Mein Urlaub im Nirgendwo

Jan Isermann-Hill 26. November 2019

„Wieder fing der Ortsname mit Tod an. Das konnte ja super werden, überall Felder und Bauernhöfe. Ich machte meine Musik lauter, schloss die Augen und die Herbstsonne schien mir ins Gesicht."
Dieses Jahr war ich mit meiner Familie und Freunden im Herbsturlaub. Sechs Tage All-Inclusive in Deutschland. Genauer gesagt waren wir in Finteln im Eurostrand. Ein All-Inclusive Resort am Rand der schönen Lüneburger Heide. Das Resort wurde 1973 von Adele und Henny ter Huurne gegründet. Im Jahre 1992 übernahmen die Söhne Ben und Andre die Anlage. Heute ist Andre der alleinige Geschäftsführer, da sein Bruder nach Südafrika auswanderte. Zielgruppe des Eurostrands ist jedes Alter und jeder Familienstand. An Wochenenden ist der Ort beliebt bei Erwachsenen ohne Kinder. Man trifft sich zum Party feiern. In den Ferien sind meist Familien mit Kindern anzutreffen. Auch als Tagungsort ist Finteln eine beliebte Wahl. Wir waren zwei Familien mit Kindern und entsprachen damit voll und ganz dem Idealgast für die Ferien. Dementsprechend wurden wir nicht nur von schönem Herbstwetter, sondern auch von netten Angestellten herzlich willkommen geheißen.
Wer jetzt denkt ,,All-Inclusive in Deutschland?" Ja, das dachte ich auch. Aber es war ein toller Urlaub. Eine Reise um die Welt fand bei uns nur in Form von Essen statt. Von Tirol über Italien bis nach China wurde uns alles geboten. Morgens, mittags, abends fanden wir uns am Buffet ein, das stets mit viel Liebe und Abwechslung zubereitet wurde. Die Kellner waren sehr nett und kannten nach dem ersten Abend schon unsere Lieblingsgetränke. Damit uns Gästen nicht langweilig wurde, gab es viele Freizeitangebote. Man konnte Aktivitäten, wie Planwagenfahrten oder Tagesausflüge nach Hamburg buchen. Oft und sehr gerne nutzten wir die Schwimmhalle, Minigolfbahnen und Bowlingbahnen. Auch eine Sauna stand uns zur Verfügung. Ich bin sicher nicht die Begabteste, aber auch Line Dance und Bogenschießen hat mir hier sehr viel Spaß bereitet, nicht zuletzt dank der engagierten Animateure. Wer im Sommer kommt, kann auch im See schwimmen, der sich im Zentrum des Parks befindet. Ein kleiner weißer Sandstrand mit Spielplatz lädt dazu ein. Hier habe ich mit meinen Freunden und meiner kleinen Schwester wunderschöne Sonnenuntergänge genießen können. Toll war, dass man sich hier auch als Kind jederzeit frei bewegen konnte.
Das Beste waren allerdings die Abende: In einer großen Halle (Eurotropichalle) mit einer angenehmen Atmosphäre war immer etwas los. Jeden Abend gab es Veranstaltungen, wie z.B. Krimidinner oder eine Hypnoseshow. Besonders diese war lustig. Ein Mann musste Helene Fischer singen und dachte sein Name sei Walter und nicht Tobi. Gut, dass ich mich nicht freiwillig für die Show gemeldet habe. Danach war bis 23:30 Uhr Disco. Jung und Alt waren auf der Tanzfläche. „Meine Wangen glühten vor Hitze. Die Musik wechselte zu ,,Cordula Grün" und es kamen immer mehr Leute zu uns auf die Tanzfläche. Es war eine super Stimmung in der Luft und ich musste lachen. Wer hätte das gedacht, nach meinen anfänglichen Zweifeln?" Wenn uns Kindern langweilig wurde, sind wir zum Tischkicker am anderen Ende der Halle gegangen. Dort haben wir neue Freunde kennengelernt, mit denen wir auch den letzten Abend verbrachten. Nach den langen Tagen sind wir spät abends in unser Haus, Nummer 19, zurückgekehrt. Wir hatten ein Haus für acht Personen mit Seeblick. Meine Schwester und ich wohnten in einem eigenen und sehr gemütlichen Zimmer. Jedes der Zimmer hatte ein eigenes Bad mit Waschbecken aus Marmor, so dass wir uns am Morgen zum Glück nie in die Quere kamen.
„Die warme Morgensonne, die zwischen den Vorhängen hervorkam, schien mir ins Gesicht. Ich schlug die Augen auf, stand voller Vorfreude auf den Tag auf, ging zum Fenster, machte die Vorhänge auf und schaute auf den in Sonne getunkten See."
Am Anfang des Urlaubs hatte ich überhaupt keine Lust. Aber letztendlich wollte ich überhaupt nicht mehr nach Hause. Es war ein unvergesslicher Urlaub, in dem ich neue Freunde kennengelernt und neue Erfahrungen gemacht habe. Und: All-Inclusive geht auch ohne einen CO2-belastenden Flug nach Mallorca.
(von Madita F., Klasse 8d, Gymnasium Elmschenhagen)

 
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