Wie sieht ein Arbeitstag von Journalisten aus?

Johanna Lehn 27. Oktober 2021
© Johanna Lehn

Altenholz. Mit Zetteln voller Fragen sitzen die Jugendlichen in ihren Reihen. Sie sind bereit, sie alle zu stellen. Professionell vorbereitet sind die sechs Klassen des Gymnasiums Altenholz, die bei dem Besuch der Kieler Nachrichten alles über den Journalismus wissen wollen.

„War das schon immer Ihr Traumberuf?" „Wie lang schreiben Sie an einem Artikel?" „Was ist ein spannendes Foto?" Die Fragen der Schülerinnen und Schüler der 8b sind breit gefächert. Schon nach wenigen Minuten kommt eine, die ans Eingemachte geht: „Was sagen Sie dazu, dass Journalisten Rettungskräfte behindern, um das erste Foto zu bekommen?" Das darf natürlich nicht passieren – die Nachricht in der Zeitung kann nicht wichtiger sein als die Arbeit der Einsatzkräfte. Die Leserinnen und Leser zu informieren, ist dennoch unsere Aufgabe.

Müssen sich Redakteure bei Abendterminen besonders beeilen?

Auch die Klasse 9a hat sich vorbereitet. Sie will wissen, warum Anzeigen in der Zeitung sind und wer bestimmt, welche Firma ihren Rasenmäher dort bewerben darf und welche nicht. Und wie ist das eigentlich, wenn ein Redakteur oder eine Redakteurin spät abends einen Termin hat? Muss der Artikel dann besonders schnell geschrieben werden? Der Titel „Tageszeitung" verrät es: Soll die Nachricht am nächsten Tag in der Zeitung stehen, muss der Artikel am Abend noch fertig werden.

Auch die Fragen der 9c und der 9e drehen sich um journalistische Grundsätze. Wann dürfen Redakteure ihre eigene Meinung in einen Text einfließen lassen? Und woher wissen sie, ob die Informationen wahr sind? Die eigene Meinung muss außen vor bleiben – es sei denn, es handelt sich um einen Kommentar. Zur Überprüfung der Fakten nutzen wir das Zwei-Quellen-Prinzip. Wir lassen uns eine Information von einer anderen Quelle bestätigen, bevor wir sie aufschreiben.

Wie sieht ein Arbeitstag im Journalismus aus?

Eine Frage taucht in jeder Klasse auf: „Wie sieht ein typischer Tag von Journalisten aus?" Typisch ist wohl, dass es für Lokalreporterinnen und -Reporter keinen typischen Tag gibt. Auch wenn eine Konferenz über mögliche Themen zu jedem Tag gehört, kommt doch oft genug etwas anderes dazwischen. An einigen Tagen sind Journalisten unterwegs, auf Terminen oder für eine Reportage – an anderen sitzen sie nur am Schreibtisch.

In der 9b und der 9d kommt schließlich ein Thema auf, das sogar in der Zeitung landen könnte: Die technische Ausstattung im Gymnasium ist noch nicht so, wie man sich das idealerweise in Zeiten der Digitalisierung vorstellt – einen Beamer gibt es im Klassenraum nicht.

Schüler als Nachwuchsredakteure: Ihre Themen sind zeitungsreif

Diesem Thema könnten die Jugendlichen direkt selbst nachgehen. Im Projekt „MiSch", das die Kieler Nachrichten und die Segeberger Zeitung gemeinsam mit der medienpädagogischen Fachagentur Promedia Maassen und der Förde Sparkasse in jedem Jahr starten, sollen sie auch selbst rausgehen und zu Stift, Zettel und Kamera greifen.

Viele Themenideen haben sie schon. Tierheime und Corona-Haustiere, die Wetter-Entwicklung in Schleswig-Holstein, der Schüleraustausch mit Frankreich – was sich der Nachwuchs vorgenommen hat, könnte tatsächlich in der Zeitung Platz finden. Beim Besuch der Profis holen sie sich Tipps für die eigenen Texte ab, bevor es bald ans Schreiben geht. Schließlich ist vielleicht der eine Hinweis dabei, der beim Schreibwettbewerb den ersten Platz sichern könnte.

Eine Frage taucht in jeder Klasse auf: „Wie sieht ein typischer Tag von Journalisten aus?" Typisch ist wohl, dass es für Lokalreporterinnen und -Reporter keinen typischen Tag gibt. Auch wenn eine Konferenz über mögliche Themen zu jedem Tag gehört, kommt doch oft genug etwas anderes dazwischen. An einigen Tagen sind Journalisten unterwegs, auf Terminen oder für eine Reportage – an anderen sitzen sie nur am Schreibtisch.

 
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