Die nachhaltige Milch

Klasse 8 (Max-Planck-Schule Kiel) 13. November 2019
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Seit ich denken kann, trinken wir bei uns zuhause die frische Milch von Riecken. Die Milch ist sehr lecker und ich trinke nur ungern ein andere. Die Milch wird immer in umweltfreundlichen Pfandbehältern direkt bis zu uns an die Haustür geliefert. Dieses Pfandsystem hat bei uns bereits die Entsorgung von hunderten Milchtüten vermieden, die sonst in der Mülltonne gelandet wären.

Rieckens Eichhof liegt in unserem Nachbardorf Großbarkau, so dass die Anlieferwege kurz sind und die Milch nicht von ganz weit her, beispielsweise aus Bayern, zu uns in den Supermarkt transportiert werden muss. Dies spart viel CO2 und macht die Autobahn ein wenig leerer. Das Gleiche gilt für den Bio-zertifizierten Joghurt und Käse, der auch vom Riecken-Hof stammt. Auch hier muss die Milch von der Kuh bis zur Verarbeitung auf dem Hof nur 400 m zurücklegen

Um zu schauen, wo unsere Milch genau herkommt, habe ich den Eichhof selbst besucht und mir alles angesehen.

Besonders schön finde ich es, dass die Kühe beinah das ganze Jahr auf der Weide stehen dürfen und frisches Gras fressen können. Und selbst, wenn die Kühe im Winter einmal in den Stall gehen müssen, haben sie viel mehr Platz als auf anderen Bauernhöfen. Ich glaube, die Kühe sind deshalb auch ein wenig glücklicher als anderswo.

Bei meinem Besuch auf dem Eichhof, war ich auch in dem Hofladen. Hier bekommt man alle Produkte des Hofes und eine Auswahl an weiteren Bio-Produkten. Wer Milch und Käse nicht so gern mag, kann sich hier gern ein saftiges Steak vom Riecken-Rind für den Grill kaufen.

Auch wenn wir damit nicht die ganze Welt retten, so finde ich, ist der Eichhof von Rieckens ein toller Schritt zu mehr Nachhaltigkeit.

Zwei kritische Fragen beschäftigen mich schon lange. Vor Ort nutzte ich die Gelegenheit und fragte die Geschäftsführerin Kherstin Riecken:

Felix Meyer: Ist es nachhaltig, die Milch in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zum Kunden zu fahren? Wären E-Autos nicht sinnvoller?

Kherstin Riecken: Es ist bestimmt nachhaltiger auf den ersten Blick, die Milch mit E-Autos zu den Kunden zu fahren. Wir haben auch schon Anfragen gestellt, aber es gibt noch keine Lieferfahrzeuge mit entsprechender Reichweite von 250 km. Es nutzt uns nichts, wenn das Auto nach einem halben Tag aufgeladen werden muss.  Also – wir sind am Ball! Außerdem ist das Thema sicherlich zu komplex, denn man darf ja nicht die Entsorgung der Akkus nach Gebrauch vergessen.

Felix Meyer: Produzieren Sie Ihre gesamte Milch auf dem Hof eigenständig oder sind Sie bei größerer Nachfrage gezwungen, Milch von anderen Betrieben zu zukaufen?

Kherstin Riecken: Wir produzieren alle Milch selbst auf dem Hof, bisher gab es noch keinen Milchengpass. Wir würden aber auch keine Milch zukaufen. Das würde nicht unseren Kriterien entsprechen. Eher würden wir weniger Käse produzieren oder Kunden, zu denen wir weit fahren müssen nicht mehr beliefern, was wir auch schon getan haben. Da im Sommer die Milchmenge vom Grasaufwuchs abhängt müssen wir eben gut kalkulieren.

Felix Meyer, 13 Jahre, Max-Planck-Schule Kiel

 
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