Immer mehr Einwegplastikprodukte sammeln sich in den Meeren und am Strand an, doch damit soll bald Schluss sein. Das Europaparlament will diese Umweltverschmutzung unterdrücken und sich für ein gezieltes Verbot einsetzen.
Bereits Anfang Mai hatte die Kommission in Brüssel einen Vorschlag zur Eindämmung von Plastikmüll vorgelegt, mit dem Ziel, dass die Ozeane längerfristig vom Müll befreit werden sollen. Mit großer Mehrheit stimmten am 24. Oktober 2018 571 von insgesamt 658 Abgeordneten für ein Verbot. Noch bis Ende dieses Jahres verständigen sich die Europamitgliedsstaaten auf eine gemeinsame Position und handeln einen Kompromiss aus. Bis Frühjahr 2019 sollen dann die Verhandlungen zwischen dem Europaparlament, den Europastaaten und der Europakommission erfolgen. Das Parlament hofft auf eine definitive Verabschiedung noch vor der Europawahl im Mai 2019. Sollte es zu einem Verbot kommen, fände man 2021 schon deutlich weniger beziehungsweise gar keine Plastikprodukte mehr in den Supermarktregalen und laut Planungen solle ab 2025 mindestens 90% des Plastiks gesammelt und wiederverwertet werden.
Doch so leicht wie geplant, scheint die Umsetzung nicht. Es gibt noch immer zu viele Ausnahmen. Überschüssige Plastiktüten findet man noch immer in diversen Fachgeschäften, hier wären stärkere Ziele und Vorgaben gewünscht. Zudem sollten die Hersteller an der Entsorgung und an der Säuberung beteiligt werden, doch dies zeigt sich vage.
Fakt ist, dass 30 Millionen Tonnen Müll, besonders Plastikflaschen, Plastiktüten, aber auch Alltagsprodukte unnütz in den Weltmeeren schwimmen. Das sind 85% des komplett verursachten Mülls. Es schadet massiv der Umwelt, den Tieren insbesondere Fischen und Vögeln, die es beispielsweise als Nahrung ansehen, aber auch uns Menschen führt es großen Schaden zu. Durch die Aufnahme von Fisch gelangt das sogenannte „Mikroplastik", Plastik kleiner als fünf Millimeter, erneut in unseren Körper, was sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt.
Berechnungen haben ergeben, dass es zwingend förderlich ist, ein Verbot einzuführen, weil sonst im Jahre 2050 mehr Müll als Fisch in den Weltmeeren schwimmen würde!
Es kann doch so einfach sein, auf Plastikprodukte zu verzichten. Selbst wenn man erstmal klein anfangen würde und beispielsweise von Einwegplastikflaschen auf Mehrwegflaschen umsteigen würde oder die Pfandpreise erhöht. Der Recyclingkreislauf wäre mit der Pfandpreiserhöhung effektiver, weil damit der Anreiz für das Zurückbringen gesichert wäre. Ich würde mir wünschen, dass die Bevölkerung bewusster und kritischer dieses Projekt angreift, denn nur gemeinsam werden wir die Weltmeere retten!
Kira Baumann, 10a, Gymnasium Lütjenburg