„MiSch“-Eroberer: Was Nachwuchsjournalisten so alles wissen wollen

Johanna Lehn 29. Oktober 2021
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Kiel. Kaum ist die Begrüßung vorbei, schnellen die ersten Finger hoch. Gut vorbereitet und wissbegierig stellen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Wellingdorf ihre Fragen rund um den Journalismus.

Ganze drei Klassen sind in diesem Herbst „MiSch"-Eroberer und lernen im gemeinsamen Projekt der Kieler Nachrichten, der Segeberger Zeitung sowie der medienpädagogischen Fachagentur Promedia Maassen und der Förde Sparkasse, wie die Zeitung entsteht und wie Redakteure arbeiten.

„MiSch"-Schüler haben viele Fragen zum Journalistenalltag

Diese Fragen stehen für die 8c im Vordergrund: „Muss ein Redakteur oder eine Redakteurin sich mit allen Themen auskennen oder haben alle ihre spezifischen Bereiche?", wollte die Klasse zur Aufteilung in einer Tageszeitung wissen. Es gibt Entwarnung: Eine Redakteurin muss nicht Expertin für Holstein Kiel sein und gleichzeitig Artikel über die Wirtschaft in der Landeshauptstadt schreiben. Jede und jeder ist einem Ressort zugeteilt, für das er oder sie hauptsächlich schreibt.

„Wie oft wird ein Artikel auf Rechtschreibung überprüft?", „Werden die Kieler Nachrichten nur in Kiel verteilt?" und „Sind in der Zeitung Stockfotos zu finden, zum Beispiel bei Polizeimeldungen?" – die Fragen betreffen alle Bereiche des journalistischen Alltags. Wenn der Artikel fertig geschrieben ist, wird er in jedem Fall noch einmal von einer anderen Person gegengelesen, lautete die erste Antwort. Und wir versuchen, so viele Fotos wie möglich selbst zu machen. Ist das einmal nicht möglich, greifen wir auf sogenannte Symbolfotos zurück, die Nachrichtenagenturen uns zur Verfügung stellen.

Was, wenn das Zeitungspapier alle ist?

Wenn das alles passiert ist, wird die Zeitung nicht nur in der Landeshauptstadt verteilt. Das Verbreitungsgebiet der Kieler Nachrichten umfasst noch weitere Kreise in Schleswig-Holstein rund um Kiel herum. Schließlich die Frage nach dem Alptraum der Print-Liebhaber: „Was ist, wenn das Papier alle ist?" Nun, das passiert hoffentlich nicht – dafür sorgt das Druckzentrum. Denn: ohne Papier keine gedruckte Zeitung.

Schließlich folgt die Frage, die jede der drei achten Klassen an diesem Tag stellt: „Welche Ausbildung muss man machen, um Redakteur zu werden?" Da gibt es nicht den einen richtigen Weg. Wer Redakteur oder Redakteurin werden will, kann ein Volontariat – eine Art Ausbildung – absolvieren, Journalismus studieren oder eine Journalistenschule besuchen. Viele Wege führen somit in eine Redaktion.

Reportage und Nachricht – wo liegt der Unterschied?

Da die Schülerinnen und Schüler im „MiSch"-Projekt nicht nur Gelegenheit bekommen, einen Profi nach dem Berufsalltag zu fragen, sondern auch selbst mit Stift und Block rausgehen und einen Artikel schreiben sollen, stellen sie auch zahlreiche Fragen zur Textform der Reportage.

Eine Schülerin der 8a möchte wissen, was bei einer Reportage zu beachten ist und wo eigentlich der Unterschied zur Nachricht liegt. Im Regelfall ist die Reportage länger, sie erzählt von Situationen und darf viele beschreibende Adjektive enthalten, damit der Leser den Eindruck hat, dabei gewesen zu sein. Die Nachricht hingegen soll in erster Linie eines: wertfrei informieren.

Doch wie ist das nun mit der Reportage und der eigenen Meinung? Eine Schülerin der 8b möchte gern über die mögliche Sperrung einer Brücke für Autofahrer schreiben. Sie sei auf der Seite der Fahrradfahrer. „Muss ich die Gegenseite auch dann abbilden, wenn das nicht meine Meinung ist?" Damit trifft sie einen Nerv. Denn: Außer bei einem Kommentar muss ein Redakteur oder eine Redakteurin neutral bleiben. Schließlich ist der Auftrag des Journalismus klar: Er soll informieren.

Wenn das alles passiert ist, wird die Zeitung nicht nur in der Landeshauptstadt verteilt. Das Verbreitungsgebiet der Kieler Nachrichten umfasst noch weitere Kreise in Schleswig-Holstein rund um Kiel herum. Schließlich die Frage nach dem Alptraum der Print-Liebhaber: „Was ist, wenn das Papier alle ist?" Nun, das passiert hoffentlich nicht – dafür sorgt das Druckzentrum. Denn: ohne Papier keine gedruckte Zeitung.

 
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