Medien und deren Folgen

Awaz Sindi 12b (RBZ am Königsweg) 16. November 2020

Ein halbes Schuljahr ist um. Es ist Freitag und alle kriegen ihre Halbjahreszeugnisse, auch
Luis.
Zuhause angekommen zeigt er seiner Mutter sein Zeugnis mit überwiegend schlechten
Noten.
„Eine 5?", spricht Melanie mit einer enttäuschenden Stimme, nachdem sie sich sein
Zeugnis anschaute. Luis scheinen seine Noten nicht zu interessieren, viel mehr
interessiert ihn das neue Handy. „Mama, gestern waren Marius und ich im Saturn und
haben uns das neue Google-Handy Nexus One angeschaut, es hat uns direkt angelächelt,
so, als würde es wollen, dass wir es uns holen. Auf Snapchat und Instagram habe ich
viele Storys von meinen Freunden gesehen, die sich das Handy bereits geholt haben."
Die Mutter wusste schon, worauf ihr 16-jähriger Sohn hinaus wollte, und sagte erstmal dazu nichts. „Im Laden wurden uns die Funktionen vorgestellt, wusstest du, dass es
Restaurants finden kann? Krass, mmh?" Melanie bemerkte direkt, dass ihrem Sohn nur
Medien wichtig waren, für ihn spielte die Schule kaum noch eine Rolle. „Luis, ich habe dir
bereits vor einem Jahr ein neues Handy gekauft, du kannst nicht immer das neueste Handy bekommen, das alle anderen auch haben. Außerdem weißt du doch auch, dass ich eine alleinerziehende Mutter bin und dass es mir finanziell nicht möglich ist, so teure Sachen zu kaufen. Für dich sollten solche Dinge nicht mal wichtig sein, mein lieber, du..."
„Bla – bla – bla – bla – bla", fing Luis an vor sich hin zu brabbeln und unterbrach seine
Mutter, um dem Geplapper zu entkommen. Er hielt dabei seine Ohren zu und ging auf sein
Zimmer.
Unten im Arbeitszimmer versuchte Melanie weiter ihre Arbeit zu beenden, jedoch kam sie kein bisschen voran, denn ihr Kopf wollte nicht mitspielen. „Fuck, Ich fühle mich wie ein Autor mit einer Blockade, der gerade nicht weiter schreiben kann", sprach sie vor sich hin. Sie schaute sich ein wenig im Internet um und fand einen Artikel, indem auch andere Eltern dasselbe durchmachten wie Melanie, ihre Kinder holten schlechtere Noten als sonst und der Hauptgrund waren die Medien. Im Artikel war auch noch aufgezählt, wie viel Prozent der Jugendlichen einen Computer oder PC nutzten und die Folgen dessen. „Verwöhne ich ihn zu sehr? Ist es meine Schuld, dass Luis schlechtere Noten holt? Vielleicht hätte ich ihn statt mit einem Pc und einem Handy lieber mit Bücher beschenken sollen, dann wäre er von Anfang an das Lesen gewöhnt und wäre nicht durch den Medien beeinflusst worden".
Diese Fragen gingen ihr lange durch den Kopf. „Klar, Medien können auch für die Schule
hilfreich sein und dadurch lernt man auch viel, aber ich will nicht, dass mein Sohn in den
Medien versinkt und nicht mehr rausfindet, ich will, dass mein Sohn, statt im Internet mit
anderen zu chatten, UNO und Skip-bo spielt, wie wir das damals immer gemacht
haben. Wie wir früher an unseren besten Freunden klebten, klebt mein Junge an seinem
Handy, als wäre es sein bester Freund."

Sie hörte nicht auf Selbstgespräche zu führen.
Melaniewar dabei ihr Laptop zu schließen, aber ihr stieß direkt ein weiterer Artikel ins
Auge, welcher in Form einer Tabelle dargestellt war. Wieder bestätigte sich ihre Meinung,
dass die Kinder durch Medien gelenkt werden. Gleichermaßen war aber auch in der
Anzeige deutlich, dass Medien zum Beispiel den Eindruck vom wirklichen Leben
vermitteln oder dass man durch Medien lernt.
Später am Abend sprachen sich Melanie und Luis nochmal aus und redeten eine ganze
Weile über die Medien und deren Folgen.

Luis wollte immer noch das Handy, während die Mutter wollte, dass er sich nebenbei auch
auf seine Bildung in der Schule konzentrierte. Nach einer langen Diskussion machte die
Mutter einen Vorschlag: „Ich spare für dein Handy, aber ich will, dass du am Tag mindestens eine Stunde Bücher liest und auch eine Stunde Schulkram erledigst, Deal?" Luis antwortete schneller, als eine Katze rennt: „Deal!"

 
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