schon?

Dieser Hof existiert schon seit dem Jahr 1909.

Wie viel Land besitzen Sie?

Der Hof ist insgesamt 102 ha groß davon werden 35
ha als Ackerland genutzt, 27 ha zur Silageherstellung. Der Rest der Flächen
dient zur Weidehaltung der Schafe.

Warum haben Sie sich für den Beruf des Landwirts
entschieden?

Weil der Hof das Erbe der Eltern ist.

Was bauen Sie an?

Es werden Raps, Weizen und Gerste angebaut und
wir haben außerdem Grünland für die Tiere.

Welche Tiere werden auf dem Hof gehalten und wie
viele?

Es werden 500 Mutterschafe und 700 Lämmer
gehalten.

Wie lang sind die Tiere im Jahr draußen?

Die Schafe sind acht bis neun Monate auf den
Weiden, dann kommen sie in den Stall und werden geschoren. Ca. 4 Wochen später
beginnt die Ablammzeit. Wenn die Lämmer vier bis sechs Wochen alt sind kommen
sie auf die Weide.

Welche Einnahmequellen haben Sie?

Wir erzielen unsere Einnahmen durch den Verkauf
von Lämmern und Getreide. Außerdem erhalten wir staatliche Förderung. Man
bekommt staatliche Förderung für Grünland und Ackerland, die an staatliche
Auflagen gebunden sind. Es wäre möglich, ohne staatliche Förderung zu leben,
wenn der Landwirt für seine Produkte angemessen bezahlt würde, um seine
Unkosten zahlen zu können.

Welche Probleme hat die Landwirtschaft momentan?

Die Landwirtschaft hat momentan Probleme mit dem
Wetter und auch mit den Preisen für Getreide und Milch.

Über die Milchpreise ist viel geredet worden. Wie
kommt es, dass die Milch so schlecht bezahlt wird?

Durch Wegfall der Milchquote vor zwei Jahren
haben die Milchbauern ihre Betriebe vergrößert. Das führte wiederum dazu, dass
zu viel Milch produziert wurde und der Milchpreis in den Keller ging. Dieses
konnte durch eine Produktionssenkung wieder aufgefangen werden. Für jeden nicht
gelieferten Liter Milch wurde vom Staat eine Entschädigung gezahlt, das galt
aber nur für 2016. Es führte dazu, dass der Milchpreis sich wieder erholte.
Weil die Milch wieder besser bezahlt wurde, weiteten die Bauern die Produktion
wieder aus. Folge: Der Milchpreis fiel wieder. Der Ausweg aus diesem Kreislauf
wäre die Wiedereinführung der Milchquote.

Wie wird Ihrer Meinung nach die Landwirtschaft
der Zukunft aussehen?

Der Bio-Anbau wird sich ausweiten, weil die
Nachfrage nach Bio-Produkten enorm gestiegen ist. Die Bevölkerung ist eher
bereit, für gesunde Nahrungsmittel mehr
Geld auszugeben und viele Landwirte würden ihre Betriebe auf biologischen Anbau
umstellen.

Großbetriebe werden bestehen bleiben und kleinere
Betriebe werden es schwerer haben, da sie zu wenig Umsatz machen. Kleine
Flächen zu bewirtschaften ist wesentlich teurer, als große Flächen zu
bewirtschaften.

Hat dieser Beruf Ihrer Meinung nach Zukunft?
Würden Sie jungen Menschen - trotz aller Probleme - diesen Beruf heute noch
empfehlen?

Ja, der Beruf hat Zukunft, wenn man Freude an der
Arbeit in der Natur hat.

Was müsste die Politik ändern, um für die
Landwirtschaft bessere Bedingungen zu schaffen?

Die Politik sollte mehr zu den Landwirten stehen
und nicht mehr als nötig kontrollieren. Außerdem sollte sie die Landwirte nicht
mit noch mehr Bürokratie belasten.

 
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