Immobilien

Linus Schaper, Jonah Schulz 9b Gymnasium Altenholz 13. November 2020
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Ist die Gefahr vor einer Immobilienblase und einem darauf folgendem Preisfall real?

Es wird gebaut und gebaut, die Kräne ragen in die Höhe und die Bauunternehmen bekommen einen Auftrag nach dem anderen. Die Immobilienpreise schießen in die Höhe. Viele Immobilienbesitzer und Immobilienmakler freuen sich sehr über diesen Trend. Wohingegen sich einige Studenten und ältere Menschen Angst haben, dass das Geld nicht reicht und das alles nur da sie vielleicht keine passende oder bezahlbare Wohnung finden können oder sogar ihre Wohnung verlieren könnten. Wie lange kann es noch gut gehen?


Was ist eigentlich eine Immobilienblase?
Eine Immobilienblase entsteht, wenn Käufer bereit sind, sehr hohe Preise für eine Immobilie zu bezahlen. Das Ergebnis davon sind überbewertete Immobilienpreise. Man spricht von einer geplatzten Blase, wenn immer weniger bereit sind, so hohe Preise für Immobilien zu bezahlen und die Preise extrem abfallen.


Die momentane Situation
Nichts hält den starken Preisanstieg auf, nicht einmal die Corona Pandemie. Top Lagen, sehr begehrte Orte wie die Landeshauptstadt Kiel, die Nord- und Ostsee mit vielen schönen Stränden, Inselorte und natürlich auch die Nähe zu Hamburg mit vielen attraktiven Immobilien. In Schleswig-Holstein findet jeder einen traumhaften Platz zum Wohnen!
Von 1991 bis heute sind die Immobilienpreise um ca. 350% gestiegen, wohingegen der DAX, der größte Deutsche Aktien Index, um knapp 880% gestiegen ist. Schaut man sich diese Statistiken an, kommt einem die drohende Gefahr eines Immobilienpreisfalls nicht mehr sehr real vor. Jedoch sind die Immobilienpreise seit 2018 bis 2020 in Kiel um 13,8% gestiegen und in Altenholz sogar um 26,8%. Viele Familien können sich keine Immobilien mehr leisten und könnten sogar auf der Straße landen.


Wieso steigen die Preise?
In Deutschland wird gebaut, Bauunternehmen können sich vor einer Welle an Aufträgen nicht mehr retten, jedoch steigen die Immobilienpreise weiter, obwohl einige versuchen, den Bedarf an Immobilien zu decken. Viele wollen in die Städte ziehen, jedoch gibt es nicht genügend Immobilien und wenn doch, sind es große und teure Wohnungen mit einer sehr hochwertigen Ausstattung . Diese sind jedoch eher für die Oberschicht gebaut.
Hinzu kommen die Niedrigzinsen, wodurch es sich für viele mehr lohnt, in Immobilien zu investieren, auch für Kleininvestoren. Dadurch werden andere Anlagen wie Aktien und Gold unattraktiver. Der wohl wichtigste Punkt ist allerdings, dass sich beim Bauen vor allem auf die Wohlhabenderen konzentriert wird, so sagte einer der größten Bauunternehmer, Christoph Gröner, im „Spiegel" am 10.10.2017, dass er ebenfalls Mitschuld an steigenden Immobilienpreisen habe, da er zu wenige Sozialwohnungen baue und auch verstärkt im Luxussegment tätig sei.


Was sollte getan werden?
Man sollte sich beim Bauen verstärkt auf die Mittelschicht konzentrieren. Das bedeutet, dass deutlich mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden sollte. Mindestens 40% aller Neubauten in Deutschland sollten Sozialwohnungen sein, welche auch für die Mittelschicht bezahlbar sind. In Kiel sind es gerade einmal 6% der Neubauten. Dies sind noch deutlich zu wenig! Hinzukommt, dass 30% der Kieler von Altersarmut bedroht sind, sie könnten es im Alter schwer haben, eine Wohnung zu finden, obwohl viele ihr gesamtes Leben hart gearbeitet haben.
Ähnliche Zahlen der Altersarmut sind in ganz Deutschland zu finden. Wer möchte im Alter - aufgrund  seiner niedrigen Rente -  in einer kleinen Wohnung, in einem alten und heruntergekommenen Haus, mit gerade einmal dem Nötigsten, in der zweiten Etage und ohne Fahrstuhl wohnen müssen. Nur wenige hatten Glück ":Ich bin sehr froh darüber, dass ich schon eine Immobilie besitze und von den steigenden Preisen profitieren kann. Hinzukommt, dass ich mir um steigende Mieten keine Sorgen machen muss ", berichtet Finn Schuhmann, Immobilienbesitzer.
Es sollte schnell gehandelt werden, da der Wohnungsverlust der schlimmste soziale Abstieg überhaupt ist! Häufig ist es auch schwer, eine Wohnung zu finden, wenn man erst einmal Wohnungs-, bzw. Obdachlos ist.

Wird die Immobilienblase bald platzen?
In den meisten Regionen steigen die Immobilienpreise weiter an, allerdings gibt es auch Orte, an welchen die Immobilienpreise fallen. Dies ist jedoch die Ausnahme. Allerdings sind die Immobilien-Investments in Schleswig-Holstein sowie auch in vielen weiteren Regionen von Deutschland gesunken, da viele die Immobilienpreise für viel zu hoch halten. München und Frankfurt am Main sind die teuersten Städte in Deutschland, so kostet in Frankfurt am Main ein Einfamilienhaus mit 94 Quadratmeter im Jahr 2020 ungefähr 600.000 Euro und in München im Jahr 2020 sogar 1.200.000 Euro. In Kiel liegen die Preise momentan für eine 94 Quadratmeter Wohnung bei 241.956 Euro, also deutlich niedriger. Frankfurt am Main, die Stadt der Banken und Hochhäuser, und München sind die teuersten Städte in Deutschland. Experten gehen davon aus, dass in den beiden Städten die Preise fallen könnten. In Kiel und Umgebung sind die Preise deutlich gesitteter, weshalb hier die Immobilienpreise voraussichtlich nicht fallen werden. Ebenso wie in den meisten Regionen in Schleswig-Holstein, selbst auf der Insel Sylt, wo die Immobilienpreise sehr hoch sind, werden die Preise wahrscheinlich nicht fallen, da dort kaum neue Immobilien gebaut werden und es so nur eine begrenzte Anzahl von Objekten auf Sylt geben wird. Die wachsende Bevölkerungszahl lässt die Nachfrage nicht einbrechen, auch der Drang zum Meer wird die Preise in Schleswig-Holstein wahrscheinlich auch noch in der Zukunft steigen lassen.

Insgesamt sollte die momentane Immobilienlage ernst genommen werden, da das Thema Immobilien jeden betrifft, nur auf unterschiedliche Weise. In Deutschland sollte es ein neues und faireres Rentensystem geben und auch Studenten sollten die Möglichkeit haben, eine gute und bezahlbare Wohnung zu bekommen. Jeder sollte auch an seine Zukunft denken und möglichst vorsorgen. In einigen Städten zeigen sich auch gute Entwicklingen, da sie versuchen, neue Alternativen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wohingegen die Immobilienpreise in den meisten Regionen weiter steigen werden.

 
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