Trump und warum er wieder versagt hat

Florian Niemann 19. November 2018 1 Kommentar(e)

Okay, ich muss mich jetzt etwas aufregen. Ich habe gestern Abend durch Twitter gescrollt und ein paar Dinge gesehen, die mich etwas wütend gemacht haben. Alles fing mit Trump an. Ihr alle wisst vermutlich, dass er seine Atomwaffenarsenale aufstocken will, aber darum sollt es nicht gehen, da gibt es genug Artikel drüber. Worüber aber niemand redet, ist, dass Trump trans* Leuten (Menschen, die sich nicht mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren) ihre Idäntität aberkennen will. Natürlich ist Trump schon dafür bekannt, LGBT*-Gegner zu sein, aber das ganze treibt alles auf ein neues Level und ich will erklären, warum.
Versetzen wir uns mal in die Rolle einer trans* Frau in den Staaten. Sein ganzes Leben hat man Probleme mit Dysphorie (das unangenehme und beklemmende Gefühl, im falschen Körper zu stecken) und durch körperliche Veränderungen wird man von der Gesellschaft als schwul angesehen, obwohl Geschlecht und Sexualität eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Nicht selten endet die Reise hier schon, da trans* Menschen (insbesondere trans* Frauen) eine erschreckend hohe Mordrate haben. Wenn man es doch irgendwie geschafft hat, Östrogen verschrieben zu bekommen (was einen pro Dosis nochmal gut 100$ kostet), ist man immer noch nicht aus der Gefahrenzone, da die Veränderungen, die Testosteron verursacht, teilweise schwer umkehrbar sind. Die tiefe Stimme wird nur ein wenig höher, die Körperbehaarung bleibt und der Adamsapfel verschwindet auch nicht. Die Körperbehaarung kann man für gut 800$ entfernen lassen und der Adamsapfel kann mit Hilfe einer OP auch entfernt werden, aber nur die wenigsten trans* Frauen haben das Geld für sowas, da sie durch soziale Nachteile nur schwer an Jobs kommen. Aber nehmen wir an, dass unsere Beispielfrau das Geld hat und sich auch eine Geschlechtsangleichung für 20,000$ leisten kann.
Und dann kommt Trump. Er möchte da Wort „Gender" neu definieren und es zu 100% von den Genitalien und Chromosomen abhängig machen. „Cis Frauen können doch nicht mit halben Männern auf Toilette gehen", heißt es im selben Atemzug oftmals. Nur ist das Problem, dass trans* Frauen auch Frauen sind und in einer Männertoilette erstens falsch sind und zweitens dort das selbe Argument angewendet werden kann.
Stellt euch vor ihr hättet euer gesamtes Leben damit verbracht, euch zu verändern und zu euch zu finden und dann wird euch alles von einen auf den nächsten Moment weggenommen. Diese Frustration lassen viele Leute der trans* Community auf Twitter raus und taggen ihre Tweets dazu mit dem Hashtag #Won'tBeErased, da könnt ihr gerne mal reinschauen.

von Irem

 
1 Kommentar(e)
  1. anonym
    26. November 2018

    Super Artikel! Ich finde das du ein gutes Thema gewählt hast, da man so etwas nicht einfach verschweigen sollte. Zu dem Thema mit den Toiletten, finde ich, dass an mehr Orten Toiletten für alle Geschlechter vorhanden sein sollten. Dann kann sich auch niemand falsch fühlen, z.B. wenn ein Mann im Körper einer Frau geboren wurde sein Körper aber noch sehr dem einer Frau gleicht.

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