„Mach die Robbe“ – Nur ein Trend?

Klasse 10a (Gymnasium Lütjenburg) 19. November 2018 2 Kommentar(e)

Ein „Move" mit ernstem Hintergrund erobert im September das Internet

Liebevoll kümmert sich die Robbenmutter um ihr Baby. Es ist gerade erst 3 Monate alt. Die Mutter geht auf Futtersuche, um ihrem Kind das Überleben sichern zu können. Doch eines Tages wird sie, während sie auf dem Weg zurück zu ihrem Zuhause ist, bewusstlos geschlagen. Mit einem Hackerpick hatte ein Jäger mehrmals brutal auf ihren Hinterkopf eingeschlagen. Sie sollte nie wieder aufwachen, denn ihr Fell gehörte nun den Menschen. Den Menschen, die es für viel Geld verkaufen würden.

Jährlich sterben weltweit rund 100.000 Robben auf diese schreckliche Art und Weise, daher setzt der Webvideoproduzent Julien Bam nun ein Statement. Mit seinem bewusst bunt und lustig gestalteten Musikvideo „Mach die Robbe" macht er provokant auf ein zu selten angesprochenes Thema, den Missbrauch der Robben, vor allem in Kanada und Grönland, aufmerksam. Er toleriert den Massenmord nicht und kann es nicht nachvollziehen, warum der Handel mit dem Fell noch immer größtenteils legal ist. Auf Grund dessen ruft er seine über 5 Millionen Zuschauer auf der kanadischen Botschaft Protest-Emails zu schreiben, um zu zeigen, dass auch sie gegen die Jagd auf Robben sind.

Derweil in Kanada hat das Robbenbaby den brutalen Mord an seiner Mutter mitbekommen. Nun ist auch es an der Reihe. Es hat keine Chance zu flüchten. Es ist dem Tod schutzlos ausgesetzt. Nachdem es bewusstlos geschlagen wurde, werden ihm in die Arme geschnitten. Das Blut tropft in den Schnee. Lebendig wird es gehäutet. Undenkbare Schmerzen erleidet die noch so junge Robbe. Eine kleine Familie, die ihr Leben auf Grund ihres begehrten, schneeweißen Fells den Menschen überlassen musste.

„Niemand begeht einen größeren Fehler, als derjenige, der nichts tut, nur weil er meint, dass er wenig tun könnte" – Verfasser unbekannt.

Nach dem eigentlichen Video lädt Julien Bam auf seinem Zweitkanal ein Video hoch, in dem er seine Beweggründe darlegt und weitere Informationen gibt. Bereits in den ersten Minuten wird die Wichtigkeit des Themas für den 29-jährigen Aachener deutlich. Er sieht YouTube als ein Mittel, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

In der Anfangsszene des Videos sieht man Julien mit der Robbe vor einem prunkvollen Hause posieren, dazu erklingt rhythmische Musik im Hintergrund. „Leg dich auf den Boden, winkle deine Beine an, spann deinen Körper wie im Boden, nimm die Füße in die Hand. Und dann? Mach die Robbe". Dieser Robbenmove sei aus Zufall entstanden, wie Julien erklärt. Durch die witzige und dennoch symbolhafte Weise wurde er zum Trend im Internet, den bereits viele Jugendliche auf zahlreichen Videos festgehalten haben. Auch wenn er einfach aussieht, ist der Robbenmove sehr anstrengend und geht in Oberschenkel und Bauch. In vielen unterschiedlichen Szenen wird die Robbe in alltäglichen Momenten dargestellt. Hierbei wird das Tier mit dem Menschen gleichgesetzt. Das Video wurde positiv gestaltete, um das Ende umso schockierender darstellen zu können. Der schwarz gekleidete Täter, der bereits in vorherigen Szenen aufgetaucht war, schlägt die Robbe bewusstlos und zieht ihm das Fell ab. Als man erkennt, dass ein Mensch unter dem Robbenkostüm versteckt ist, wird die Bedeutung, dass Tiere ebenso Lebewesen sind wie wir Menschen, erneut deutlich. Zudem wurde das Ende bewusst wenig brutal und nicht blutig dargestellt, da es sonst ab 18 freigeschaltet gewesen wäre und somit eine eingeschränkte Reichweite gehabt hätte.
Seit der Veröffentlichung des Hauptvideos am 7. September 2018 wurde es bereits über 11 Millionen Mal angeschaut und die Aufrufe steigen stetig.

Von Lisa Heidl, Gymnasium Lütjenburg

 

 

 
2 Kommentar(e)
  1. Roffelcopter
    22. November 2018

    nein,kein trend !!!!!!!!
  2. Tizian-Leon Mitller
    22. November 2018

    Ich mag die Robbe total gerne zu machen

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