China möchte einen zweiten Mond erschaffen

Florian Niemann 19. November 2018 1 Kommentar(e)

China möchte bis 2020 einen künstlichen Mond ins All schießen und ihre Millionenstadt Chengdu damit komplett von Straßenbeleuchtung befreien.
China möchte zu den führenden Weltraummächten gehören
Im Moment strebt China viele neue Weltraumprojekte an wie eine eigene Weltraumstation und Flüge zum Mars und zum Mond. Wu Yanhua, Vorsitzender der Weltrraumagentur Chengdu Aerospace Science and Technology, sagte am 10. Oktober diesen Jahres: ,,Unser Ziel ist, dass China bis etwa 2030 einer der führenden Weltraummächte der Welt ist."
Der zweite Mond soll beim Stromsparen helfen
Ihre neueste Ankündigung, der artifizielle Mond, soll im Gegensatz zum echten Mond, welcher 385.000 km entfernt ist, nur 500 km von der Erde entfernt sein. Dadurch wird seine Helligkeit ganze Achtmal so hell sein wie die des echten Mondes. Der künstliche Mond soll in der Lage sein, ein Fläche von 10 bis 80 km2 zu beleuchten, außerdem sollen Helligkeit und Ort verändert werden können. Auch soll der künstliche Mond im Notfall abschaltbar sein. Der zweite Mond soll über Chengdu, eine Millionenmetropole in China, positioniert werden und alle Straßenbeleuchtung ersetzen. Damit könnte die Stadt über 1,2 Milliarden Yuan (ungefähr 150 Million Euro) pro Jahr an Stromkosten sparen. Außerdem will die chinesische Weltraumagentur den Satelliten auch als Hilfsmittel bei Stromausfällen benutzen, indem sie über ihn Reservelicht umleitet. Bei Erfolg des Projektes plant China, dass 2022 drei weitere Satelliten folgen.
Wie wird der Mond aussehen?
Der artifizielle Mond wird wohl leider nicht so aussehen wie der echte: Er soll mehr einem Stern ähneln. Denn China versucht nicht das Äußere des Mondes nachzustellen, sondern seine Auswirkung auf die Welt. Deshalb soll der neue Mond aus einem Satelliten bestehen, der mit einem großen Reflektor ausgestattet ist. Dieser Reflektor soll in der Lage dazu sein, das Sonnenlicht auf die Erde umzuleiten und auch einzuspeichern.
Wird der Mond Lebewesen schaden?
Gegner des Projekts sind besorgt über die Helligkeit des Lichts. Sie haben Angst, dass es zu negativen Auswirkungen bei Tieren und Menschen führen könnte. Wu Yanhua meint aber, dass die erwartete Helligkeit ungefähr mit der Abenddämmerung vergleichbar sein wird und dadurch nicht schädlich für Lebewesen. Auch erzählte er der "China News", dass man zunächst Tests auf einem unbelebten Teil Chinas durchführen wird.
Russland scheiterte an einem ähnlichen Projekt
Tatsächlich ist China nicht das erste Land, das auf diese Idee kommt. Schon die russische Weltraumagentur "Roskosmos" versuchte in den Neunzigern, entfaltbare Spiegel im All zu positionieren, um Sonnenlicht zu reflektieren. Die Russen scheiterten allerdings daran, den Spiegel zu entfalten und brachen daraufhin das ganze Projekt ab.

von Milla

 
1 Kommentar(e)
  1. anonym
    28. November 2018

    sehr interessant

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