Trends und Markenprodukte bei Jugendlichen - Viele Schüler folgen Trends und kaufen Markenprodukte

Klasse 9c (Hebbelschule Kiel) 18. November 2019 1 Kommentar(e)
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Von: Anika Schuchardt

Seit vielen Jahren ist zu beobachten, dass es Jugendlichen wichtig ist, Markenprodukte zu besitzen und bei allen
möglichen Trends mit zu gehen. Oft ist dies besonders an Schulen ein typisches Erscheinungsbild, bei dem Jugendliche
ihr Selbstwertgefühl steigern wollen, indem sie denken, besser oder beliebter zu sein, wenn sie Trends folgen und sich
mit Markenprodukten präsentieren. Der Schein oder besser das Erscheinungsbild hat oft wenig der tatsächlichen
Persönlichkeit der Jugendlichen gemein.
Für einige wenige Jugendliche aus wohlhabenden Familien sind Markenprodukte eine Selbstverständigkeit. Doch für
die meisten Jugendlichen, die aus normalen Vermögensverhältnissen kommen, sind Markenprodukte als Statussymbol
erstrebenswert, aber nur schwer erschwinglich. Erfolg und Reichtum sind die Eckpfeiler der Konsumgesellschaft und
das spiegelt sich auch im Alltag der Jugendlichen wider. Obwohl weithin bekannt ist, dass viele Markenprodukte
qualitativ nicht höherwertiger als vergleichbare Produkte ohne Label sind, investieren die Jugendlichen meist viel Geld
für die vermeintlich einhergehende Anerkennung. Durch Werbung und die Beeinflussung der Eltern wird den
Jugendlichen suggeriert, dass sie nur dazu gehören können, wenn sie bestimmte Marken tragen oder besitzen. Und vor
allem in der Pubertät ist es für Jugendliche wichtig, sich einer Gruppe anschließen zu können. Deshalb führt das
Bemühen um Anerkennung oft dazu, dass sich manche Jugendliche in ihrer Freizeit um einen Job bemühen, um den
erhöhten Kosten stand zu halten.
Das Streben nach Anerkennung ist ein natürliches Verhalten der Menschen, aber es sollte nicht vergessen werden, dass
der Wert des Einzelnen von Markenartikeln unabhängig ist. Eine Studie der British Psychological Society zeigt sogar,
dass Jugendliche, die ihr Selbstwertgefühl ausschließlich aus Markenartikeln und Konsumgütern beziehen, eher von
Gleichaltrigen abgelehnt werden (www.sciencedaily.com/releases/2015/09/150911094908.htm). Dazu kommt auch,
dass Jugendliche, die bewusst keine Markenartikel tragen oder besitzen, als sehr selbstbewusst gelten. Meist bilden
diese Personen auch ihre eigenen Gruppen, da sie häufig von dem Markenkonsumenten nicht anerkannt werden. Ein
positiver Aspekt ist, dass Jugendliche, die keine Markenkonsumenten sind in der Regel nicht zu Mobbingopfern
werden, da es dabei vielmehr auf die Persönlichkeit ankommt.
Als Alternative zu der Markenkleidung gäbe es die Schuluniformen, in der jeder Schüler einheitlich gekleidet wäre und
soziales Gefälle kaschiert werden könnte. Das Einkommen der Eltern
würde sich nicht mehr an der Kleidung der Schüler ablesen lassen können.
Zudem kommt ein reduziertes Konkurrenzverhalten, was die Mode betrifft und Eltern müssten nicht mehr durch Kauf
von Markenkleidung in einen finanziellen Engpass gelangen. Einheitliche Kleidung würde auch dazu beitragen, dass
das Gefühl einer Gruppe anzugehören steigt und das sich die Schüler zum Beispiel durch ein Schullogo auf der Uniform
mehr der Schule verbunden fühlen. Außerdem würde das Sozialklima besser werden, da jeder Schüler nun nach inneren
Werten und nicht nach Kleidungsstil beurteilt werden würde. Nachteilig wäre jedoch, dass Jugendliche durch eine
einheitliche Garderobe in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und in ihren Grundrechten zur freien Entfaltung
eingeschränkt würden. Leider sind Markenprodukte nicht nur auf Kleidung beschränkt, weshalb eine Schuluniform
nicht alle Probleme des Markenwahns beheben könnte.
Würde den Schülern die Markenkleidung verwehrt werden, würden andere Statussymbole bedeutender werden, wie
zum Beispiel das neueste elektronische Gerät (Mobiltelefone, MP3-Player, Kopfhörer, etc.). Zusammenfassend ist klar,
dass der Markenwahn in unserer Gesellschaft einen festen Stellenwert hat und nicht einfach gestoppt werden kann.
Aber insbesondere Eltern könnten durch eine aufklärende Erziehung dazu beitragen, dass ihre Kinder nach dem
beurteilt werden wie sie sind und nicht was sie tragen oder besitzen.

 
1 Kommentar(e)
  1. Promedia Maassen
    19. November 2019

    Liebe Anika,
    danke, dass du deinen Beitrag hier auf dem Blog mit uns teilst. Wir stimmen dir zu, dass Markenprodukte (leider) einen sehr hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft haben und dass man Menschen immer nach ihrer Persönlichkeit beurteilen sollte und nicht nach ihrer Kleidung etc. Schön, dass du auch Studienergebnisse anführst und so noch einen weiteren Blickwinkel auf die Thematik einbringst; einige Ergebnisse daraus hätten wir so nicht vermutet.

    An alle: Welche Markenprodukte sind euch wichtig und warum muss es unbedingt von der einen Marke sein? Was würdet ihr von einer Schuluniform halten?

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