Hobbies auf dem Lande

Kaköhl. Nervöses Aufheulen der Motoren vor der Startlinie. Die Flagge wird herabgesenkt und die aufgetunten Renn-maschinen schießen los. Ohne das Tempo zu verringern schmeißen sie sich durch den matschigen Parcour. Überall spritzen Dreck und Staub und man riecht und hört die Moto-ren schon von Weitem.

Wo viele Menschen mit dem Kopf schütteln, da drehen die sieben Jungs Anton (20), Lenard (20), David (20), Max (19), Henning (18), Julian (18) und Hinrich (16) nochmal richtig auf. 2014 kauften sie den ersten Rennwagen für 400 Euro bei mobile.de und entschieden, ihn vollständig neu zu gestalten. Er wurde komplett entkernt und neu zusammengesetzt. Schnell konnte man spätere Sponsoren für diese Idee begeistern und so traf man sich ein halbes Jahr lang zum Schweißen, Schleifen und Montieren. Jede freie Minute wurde geopfert und es stellten sich schnell sichtbare Fortschritte ein. Von dem alten dunkelgrünen Nissan Primera ist nicht mehr viel übrig ge-blieben. Ein matt-schwarzer Rennbolide steht im Spätsommer in den Startlöchern. Sichtlich stolz können die 7 Jungs nach langen „Schraubernächten" die ersten Erfolge erzielen.

Im Spätsommer beginnt die kurze Saison der Stoppelrennen. Sobald die Felder abgeerntet sind, treffen sich die motorbegeisterten „Schrauber" mit „Adrenalin im Blut", um sich zu messen.

Solche und andere tolle Hobbies kann man nur auf dem Lande ausüben. Viel Platz, eine Werkstatt, begeistertes Umfeld und jede Menge Zeit gehört zu diesem Hobby. Man braucht sich nicht mit Handy und Computer die Nachmittage um die Ohren zu schlagen, man muss Interesse und Begeisterung mitbringen, dann kann man auf dem Lande tolle Hobbies ausüben. Man lernt dabei Dinge, die man später im Berufsle-ben gut gebrauchen kann. Als Team organisiert und bespricht, arbeitet und feiert man zusammen. Das haben alle sieben Jungs auch getan, der nächste Rennbolide ist in Arbeit.

Hinrich Massmann, 10 a, Gymnasium Lütjenburg