Das Auge isst mit

Evelyn Haude & Lona Hansen, 9c, Gymnasium Altenholz 19. November 2020
Das sind die Gerichte, die zwei Reporterinnen für ihre Versuche zubereitet haben. © Evelyn Haude & Lona Hansen

Das Auge isst mit 

Von Evelyn Haude und Lona Hansen
Altenholz. Kann das Aussehen von Essen unseren Geschmackssinn beeinflussen und ist das Essen wirklich das, wonach es aussieht? Zwei junge Reporterinnen machen den Test.

Als Erstes gab es verschiedenfarbiges Rührei, doch wieso schmeckte allen drei Testesserinnen das gelbe Rührei besser? Das braune Rührei war doch bloß gefärbt. Ernährungsexpertin Stefanie Bernecker erklärte den Reporterinnen, dass man daran gewöhnt sei, dass Rührei normalerweise gelb ist. Diese Gewohnheit gebe den Testesserinnen Sicherheit. Braunes Rührei hingegen sei ungewohnt und man sei sich nicht sicher, ob das Rührei vielleicht nicht mehr haltbar ist. Aus diesem Grund glaube man, dass einem das gelbe Rührei besser schmeckt.
Als Nächstes gab es Limonade. Wie auch schon beim Rührei waren alle drei Testesserinnen der gleichen Meinung: Die orangefarbene Limonade schmeckte intensiver als die gelbe Limonade. Dies war jedoch nur eine Täuschung ihrer Gehirne. Die orangefarbene Limonade war tatsächlich nur orangefarbig eingefärbt, der Geschmack wurde nicht verändert. Durch die kräftigere Farbe kam den Testesserinnen die Limonade geschmacklich intensiver vor.
Als die Reporterinnen die Testesserinnen fragten, was die Testesserinnen glaubten, welche Geschmackssorten die Limonaden hätten, antworteten zwei von ihnen, beide Limonaden schmeckten nach Honigmelone. Dies stimmt auch. Eine Testesserin fand jedoch, die orangene Limonade schmeckte nach Orange und Mandarine. Das hatte sie sich jedoch bloß eingebildet. „Man hat das so im Kopf, assoziiert diese Farbe mit einer Orange und dann schmeckt es vielleicht auch nach Orange", erklärte Stefanie Bernecker.
Anschließend wurden Croissants verköstigt. Das eine Croissant war mit Vollmilchschokolade gefüllt und das andere mit Zartbitterschokolade. Trotzdem dachten alle drei Testesserinnen nach dem Verzehr, es handle sich um den gleichen Geschmack bei beiden Croissants. Gründe dafür könnten sein, dass sich der Geschmack erst mit Hilfe des Geruches entwickelt. Der Schokoladengeruch wurde jedoch von Croissantgeruch überdeckt. Da es keinen riechbaren Unterschied der beiden Croissants gab, dachten die Testesserinnen auch nicht, dass es einen Unterschied gibt.
Zum Schluss gab es Muffins. Wie sie schmeckten, war nicht so wichtig, viel wichtiger war ihr Aussehen: Beide Muffins sahen gleich aus, außer dass ein Muffin mit Schokoladenstückchen bestreut war. Bei einer Umfrage fragten die Reporterinnen insgesamt 73 Schüler und Schülerinnen, was sie glaubten, welcher Muffin ungesünder sein könnte. Die große Mehrheit von ihnen antwortete, der Muffin mit den Schokoladenstückchen auf der Oberfläche wäre ungesünder. Tatsächlich war der andere Muffin ungesünder, weil in ihm auch Schokoladenstückchen enthalten waren, sie bloß im Teig versteckt waren und zusätzlich deutlich mehr Zucker in dem Teig dieses Muffins enthalten war. Die meisten Schüler und Schülerinnen nahmen jedoch an, dass der Muffin mit der Schokoladenhaube deutlich ungesünder sei, da Schokolade viel Fett, Zucker und Kalorien enthalte.

Schlussfolgernd kann man sagen, dass das Aussehen von Essen und Trinken beeinflussen kann, wie einem etwas schmeckt. Schmeckt man jedoch ganz genau hin, kann man die Täuschung oftmals schnell entdecken.

 

 
Dieser Eintrag hat bisher keine Kommentare

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert