Kiel. An der Fleischtheke im Supermarkt gibt es eine große Auswahl an rotem Fleisch: Geflügel, Rind, Schwein und Lamm. Aber Fleisch kann viele schlimme Folgen haben, gesundheitliche und auch für die Umwelt. Jeder Deutsche isst 60 Kilogramm Fleisch im Jahr, aber die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 15 Kilogramm.
Je mehr Fleisch wir essen, umso mehr Tiere muss es geben, aber die Tiere stoßen Methan aus und Methan ist 25 mal schädlicher als CO2. Eine Kuh produziert zum Beispiel 200 Liter Methan am Tag. Dr. Birgit Braun von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., möchte dem etwas entgegensetzen: "Wir machen uns Sorgen um die Zukunft unserer Erde. Wenn wir uns nachhaltiger ernähren, wirkt sich das positiv auf das Klima aus. Dazu haben Forscher*innen ganz aktuell die sogenannte "planetary health diet" entwickelt". Bei der planetary health diet darf man nur 13 Gramm Ei, 28 Gramm Fisch und 14 Gramm Fleisch am Tag essen.
Zu hoher Fleischkonsum kann zu vielen Krankheiten führen, wie zum Beispiel Diabetes oder Darmkrebs, und er führt auch zu einem erhöhten Krebsrisiko. Es macht einen Unterschied, welches Fleisch wir essen. Dr. Birgit Braun gibt zu bedenken: "Unverarbeitetes rotes Fleisch, also Muskelfleisch von Rind, Schwein, Schaf, Pferd oder Ziege, wird als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Das gilt nicht für sogenanntes "weißes" Fleisch, also Geflügelfleisch." Hoher Fleischkonsum führt dazu, dass sich im Mikrobiom, wo Millionen von Bakterien leben, welche sich an die Ernährung anpassen, potenziell aggressive Bakterien vermehren, die auch Auslöser für Krankheiten sein können.
Die Notwendigkeit, Fleisch zu essen, wird häufig damit begründet, dass es sehr eiweißreich ist. Schwangere Frauen und Säuglinge sollten nicht viel davon essen, weil aufgrund der Proteine das Risiko von Übergewicht erhöht wird, und bei Erwachsenen mit eingeschränkter Nierenfunktion können zu viele Proteine zur Verschlechterung der Nierenfunktion führen.
Tiere in der Massentierhaltung werden häufig mit Antibiotika gefüttert, diese können über den Verzehr in unseren Körper kommen, aber die Menge an Antibiotika ist so gering, dass sie dem Körper nicht schaden kann. Die Nutzung in der Massentierhaltung führt allerdings dazu, dass sich resistente Keime bilden.
Theoretisch ist es möglich, dass das Coronavirus auf Fleisch übertragen werden kann, aber dafür müsste ein Mitarbeiter während der Schlachtung oder der Fleischzerlegung direkt darauf niesen. Die Viren würden beim Kochen wiederum absterben. Covid 19 wirkt sich auch auf die Produktion aus, denn die Arbeit in Schlacht- und Zerlegebetrieben wurde heruntergefahren. Zum Beispiel produziert Tönnies, Deutschlands größter Schweineschlachtbetrieb, nur bei 60 Prozent Auslastung. Der Schlachtpreis liegt aktuell bei 1,27 Euro, während er Ende 2019 noch bei zwei Euro lag. Das ist aber auch darauf zurückzuführen, dass die Afrikanische Schweinepest in Deutschland nachgewiesen wurde.