Eine Verschwörungstheorie kursiert in der Welt

Frieda, Karla und Levke (9C Jungmannschule) 13. November 2020
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Und??? Haben Sie der Überschrift geglaubt?

Schon ist der erste Schritt zur Verbreitung einer Verschwörungstheorie getan. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie immun gegen diese Mythen werden.

Eine Verschwörungstheorie widerspricht gängigen und wissenschaftlich bewiesenen Erklärungen. Die Verbreiter unterstellen bestimmten mächtigen Personen oder Gruppen, dass sie im Geheimen der Gesellschaft schaden wollen. Experten kritisieren allerdings den Begriff "Theorie", da Theorien, z.B. in der Forschung, auf Fakten basieren, die man wissenschaftlich kontrollieren und ggf. widerlegen kann.

Verschwörungsmythen bauen häufig auf demselben System oder auch aufeinander auf, diese Merkmale kann man mit dem CONSPIR-Prinzip erkennen: Die Mythen wiedersprechen (Contradictory) gängigen Erklärungen und die Anhänger verbreiten extremes Misstrauen (Overriding suspicion) gegenüber mächtigen Personen. Diese haben ihrer Meinung nach, auch immer üble Absichten (Nefarious intent). Ein weiteres Merkmal für eine Verschwörungstheorie ist das Gefühl der Verbreiter, etwas stimme nicht in der Welt (Something must be wrong). Die Verursacher fühlen sich immer als Opfer (Persecuted Victim), sind immun gegen Beweise, die ihrem Glauben widersprechen (Immune to Evidence) und lassen Zufälligkeiten uninterpretiert (Re-interpreting randomness).

Wenn Ihnen mehrere dieser Merkmale an einer Geschichte auffallen, sollten Sie misstrauisch sein. Das hört sich ja eigentlich ganz einfach an, stellt sich nur die Frage: Warum glauben wir überhaupt an Verschwörungsmythen oder kommen in Versuchung, daran zu glauben?

Der einfachste Grund ist der, dass Verschwörungsmythen bedrohliche Situationen erklären und so gegen Unsicherheit, Angst und Machtlosigkeit strategisch vorgehen können. Sie nutzen sozusagen die Emotionen der Menschen aus. Außerdem rufen Verschwörungstheoretiker ein Gemeinschaftsgefühl unter den Gleichgesinnten hervor. Der Glaube an Verschwörungen hat also viele psycho-soziale Gründe, es stillt auch das Bedürfnis der Menschen, sich von der Masse abzuheben und einzigartig zu sein. Es kann auch als Mittel fungieren, Kritik und Unzufriedenheit an Autoritäten auszudrücken.

Bleibt noch die letzte Frage: Wie geht man am besten mit dem Phänomen des Verschwörungsglauben um? Zuallererst ist es wichtig zu wissen, wie man mit Menschen umgeht, die sehr überzeugt von solchen Mythen sind. Diesen Menschen mit Fakten zu kommen, ist nicht besonders sinnvoll, da diese sich häufig sehr angegriffen fühlen und nicht mehr sachlich reagieren. Sachliche Diskussionen können sinnvoll sein, jedoch sollte man sich nicht über Verschwörungstheoretiker lustig machen, diese Menschen haben meistens -wie schon erwähnt psycho-soziale Gründe, die ihren Glauben erklären. Im Gespräch mit Freunden oder Verwandten kann man ruhig seine Meinung kundtun. Wenn einem eine Verschwörungsmythe mit problematischem oder sogar gefährlichem Inhalt auffällt, kann man diese, bzw. den Verfasser auch melden.

Wie sie jedoch mit dem Verschwörungsglauben umgehen, ist letztendlich Ihnen selbst überlassen. Vielleicht sind Sie sogar schon unwissend, wie Sie nach diesem Artikel nicht mehr sind, auf eine dieser tückischen Mythen reingefallen?

 
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