Artenschutz von Wildtieren

Franka Finke 19. November 2019
© Tobias Christer und sein Sohn Johann Christer

Der Mensch – der größte Feind der Wildtiere?

Zum Zeitpunkt der 1970er Jahre entwickelte sich ein wachsendes Umweltbewusstsein in Deutschland. Denn der Mensch hatte eingesehen, dass die Natur geschützt werden muss, da sie sowohl für den Menschen, als auch für die Wildtierarten Lebensraum und Nahrung bietet. Trotzdem wird durch das Abholzen von Wäldern, der Bebauung von Ackerland sowie der Errichtung von Fabriken und Industrien weiterhin zur Zerstörung der Natur beigetragen. Das führt dazu, dass viele Tierarten vom Aussterben bedroht sind, da ihnen Lebensraum und Nahrung genommen werden. Durch das Entsorgen von Plastikmüll in der Umwelt können die Wildtiere ebenfalls umkommen, da sie es fressen oder sich verfangen. Die Entwendung jeder geschützten Wildtierart oder Tieren aus Naturschutzgebieten, ist ohne behördliche Genehmigung verboten.
Was ist eigentlich Artenschutz? Um diese und weitere Fragen zu klären, führten wir ein Interview mit Tobias Christer (40), dem Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Rendsburg-Ost. Viele werden sich fragen, wieso ausgerechnet mit einem Jäger? Als naturverbundener Mensch und kümmert sich Tobias Christer um einen gesunden Tierbestand in der Umwelt

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Herr Christer, was versteht man unter Artenschutz?
„Es bedeutet, dass man die Wildtiere schützt und pflegt. Das übergreifende Ziel ist, eine biologische Vielfalt herzustellen, der Fachbegriff dazu lautet ,,Biodiversität". Außerdem können Jäger oder Förster, um Kröten und Frösche vor dem Überfahren von Fahrzeugen zu bewahren, einen 25-30cm hohen Krötenzaun an den Straßenrändern errichten, der aus einer Plastikplane besteht."


Ist das wirklich umweltfreundlich?
„Diese Plane kann nicht in die Umwelt geraten, weil sie aus festem Plastik besteht. Durch Wannen im Boden können die Kröten von Jägern gefunden und auf die andere Straßenseite gebracht werden. So verhindert man das Sterben von den Kröten/Fröschen. Das ist Artenschutz."


Was sind die hauptsächlichen Gründe des Aussterbens von Wildtierarten?
„Häufig leiden diese unter Krankheiten, die unter anderem dadurch zu Stande kommen, weil es von ihrer Art zu viele gibt. Dazu kommen die öffentlichen Beutegreifer, doch der hauptsächliche Grund ist der Mensch."


Wie kann man selber die Tiere schützen?
„Man kann z.B. mit Landwirten sprechen, um Wiesen und Wildäcker zu organisieren, denn auf diesen bekommen die Tiere Äsung, da sie auf den Flächen Raps, Mais, Kohlsorten, Gräser oder Lupinen als Nahrung finden können. Außerdem sollte man darauf achten, Wälder zu erhalten, um Deckung für die Tiere zu schaffen. Ich als Jäger gehe auf die Jagd, um einen gesunden Bestand aller Tierarten zu erhalten. Denn das Jagdgesetz besagt, dass Jäger niemals Wildtierarten ausrotten dürfen. Dazu helfe ich bei der Lebensraumgestaltung, z.B. durch das Anlegen von Teichen."

Wie viele Naturschutzgebiete gibt es in Deutschland?
„Es gibt momentan 8.833 Naturschutzgebiete in Deutschland, das entspricht 6,3% der gesamten Landesfläche. Darunter fallen z.B. der Naturpark Westensee, das Dosenmoor bei Neumünster, der bekannte Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und noch viele mehr."

Arbeiten sie noch mit anderen Organisationen zusammen, um die Tiere zu schützen?

"Ja, in der Tat. Wir stehen in Kooperation mit dem Landesjagdverband, Landesnaturschutzverband, der Naturschutzbehörde sowie dem Eulen- und Krötenschutz."

 

Alina Körting, Rosa Lass (8a, Max-Planck-Schule)

 

 
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