Sie haben das Zeug zum Journalisten

Clemens Behr 21. Februar 2020 1 Kommentar(e)
© Sven Janssen

Welche Ausbildung benötigt man, um Journalist zu werden? Was sind die Arbeitszeiten eines Journalisten? Wer entscheidet, was in der Zeitung steht? Seit zwei Wochen bekommen die Schüler der 4a und 4c der Hardenbergschule im Rahmen von MiSch (Medien in der Schule) die Kieler Nachrichten direkt ins Klassenzimmer geliefert. Jeden Tag lesen sie aufmerksam die Zeitung. Dabei haben sich bei den Schülern viele Fragen angestaut.

Gestern hatten die Viertklässler die Möglichkeit, Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Denn sie ließen sich die Chance nicht nehmen, den „Profi in die Klasse zu holen". Ihren Besuch aus der KN-Redaktion löcherten sie bei einer simulierten Pressekonferenz mit Fragen und schlüpften dabei gleichzeitig selbst in die Rolle des Journalisten. „Das haben sich die Schüler selbst so überlegt und wollten das unbedingt umsetzen", sagte Birka Tabasi-Lienhard, Lehrerin der 4a.

Akribisch hatten sich ihre Schüler auf die Fragerunde vorbereitet. In der Aula der Hardenbergschule war ein großer Stuhlkreis aufgebaut. In der Mitte standen fünf weitere Stühle im Halbkreis. Dort nahmen die Interviewer Platz. Gut eine Stunde löcherten die rund 50 Schüler nacheinander in Dreier-und Vierergruppen KN-Volontär Clemens Behr.

Und es ging schnell ans Eingemachte: „Ist es wahr, dass einige Journalisten den Polizeifunk abhören?", fragte Levi. Eine Vorstellung, die wahrscheinlich aus Hollywood-Filmen und Detektivserien stammt. In der KN-Redaktion läuft der Polizeifunk jedenfalls nicht aus den Lautsprechern. Wenn etwas Wichtiges passiert, ein Unfall, ein Verbrechen oder eine Vermisstenmeldung, dann informiert die Polizei von sich aus die Medien.

Ob Journalisten in ihrem Beruf viel reisen müssen, wollte Charlotte wissen. Die Antwort lautete wie so häufig: Das kommt ganz darauf an. Zum Beispiel hängt das von dem Ressort und der Zeitung ab. Für Redakteure der Kieler Nachrichten sind Auslandsreisen eher die Ausnahme. Das heißt aber nicht, dass solche Reisen nie vorkommen. Während der Handball-EM waren zwei Kollegen aus der Sportredaktion in Norwegen, Österreich und Schweden unterwegs, um vor Ort von dem Turnier berichten zu können und dabei eigene Eindrücke zu sammeln.

„Ist man in seiner Arbeit häufig mit Kritik konfrontiert? Wie geht man damit um?", fragte Jana aus der 4a. Natürlich kommt auch das vor. Kritik sollte man immer ernst, aber nie persönlich nehmen. Oft ist es die Aufgabe des Journalisten, auch schwierige Sachverhalte zu beschreiben, bei der es verschiedene Meinungen gibt. Dabei sollten möglichst alle Seiten zu Wort kommen. Dass eine Partei mit der Darstellung manchmal trotzdem nicht zufrieden ist, kann dennoch vorkommen.

„Es hat Spaß gemacht. Der Unterricht war ganz anders als sonst", sagte Lily nach der Pressekonferenz zufrieden. Nur das lange Sitzen sei am Ende etwas anstrengend gewesen. Doch auch das gehört manchmal zum Job des Journalisten: langes Sitzen und aufmerksames Zuhören. Und beides war gestern besonders schwierig, weil in der Hardenbergschule gleichzeitig Karneval gefeiert wurde. Die Schüler der 4a und 4c haben bewiesen: Sie haben das Zeug zum Journalisten.

 
1 Kommentar(e)
  1. Promedia Maassen
    24. Februar 2020

    Ganz großes Lob an euch, liebe 4a und 4c! Dass ihr trotz Karnevalsstimmung die ganze Zeit toll zugehört habt und auch euch die tolle idee mit der Pressekonferenz habt einfallen lassen, finden wir echt super! Ihr hab damit schon bewiesen, clevere Fragen stellen zu können und bei den Antworten genau hinzuhören. Seid ihr denn auch schon als MiSch-Journalisten selbst kreativ geworden (Texte, Plakate, Fotos usw.)?
    Wir sind gespannt!
    Euer Team von Promedia Maassen

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