Zwischen Unterstützung und Respektlosigkeit

Lilli Margenberg und Marieke Schröder Gym Ahz 19. November 2020

Die Situation Geflüchteter in Schleswig-Holstein 2020

Von Marieke Schröder und Lilli Margenberg Klasse 9c Gymnasium Altenholz
,, Man hat es halt gerne gemacht" , so eine 78 jährige Betreuerin aus Dänischenhagen.
Flüchtlinge und Betreuer erzählen über den Umgang und ihr Leben.

Die Krise ist noch nicht zu Ende, jährlich kommen immer noch tausende von Flüchtlingen allein nach Schleswig-Holstein.
Doch wer kümmert sich um so viele Menschen?
Noch vor ein paar Jahren war das Thema brandaktuell und es war leichter, Helfer und Betreuer zu finden. Dies hat sich über die Jahre geändert. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die Vielzahl der Herausforderungen. Nicht nur Integration zählt zu ihren Aufgaben, auch Arztbesuche, Kauf von nötiger Ausstattung sowie Freizeit- und Behördenbesuche sind wichtige Aspekte ihrer Arbeit.
Oft hört man von negativen Kommentaren gegenüber Flüchtlingen. Dabei muss man bedenken, dass jeder Mensch anders ist. Die einen schaffen es schnell sich in ein fremdes Land zu integrieren, indem sie offen und engagiert gegenüber der neuen Lebenslage sind. Allerdings tun sich andere etwas schwerer mit Sprache und sozialer Umgebung.
,,Sie sind nicht freiwillig hier! Die meisten würden lieber wieder zurück nach Hause" , erzählt eine Mitarbeiterin der Gemeinde Altenholz.
Ein tieferer Einblick in die persönlichen Umstände wird durch ein Interview mit einem jungen Mann ermöglicht. Dieser ist vor fünf Jahren aus dem Iran nach Deutschland geflohen und wurde daraufhin mehrere Jahre von einem älteren Ehepaar aus Dänischenhagen betreut. Er erzählt seine Geschichte, Erfahrungen und Schwierigkeiten.
Im November 2015 kam er nach Deutschland. Trotz anfänglicher Komplikationen, vor allem durch die Sprache, war er froh, sein Ziel endlich erreicht zu haben.
Der 24-Jährige berichtet: ,,Man braucht immer Hilfe", doch von 2015 bis jetzt hat sich einiges geändert. ,,Ich komme jetzt alleine klar", erzählt er mit einem stolzen Blick im Gesicht. Neben der Sprache war die Kommunikation mit den Behörden eine große Hürde, sowohl für Flüchtlinge als auch für die Betreuer. Doch auch diese wurde gemeistert.
Mittlerweile lebt er in einer eigenen Wohnung und verdient sein eigenes Geld. Diese Lebensumstände sind für ihn genügend, nur die eingeschränkte Reiseerlaubnis bedauert er. Außerdem stellt sich eine weitere Problematik dadurch, dass die Geflüchteten nur in ihrem zugewiesenen Kreisen wohnen dürfen, aber oft in anderen Kreisen arbeiten. Dies führt zu finanziellen Schwierigkeiten durch den Kauf von Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel.
Sein größter Traum ist es, sich weiter zu bilden und sein Abitur zu machen.
Noch immer gibt es Menschen, die abschätzig gegenüber Flüchtlingen und Migranten sind, erzählen sowohl Gemeindemitarbeiterin, Betreuer und Flüchtlinge selber. Zu diesem Thema berichtet der Interviewpartner über ein Erlebnis aus seinem Berufsleben.
Bei einem Hausbesuch, den er als Angestellter einer Firma tätigte, gab es einen unschönen Kommentar von Seiten einer Kundin. Diese sagte zu ihrem Mann: ,,Wer hat denn den Schwarzen hier reingelassen?"
Noch immer schockiert den jungen Mann die Respektlosigkeit der Kundin.
Trotz solcher Vorfälle überwiegt die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Einwohner von Schleswig-Holstein gegenüber den Flüchtlingen.
,,Ich glaube, die Flüchtlinge werden hier in Schleswig-Holstein sehr gut behandelt" , so einer der bereits erwähnten Betreuer.

 

 
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