Urlaub auf Amrum

Jan Isermann-Hill 26. November 2019

Wellen rauschen, Motoren starten, nun ist das Ziel zu sehen. Inzwischen ist es laut geworden: von allen Seiten rumort es. Auf einmal wird das Ziel verdeckt. „Es geht nicht!", ist zu hören, dann entfernen wir uns...
Es ist Sonntag, der 6.10.19, und heute fahre ich mit meinen Eltern auf die Insel Amrum. Der Tag beginnt damit, dass wir um 7:00 Uhr damit anfangen, unser Gepäck zusammenzusuchen und ins Auto zu verfrachten. Als wir um 10:00 Uhr losfahren, sind wir gerade fertig geworden. Nach einer zweistündigen Autofahrt, die von Radioklängen und Proviant begleitet wird, kommen wir schließlich am Fähranleger in Dagebüll an. Dort fahren wir dann weitere eineinhalb Stunden mit der Fähre weiter, bis wir am allseits bekannten Hafen auf Amrum ankommen. Doch als wir uns gerade auf die Fahrt hinaus aus der Fähre vorbereiten, ertönt eine Durchsage, dass wir aufgrund von Niedrigwasser wieder umkehren müssten. Schlagartig bricht Unruhe auf der Fähre aus: was wäre, wenn wir nun ganz zurück zum Festland fahren müssten? Das erinnere mich an eine Situation vor einigen Jahren, bei der uns Ähnliches passiert war. Damals mussten wir stundenlang vor dem Festland Kreise ziehen, bis wir anlegen durften. Die Unruhe auf der Fähre verstärkt sich auch noch, als die Klappe der Fähre, die zum Schutz der Autos dient, wieder hinab gefahren wird.
Der Grund dafür ist, dass man die Auffahrrampen nur bis zu einer bestimmten Stelle weit hinunterlassen darf, da es sonst für die Autos zu steil wäre, wie mir später erzählt wurde. Glücklicherweise können wir am anderen Anleger anlegen, da sich dessen Rampe in einem anderen Winkel ausfahren lässt. Offenbar tritt dieses Problem ein paar Mal im Jahr auf. Zudem kann es passieren, dass beide Anleger ausfallen. Das ist verheerend für die Amrumer, da dann nämlich nur wenige Waren geliefert werden können, um die Amrumer zu versorgen. Zudem berichtet der Kapitän, dass er an unserem „Notfallsanleger" immer rückwärts hineinfahren muss, da die Fahrrinne dort niedriger ist. Das liegt daran, dass die Seefahrgesellschaft sich nicht verpflichtet fühlt, die Fahrrinnen zu vergrößern, da sie dafür kein Geld ausgeben will, was deswegen die Insel Amrum zu einem großen Teil selbst tun muss. In unserem Fall ist es zum Glück nicht ganz so dramatisch.
Nachdem wir uns am ersten Tag eingelebt haben, wollen wir uns am nächsten Tag auf unsere Fahrräder schwingen, was aber aufgrund des schlechten Wetters nur schwer möglich ist. Ab und zu treffen wir uns auch mit unserer Familie aus Braunschweig, die zur selben Zeit wie wir angereist ist. Am Ende gehen wir noch auf eine Aussichtsdüne, von der aus man fast die ganze Insel überblicken kann. Nun sitze ich hier und packe meine Sachen zusammen. Aus der Sache mit dem Anlegen habe ich gelernt, dass man nie denken darf, man wäre schon am Ziel, obwohl man es noch nicht sicher weiß. Denn der Augenschein kann trügen. Nun hoffe ich nur, dass morgen kein Niedrigwasser ist...

(von Lucas M., Klasse 8d, Gymnasium Elmschenhagen)

 
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