Digitalisierung am Gymnasium Lütjenburg

WPU Medienpraxis (Gymnasium Lütjenburg) 20. November 2019
© Tom Abendroth

von Tom Abendroth

Die Tatsache, dass Neue Medien und Digitale Geräte das Leben vieler Schülerinnen und Schüler täglich begleitet und eine große Rolle in ihrem Alltag einnimmt, spiegelte sich bis vor kurzem in der Schule eher wenig wieder.Das Gymnasium Lütjenburg will dies ändern. Das digitale Medienkonzept des Gymnasiums besteht darin, statt klassischer Tafel und Kreide, digitale Medien und Endgeräte wie Laptops und Tablets in den Unterricht zu integrieren. Dabei geht es einerseits darum, die Vorteile und Möglichkeiten dieser Technologien zu nutzen und Schülern diese nahe zu bringen. Dies soll den Schülern zeigen, wie sie die digitalen Medien in Ausbildung und Beruf „sinnvoll" nutzen können. Ziel des Konzept ist es, dass die Schüler es so selbstverständlich wie Stift und Papier benutzen und sich durch ihre Laptops etc. nicht ablenken lassen. Doch was bedeutet dieses moderne Verfahren für Schüler und die Lehrer? Montags, 1. Stunde, Deutsch-Unterricht in einer der digitalen Laptop-Klassen: An der digitalen Tafel wird eine Hausaufgabe einer Schülerin bearbeitet, die diese auf dem schulinternen Netz abgespeichert hat. Danach arbeiten Schülergruppen über eine Plattform für Zusammenarbeit an einer gemeinsamen Aufgabe, zu der alle Schüler einen Zugriff haben. Im weiteren Stundenverlauf zeigt der Lehrer einen im Unterricht produzierten Kurzfilm auf der digitalen Tafel. So sieht ein Beispiel für digitaler Unterricht aus, der zurzeit in sechs Laptop-Klassen am Gymnasium Lütjenburg in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik durchgeführt wird.

Für dieses Umdenken müssen sich die Lehrer neu orientieren und fortgebildet werden, daher bildeten sich viele Lehrkräfte intern und mit externen Schulungen fort. Bei einer sinnvoll eingesetzten Nutzung möchte das Gymnasium Lütjenburg gezielt Medien einsetzen und Medien kritisch hinterfragen. Die Schule will damit die Schüler dort abholen, wo viele Jugendliche sind – in der Welt der neuen Medien – und so nicht nur für eine Abwechslung zum traditionellen Unterricht, sondern auch für mehr Lernmotivation, mehr Lernmöglichkeiten und einen differenzierten Unterricht. Doch wie gefällt es den Schülern, was sagen die Lehrer und wie ist die Umsetzung?

Die Digitalisierung des Gymnasiums war denkbar keine günstige Angelegenheit und wurde bzw. wird durch den Schulträger und den bundesweiten Digitalpakt finanziert. Nach der Installation von Active Boards/Active Panels als Tafel und Beamer-Ersatz wurde entschieden, auf schuleigene Endgeräte für Schüler aus Kosten- und Verwaltungsaufwand zu verzichten. Stattdessen nutzen die Schüler mit dem BYOD (Bring Your Own Device)-Konzept ihre vertrauten hauseigenen Geräte benutzen, die sie sicherlich auch besser behandeln als schuleigene Geräte. In den mittlerweile fünf Laptop-Klassen in der Oberstufe greifen die Schülerinnen und Schüler auf das eigene WLAN-Netzwerk zu. So kann in der Klasse miteinander gearbeitet werden oder Schülerergebnisse auch an der Digitalen Tafel präsentiert werden. Für eine akzeptable Internetverbindung muss dabei gesorgt werden, die Schule ist an das Glasfaser-Netz angebunden, aber auch schulintern musste das Netz schrittweise reformiert und auf eine hohe Nutzeranzahl umgebaut werden. Damit die Geräte der Schüler sicher aufbewahrt sind, stellt die Schule zusätzlich Schließfächer zu Verfügung. Dadurch ist es den Schülern ermöglicht, ihren Laptop etc. in der Schule zu lassen, sodass das Schleppen schwerer Ranzen der Vergangenheit angehört. Fast alle derzeit im Unterricht genutzten Schulbücher können bereits als digitale Version auf jedes beliebige Endgerät geladen und digital genutzt werden. Zudem beginnen Verlage jetzt damit, die digitalen Schulbücher um weitere Funktionen zu erweitern, so dass die Möglichkeiten der Bearbeitung die der alten Bücher zusehends übersteigen. In Zukunft soll die gesamte Oberstufe des Gymnasiums digital ablaufen, zurzeit gibt es sechs digitale Klassenräume., es werden dann noch mehr Klassenräume digitalisiert.

Ich selbst finde die Ansätze des Gymnasium gut und kann mir aufgrund meiner Recherche ein genaues Bild davon machen, wie es in der digitalen Klasse so abläuft und mir gut vorstellen selbst ein Mitglied von ihr zu werden.

 
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