Vorhang auf für die Zeitung von morgen

Seit einigen Wochen lesen die Schüler der vierten Klassen an der Grundschule Suchsdorf im Rahmen von Misch (Medien in der Schule) täglich die Kieler Nachrichten. Bei einem Besuch von KN-Volontär Jonas Bickel stellten die Schüler Fragen zur Entstehung einer Zeitung und dem Alltag eines Reporters.

Die Tageszeitung gibt es nicht nur aus Papier, sondern auch in digitaler Form. Das ist vielen Schülern der vierten Klassen in der Grundschule Suchsdorf schon bekannt. Während sie im Rahmen des Misch-Projekts jeden Morgen die gedruckte Ausgabe in der Schule bekommen, lesen einige Eltern der Grundschüler die Kieler Nachrichten zu Hause auf dem Tablet. Bis wann müssen die Texte fertig sein? Und wie viel Papier wird für die Printzeitung benötigt? Diese Themen beschäftigten die Schüler der 4a, b und c der Grundschule Suchsdorf.

Das E-Paper erscheint bereits am späten Abend

Während die Zeitung aus Papier am Morgen im Briefkasten landet, kann sie digital schon am Abend zuvor gelesen werden. Deswegen müssen die Texte auch bis spätestens 21.30 Uhr fertig sein. Gut eine halbe Stunde später kann das E-Paper dann gelesen werden. Und was ist mit Fußballspielen, die am späten Abend sind? Da das E-Paper nach der Veröffentlichung noch aktualisiert werden kann, landen die Fußballergebnisse natürlich auch noch in der digitalen Zeitung.

Zehn Tonnen Papier werden für eine Sonnabendausgabe bedruckt

Und die gedruckte Zeitung? Hier interessierten sich die Schüler insbesondere für die nackten Zahlen. "Wie viel Papier und Tinte werden eigentlich beim Druck verbraucht?", fragten Fabio und Henrik. Auch wenn die Schüler die Antwort nicht sofort bekamen – in diesem Artikel stehen nun die genauen Zahlen. Das Druckzentrum in Moorsee braucht für eine Sonnabendausgabe der Kieler Nachrichten und Segeberger Zeitung etwa zehn Tonnen Papier und 200 Kilogramm Farbe. Damit werden rund 80.000 Zeitungen gedruckt.

Grundschule in Suchsdorf: Schüler erfahren viel über den Alltag eines Reporters

Und was machen die Menschen, die die Zeitung mit Texten füllen? Der Alltag eines Reporters stand im Mittelpunkt vieler Fragen. Ob das Schreiben eines Artikels anstrengend sei, wollte Jun wissen. Natürlich kann es auch mal etwas stressig werden, wenn ein Text schnell fertig werden muss. Aber wer Redakteur bei einer Tageszeitung wird, hat vor allem Spaß am Schreiben von Texten.

"Wie schafft man es, beim Gespräch mit Menschen alle Informationen für den Text zu behalten?" Zum einen ist es wichtig, leserliche Notizen zu machen. Denn manchmal wird ein Text erst drei Tage nach einem Termin geschrieben – die eigene Schrift sollte dann immer noch zu entziffern sein. Zudem gibt es die Möglichkeit, ein Gespräch mit dem Smartphone aufzuzeichnen. Das ist vor allem bei Interviews Standard. So hat der Redakteur eine Audioaufnahme des Gesprächs zur Hand und kann das Gesagte Wort für Wort aufschreiben. Wichtig ist, dass man seinen Gesprächspartner vorher fragt, ob er mit einer Audioaufnahme einverstanden ist.

Grundschüler in Suchsdorf mögen Sport - und wollen Kinderseiten

"Was ist dein Lieblingsressort?" Diese Frage wurde mehrfach gestellt – und ging direkt zurück an die Schüler. Rund zwei Drittel der 4c sind vom Sportteil begeistert, auch in den anderen beiden Klassen gehört Sport zu den beliebtesten Ressorts. Der Kulturteil und die Texte auf der Titelseite werden ebenfalls gerne gelesen. Was den Schülern noch fehlt, ist ein Ressort, das speziell auf sie zugeschnitten sind. Zwei bis drei Seiten für Kinder sollen jeden Tag in der Zeitung sein.

Die Inhalte: mehr Infos über neue Filme, Serien und Videospiele – und Rätsel. Das tägliche Kreuzworträtsel in den Kieler Nachrichten ist bei den Schüler sehr beliebt. Sie wollen noch mehr davon, auch ein Mathe-Rätsel wird unter lautem Gegenprotest einiger Schüler gewünscht. Neben den Kinderseiten wollen die Schüler auch noch mehr Infos zu einem sehr aktuellen Thema: Das Coronavirus soll noch näher beleuchtet werden.