Eine Doppelstunde MiSch am Gymnasium Altenholz

Sina Luhm und Frieda Mertens, Gym Ahz 9d 18. November 2020
© Jochen Frese

Es gongt. Anfang der Stunde. Die 9d ist noch ein wenig in Aufregung und wirbelt durch den Raum. Die Sachen, die für das Schreiben der Artikel benötigt werden, werden noch rausgekramt. Laptops, Collegeblocks voll mit Notizen und Handys. Nach einer kurzen Begrüßung des Deutschlehrers geht die Arbeit dann auch schon los. 25 Köpfe verschwinden hinter den Bildschirmen. Man hört das Klicken der Tastaturen und das Murmeln der Schüler.

Die Arbeitsweise an den Texten verläuft unterschiedlich. Chinesische Interviews werden übersetzt, andere ausgewertet und in Texte umgewandelt. Einige schicken ihre Texte bereits an den Deutschlehrer, damit er ihnen Rückmeldung geben kann. Andere aber sind noch dabei, ihre Artikel fertigzustellen und zu überarbeiten. „Das Projekt ist zwar aufwändig, trotzdem mag ich es, selbstständig an meinem Artikel zu arbeiten", sagt Julia, eine 14 jährige Schülerin der 9d, „es ist mal was anderes im Vergleich zum normalen Deutschunterricht."
Die Themen sind vielfältig. Gleichberechtigung der Frauen im Sport, Hochbeete in der Stadt, eine chinesische Schule in Hamburg und vieles mehr. Die Themen werden durch die Interessen der Schüler selbst ausgesucht. Wenn die Schüler Fragen haben, können sie sich entweder an ihren Deutschlehrer wenden, der während der Doppelstunde über die Schultern schaut oder an die Ansprechpartner des MiSch-Projekts: Promedia Maassen und v.a. die Kieler Nachrichten, die einen Volontär für die Betreuung des MiSch-Projektes bereitstellt.
Die Schüler sind von vielen Ausgaben der Kieler Nachrichten umgeben, mit denen sie täglich arbeiten. Jeden Tag, bevor der Unterricht losgeht, holen zwei Schülerinnen aus dem Sekretariat die aktuelle KN und verteilen sie dann in ihrer Klasse.

Die Fünf-Minuten-Pause beginnt.

Danach geht die Arbeit weiter und die Schüler fallen in ihre 500-Wörter-Texte zurück. Der Deutschlehrer geht wieder 'rum und beantwortet weitere Fragen. „Ich finde es toll, dass die Schüler es lernen, Zeitung zu schätzen und zu verstehen", sagt Herr Frese, Deutschlehrer am Gymnasium Altenholz.
Die Schüler und Schülerinnen arbeiten darauf hin, einen möglichst guten Text zu schreiben, der dann in den Kieler Nachrichten veröffentlicht wird oder im Wettbewerb auf dem MiSch-Blog gewinnt. Normalerweise gibt es jedes Jahr eine Preisverleihung des MiSch-Projektes, bei der die besten Autoren die Druckplatte ihres Artikels erhalten. Aber auf Grund des Corona Virus' steht die Preisverleihung für dieses Jahr noch nicht fest. Die Texte, die nicht gewinnen, werden aber trotzdem auf dem MiSch-Blog online veröffentlicht – sind also für alle zu lesen.

Aus ZiSch wurde vor fünf Jahren MiSch

Den Online MiSch-Blog der KN gibt es seit 2016. Er war die sichtbarste Veränderung, als aus ZiSch (Zeitung in der Schule), dem seit 1989 von den Kieler Nachrichten betriebenen Zeitungsprojekt für Schüler, MiSch (Medien in der Schule) wurde. „Kinder und Jugendliche informieren sich immer weniger über das Medium Zeitung. Sie holen ihre Information über ganz andere Kanäle", so André Santen, von der Förde Sparkasse, die das Projekt seit vielen Jahren unterstützt. Online-Medien werden in immer größeren Umfang genutzt und gewinnen an Bedeutung beim Medienkonsum. Damit wollen die Kieler Nachrichten, die Segeberger Zeitung und die Förde Sparkasse die Medienkompetenz in der Schule erhöhen. Auch jetzt informieren sich viele Schüler über ihre Themen im Netz. Aber noch immer ist das direkte Gespräch die wichtigste Quelle der schreibenden Schülerinnen und Schüler - z.B. mit den Akteuren des Biker-Trails in Dänischenhagen oder mit dem Leiter des Vereins Kilian, der den Falndernbunker betreibt.

Kurz bevor es zur großen Pause klingelt, klicken noch einige Schüler auf „Speichern" und bringen so ihre Artikel auf den Weg zu den Lesern des MiSch-Blogs. Die Schüler packen ihre Sachen wieder zusammen und gehen in die Pause. Morgen geht's weiter mit den Texten, denn der Abgabetermin naht.

 
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