Vom Hobbybauern zum Selbstvermarkter
Hamdorf. Seit Anfang diesen Jahres erfüllt sich der 25-jährige Jungunternehmer Tobias Carstens seinen großen Traum von einem eigenem landwirtschaftlichen Betrieb mit regionaler Selbstvermarktung. Nach langem Suchen, fand er dafür einen perfekten Bauernhof direkt an der stark befahrenen Bundesstraße 203 zwischen Rendsburg und Heide. Auf dem Betrieb von „Carstens Highlands" findet man zurzeit
422 Fleischrinder der Rassen Highland, Galloway und Angus.
MiSch-Reporter Hendrik Harders traf den Jungunternehmer Tobias Carstens zum Gespräch.
Herr Carstens, warum sind Sie Landwirt geworden?
Tobias Carstens: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.
Schon als junger Schüler habe ich nachmittags bei einem Landwirt in der Nachbarschaft mitgeholfen. Außerdem mag ich gerne in der Natur sein.
Was mögen Sie besonders an ihrem Beruf?
T. Carstens: Den abwechslungsreichen Alltag und die selbstbestimmende Arbeitsweise des Landwirts. Täglich wird man vor neue Herausforderungen gestellt und lernt so viel dazu.
Wieviel Land bewirtschaften Sie momentan?
T. Carstens: Zurzeit bewirtschafte ich 300 ha Grünland. Die Flächen werden durch meine Fleischrinder beweidet und zur Futtergewinnung genutzt. Für das nächste Jahr plane ich, weitere Flächen zu pachten.
Warum haben Sie sich für die Fleischrinder-Rassen Highland und Galloway entschieden?
T. Carstens: Der Vorteil dieser Rassen ist, dass sie sehr wetterbeständig sind und einen geringen Anspruch an die Qualität des Weidelandes haben. Diese Tiere können ganzjährig auf der Weide gehalten werden und benötigen nur in den Wintermonaten zusätzliches Futter wie Silage und Heu.
Bewirtschaften Sie den Hof alleine?
T. Carstens: Alleine kann ich die viele Arbeit nicht schaffen. Mir helfen zwei landwirtschaftliche Vollzeitkräfte bei der täglichen Arbeit auf dem Hof. Weiter werde ich noch durch Teilzeitkräfte bei der Büroarbeit und der Selbstvermarktung unterstützt.
Seit August dieses Jahres habe ich in Vollzeit einen hofeigenen Metzger eingestellt.
Zusätzliche Unterstützung erhalten wir durch Praktikanten und Aushilfen.
Warum haben Sie sich für die Selbstvermarktung entschieden?
T. Carstens: Durch die Selbstvermarktung kann die hochwertige Fleischqualität bestens verkauft werden. Ich schlachte ausschließlich ausgewachsene Tiere. Die Schlachtung erfolgt bei einem regionalen Schlachter, was weniger Stress für die Tiere durch eine kurze Anfahrtszeit bedeutet. Nach dem Schlachten wird das Fleisch etwa 14 Tage abgehängt und verliert so nichts von seinem hervorragenden Geschmack. Die Tiere werden bei mir erst geschlachtet, wenn das Fleisch auch verwertet werden kann. So kann ich dem Verbraucher eine hohe Fleischqualität bieten ohne lange Zwischenlagerzeiten.
Welche Projekte und Ziele verfolgen Sie zukünftig?
T. Carstens: Ich möchte meinen Hof zukunftsorientiert ausbauen und optimieren. Gleichzeitig soll der Aufbau des Hofladens auf dem Betriebsgelände erfolgen, um die Selbstvermarktung vor Ort zu stärken. Des Weiteren möchte ich mehr Bildungs- und Aufklärungsarbeit leisten, um den Menschen einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln aufzuzeigen, zum Beispiel über die Aufklärung in der eigenen „gläsernen" Metzgerei und dem Ackerhelden-Projekt.
Die Produkte des Hofes „Carstens Highlands" werden über den Hofverkauf in 24805 Hamdorf, Hamdorf-Kamp 1 und den Wochenmärkten in Kiel und Neumünster vermarktet. Weitere Informationen sind im Internet unter www.carstens-highlands.de zu finden.
Hendrik Harders (13 Jahre), Kronwerk Gymnasium (Klasse 7a)
Bild: Tobias Carstens mit seinem Galloway-Bullen
Hendrik Harders (13 Jahre), Kronwerk Gymnasium (Klasse 7a)
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