Vom analogen Lernen ins digitale Zeitalter der Schule

T. Deutner, F. Küppers, M. Grabowski 9b Gymn. Altenh. 17. November 2020

 Vom analogen Lernen ins digitale Zeitalter der Schulen

Die Technisierung schreitet immer weiter voran. Nun vergrößern Schulen zunehmend ihr Repertoire an digitalen Geräten und passen sich der wandelnden Gesellschaft an. Es geht allerdings stockend voran.

Stellt euch vor anstelle eurer schweren Schulbücher müsstet ihr nur noch elektrische Geräte wie iPads oder Laptops mit zur Schule bringen. Klingt das nicht toll? Auch viele neue Lernbereiche, wie beispielsweise Medienkompetenz, Informationskompetenz und kritisches Denken würden an Wichtigkeit gewinnen. Jeder Schüler würde von Beginn an lernen, mit elektrischen Geräten umzugehen, und der Schulalltag würde fast ausschließlich digital ablaufen.
Genau so sollte ein Vorzeigebeispiel eines Schultags an einer modernen Schule wie beispielsweise der Villa Wewersbusch in Deutschland zukünftig aussehen.

Die Digitalisierung

An vielen schleswig-holsteinischen Schulen wird der Gebrauch von elektrischen Geräten bedauerlicherweise sehr vernachlässigt. Das ist sehr ungünstig, da eine gute Medienkompetenz in immer mehr Berufen nötig ist und auch zukünftig immer wichtiger wird. Um dies zu ändern, gibt es gewisse Förderprogramme wie beispielsweise den Digitalpakt Schule. Diese Programme stellen Geld bereit, damit die Ausstattung der Schulen und der Schüler verbessert werden können. Dadurch kann Schülern ein Gerät wie ein iPad gestellt werden oder Dinge wie das WLAN und Lan-Verbindungen ausgebaut werden.

Was ist eigentlich der Digitalpakt Schule?

Der Digitalpakt Schule ist ein Konzept von Bund und Ländern, welches darauf abziel, die Modernisierung an Schulen zu fördern. Hierbei werden 6,5 Milliarden Euro vom Bund und zusätzliche 10% von den Ländern bereitgestellt, um die digitalen Infrastrukturen aller allgemein- und berufsbildenden Schulen nachhaltig und spürbar zu verbessern. Es startete am 17. Mai 2019. Durch vermehrt aufgetretene Probleme der digitalen Ausstattung während der pandemiebedingten Schulschließungen wurden zu den ursprünglichen 5 Milliarden Euro zusätzliche 1,5 Milliarden Euro vom Bund beigesteuert. Von diesen 6,5 Milliarden Euro gehen insgesamt etwa 189 Millionen Euro an Schleswig-Holstein.

Wo bleibt denn das Geld für die Schulen?

Auf unserer Schule sind leider noch keine großen Veränderungen seit Start des Digitalpakts zu sehen, da kommt doch leicht mal die Frage auf, wo die versprochenen Verbesserungen bleiben. Die Regelung, dass Schulträger im Vorfeld ein Konzept einreichen müssen, wie sie die Gelder investieren, verlangsamte den Abfluss der Gelder des Digitalpakts. Aus diesem Grund wurde am 22.07.2020 beschlossen, dass, um diese Verlangsamung zu verhindern, ein Verwendungsnachweis wie eine Rechnung im Vorhinein nun ausreicht und dieses Konzept nur nachgereicht werden muss. Unsere Schulleiterin, Frau Hörsting, antwortete uns auf unsere Frage, ob unsere Schule bereits Gelder beantragt habe: „Ja, wir haben Mittel beantragt und zwar für den Ausbau der Infrastruktur, also das W-Lan und für Beamer in jedem Klassenraum." Es wirkt also glücklicherweise so, als würde die Beantragung der Gelder gut umgesetzt worden sein. Aber wo bleibt denn die Veränderung, wenn das Geld bereits beantragt ist? „Leider muss laut Vorgabe des Digitalpaktes zuerst die Infrastruktur geschaffen werden, bevor weitere Schritte erfolgen können", so unsere Schulleitung. Aber es gibt trotzdem Hoffnung auf unsere sehnlichst erwarteten Beamer, denn: „Da der Schulträger hier aber schon relativ weit ist, gehe ich davon aus, dass mit Beginn des nächsten Jahres auch bald die Beamer installiert werden können." ergänzt sie. Daher ist jetzt hoffentlich mit einer schnellen und sichtbaren Entwicklung zu rechnen.

Was verlangsamt die Digitalisierung außerdem?

Es gibt allerdings zwei weitere Probleme, aufgrund derer die Digitalisierung ins Stocken kommt: die Medienkompetenz der Lehrer und der Datenschutz. Bei vielen Lehrern wird in Zukunft das Problem aufkommen, dass ihre Kenntnisse nicht ausreichen werden, um ohne Komplikationen gemeinsam mit den Schülern digitalen Unterricht zu führen. Als Folge dessen müssen zukünftig Fortbildungen für Lehrer im Bereich der Medienkompetenz eingeführt werden. Zum anderen gibt es auch noch das Problem mit Internetdieben, die eure Daten klauen und somit gegen den Datenschutz verstoßen. Aufgrund der nun so schnell voranschreitenden Digitalisierung wird allerdings auch immer mehr der Datenschutz von Schülern und Lehrern vernachlässigt. Das liegt zum Teil daran, dass viele Daten auf unsicheren amerikanischen Servern gespeichert werden, aber es allgemein auch zu wenige Datenschutzbeauftragte in Deutschland gibt. Gerade während des Lockdowns, in dem viele Schulen auf beispielsweise Videokonferenzen als eine Kommunikationsform zurückgegriffen haben, wurden viele Daten auf amerikanischen Servern gespeichert und somit der Datenschutz vernachlässigt. Die Fördergelder des Digitalpaktes decken Kosten für Lehrerfortbildungen der Medienkompetenz und Dinge wie Software für den Datenschutz nicht ab, daher ist zu hoffen, dass in Zukunft diesen Anliegen ebenfalls mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

 
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