,,Moin", so werden wir an einem schönen Sonntagnachmittag auf dem Steg des Hafens der Schwentineflotte begrüßt. Auf Nachfrage werden wir höflich von einem Mitglied namens Lutz auf sein Schiff gelassen, auf dem er schon seit 31 Jahren lebt. Nicht nur Lutz sondern auch Reinhard und ein paar Andere leben auf ihren Schiffen. Dort verrichtet er besonders in der Sommerzeit aber auch im Winter, täglich handwerkliche Tätigkeiten an seinem großen Schiff, was mit Planen bedeckt ist.
Manche Eigner holen ihr Schiff im Winter ins Trockendeck um es zu reparieren oder vor der Kälte zu schützen. Wir fragen ihn wie er es denn mache. Er meint, dass er das Boot im Wasser lässt, denn das ist sein Zuhause. Als wir ihn fragen, ob das nicht gefährlich ist, scherzt er nur ,,Schlimmer ist es wenn man mit dem Boot durchs Eis fährt'', und lacht dabei. Wir erfahren, dass die Flotte ungefähr 50 Schiffe stark ist, auf denen zurzeit keine Kinder leben.
Vor 20 Jahren seien die Kapitäne der Schwentineflotte von der Schwentine, wo auch der Name herkommt, nach Stickenhörn gezogen. Als damals das Geomar nach Kiel kam, mussten sie weichen. Sie demonstrierten friedlich für ihr Recht auf ihre Weise zu leben. Die Stadt gab damals nach, da an diesem Lebenstil nicht viel auszusetzen sei. Wir lernen, dass wenn man einen derartigen Lebensstil verfolgt, man aufpassen muss, da man eventuell die im jungen Alter vorgenommenden Projekte im hohen Alter nicht fortführen kann. Wenn man zum Beispiel einmal den Traum hatte ein großes Schiff zu besitzen, jedoch im Alter körperlich nicht in der Lage ist ein großes Schiff zu halten, stehen die finanziellen Überlebenschancen schlecht. Lutz erzählt, dass die meisten mit Holz oder Kohle heizen. Wir erinnern uns, dass wir auf dem Steg bereits einen Mann mit einer Kiste voller Tannenzapfen an uns vorbeilaufen sahen. Manche haben es auch mit Strom probiert, jedoch wurde das auf Dauer zu teuer, erklärt uns Lutz weiter. Vor dem Steg hängt ein Schild mit der Aufschrift Schwentineflotte, dort ist auch ein Container mit einem schwarzen Brett zu finden. Innerhalb des Containers befinden sich eine Küche, eine Toilette und eine Dusche. Am Ende sagt Lutz: ,,Fragt nochmal den Reinhard, der kann euch auch noch weiterhelfen.'' Als wir ihn nach einem Interview fragen, antwortet er: ,,Ich bin gerade ein bisschen busy." Hier wird viel und fleißig gearbeitet. Wir verabschieden uns von Reinhard und fahren aus dem Hafen.
Louis Pieper, Joel Manser und Hannes Schreiber, Gymnasium Altenholz, 9a