Der Ozean versinkt im Plastik - Das kann kein Meer mehr schlucken

WPU Medienpraxis (Gymnasium Lütjenburg) 20. November 2019 1 Kommentar(e)
© Miriam Wallath

Ein Beitrag von Miriam Wallath aus der 10b

Ich möchte in diesem Kommentar auf den Plastikmüll in den Meeren aufmerksam machen.
Es werden täglich immer wieder große Mengen an Müll produziert, wovon die Hälfte aus Plastik besteht. Stündlich landen weltweit bis zu 675 Tonnen Müll im Meer. Wenn es so weitergeht vervierfacht sich diese Zahl, dann wird es 2050 mehr Plastik als Fische in den Meeren geben. Dieser Plastikmüll ist ein langlebiges Material, es entstehen enorme Müllinseln auf dem Meer. Da bleiben auch keine Lebewesen mehr verschont.

Auch für Meerestiere ist Plastikmüll eine tödliche Gefahr. Da die Tiere den Müll aus den Ozeanen mit Essbarem verwechseln, wird dieser Müll sehr oft im Magen von den Meerestieren gefunden. Durch diese Plastikteile, die eine Verstopfung des Verdauungstraktes hervorrufen, verenden sie dann leider zu oft.
Sogar Studien beweisen, dass z.B. 50% - 80% der Schildkröten Plastikmüll aufnehmen und bei den Seevögeln waren 111 von 312 untersuchten Arten wo Plasikteilchen gefunden wurden. Auch bei den Eissturmvögeln fanden Wissenschaftler bei 93 % der Vögel Plastikteile im Magen. Im Durchschnitt wurden 27 Partikel pro Vogel gefunden. Es wird geschätzt, dass bis 2050 fast jeder Meeresvogel Plastikteile im Magen haben wird, wenn die Entwicklung so weitergeht. Und wir sind schuld daran, ja sogar herrenlos herumtreibende Fischernetze aus Plastikseil und Plastikschlaufen sorgen dafür, dass sich die Meerestiere und Seevögel strangulieren. Auch Wale, Delphine, Seekühe, Robben und Seelöwen sterben regelmäßig an Strangulation.

Noch ein Problem sind die herausgelösten Zusatzstoffe aus dem Plastik. Diese wirken toxisch auf die Flora und Fauna der Meere. Es ist bereits nachgewiesen, dass Fische, die in den Plastikinseln leben, zunehmend unfruchtbar werden. Die Mikropartikel, die von den Meerestieren mit der Nahrung aufgenommen werden, landen schlussendlich auch bei uns im Organismus des Menschen, damit möchte ich sagen, dass sogar wir Menschen betroffen sind von dem verunreinigten Meer. Er lässt sich im Blut fast jedes Menschen nachweisen und es kann das Hormonsystem empfindlich stören. Es besteht die Gefahr von Herzkrankheiten, Schädigung des Immunsystems, Entwicklungsstörungen bei Kindern und auch Krebserkrankungen und Unfruchtbarkeit bei Männern wurde mit den Schadstoffen aus Plastik in Verbindung gebracht. Damit möchten ich sagen wir schaden uns selber, wenn wir dem Meer schaden.

Eingeführte Produkte enthalten immer noch nachweislich gesundheitsschädliche Stoffe, die eigentlich mittlerweile in der EU verboten sind. Der Druck auf die Politik ist aber noch nicht stark genug und es fühlt sich keine Regierung direkt für die Beseitigung der Plastikinseln zuständig, da sich diese in internationalen Gewässern befinden. Durch ein Abkommen, das in den 80er Jahren getroffen wurde, sollte die Entsorgung von Plastik durch genaue Vorschriften geregelt werden. In der Realität ist dies allerdings noch nicht wirklich umgesetzt worden. Die Mitgliedstaaten müssen das Müllvorkommen bewerten, überwachen und regulieren, so dass bis 2020 keine Abfälle mehr schädliche Effekte auf die Meeresbewohner ausüben. Allerdings ist diese Maßnahme in Anbetracht unseres gewaltigen Problems mit dem Plastikmüll wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Der Nachschub von Plastikabfall in unseren Meeren muss beendet werden. Verbraucher müssen Plastik vermeiden bzw. reduzieren, auch Hersteller müssen dringend zur Verantwortung gezogen werden. Damit wir die Meere von Plastik befreien können, sind schlaue Ideen gefragt. Zum Beispiel hat der NABU in Deutschland 2011 ein Projekt gestartet, das eine kostenlose Müllabgabe für Fischerboote, die häufig Müll in ihren Netzen finden, an Häfen anbietet. Die Umweltorganisation KIMO betreibt dieses Projekt bereits seit 2003 erfolgreich EU-weit. Als normaler Bürger kann man auch sehr viel mithelfen, zum einen kann man auf die Mülltrennung achten, um das Recyceln und Sortieren zu vereinfachen, damit vielleicht Verpackungen eingespart werden. Es gibt auch schon viele Unverpackt-Läden, wo man einkaufen gehen kann. Und zum anderen kann man auch viel auf Plastik verzichten, wie zum Beispiel auf Kosmetik mit Mikroplastikteilchen.
Noch eine Möglichkeit wäre, bei Müllaktionen mitzuhelfen, um Strände vom Müll zu beseitigen.

Heute schwimmen schon bis zu 200 Mio. Tonnen Plastik im und auf dem Meer.
Ich frage mich, warum nichts dagegen unternommen wird, doch jedem sollte bewusst sein , dass etwas geändert werden könnte.

Quellen: Greenpeace Bericht; „Marine Beach Litter Monitoring" des internationalen Meeresschutzabkommens OSPAR; https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/unsere-ozeane-versinken-im-plastikmuell/?gclid=Cj0KCQiA2b7uBRDsARIsAEE9XpEDIOEcic_-yhYQaNmmFH_N7OD8YxKG0UiKxzYIuWYi79WDMFUAjXIaArAKEALw_wcB.

 

 

 
1 Kommentar(e)
  1. Biene
    20. November 2019

    Hallo Miriam, Ein sehr interessanter Artikel mit einem sehr wichtigen Thema. Es müsste viel mehr darauf aufmerksam gemacht werden.

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