1 kg Jeans für 11,99 Euro

Leonie und Luisa, 9b Gymnasium Altenholz 15. November 2021
Große Auswahl im Kiloladen Kiel © Luisa

Sparen und gleichzeitig nachhaltig handeln: Shopping in Kiels Kiloläden

Kiel. „Kleidung kommt bei uns auf die Waage", sagt Marcel Groß, Inhaber im Kiloladen im Sophienblatt 11 in Kiel. Er eröffnete den Laden 2014 mit dem Gedanken, etwas gegen Fast-Fashion und für die Umwelt zu tun. Inzwischen gibt es drei dieser Second-Hand-Shops in der Stadt.

„1 Kilo Pullis und 2 Kilo Jeans, bitte!" Ganz so wie an der Fleischtheke läuft es nicht im Kilo-laden. Doch tatsächlich werden die Second-Hand-Klamotten pro Kilo bezahlt, nicht nach Marke oder Qualität. Alle drei Wochen wird das Sortiment komplett ausgetauscht. Der Preis sinkt jeden Tag: Zu Beginn der ersten Woche liegt er bei 29,99 Euro pro Kilo, am Ende der 2. Woche nur noch bei 11,99 Euro. In der 3. Woche gibt es Festpreise. Die drei Filialen in Kiel besetzen immer jeweils eine der drei Wochen des Rhythmus, somit ist das Sortiment in mindestens einem Laden frisch gefüllt.
Firmengründer Marcel Groß ist es sehr wichtig, dass man auf sein Konsumverhalten ach-tet und Kleidung möglichst lange im Umlauf bleibt. Aus diesen Gründen eröffnete er sei-nen Second-Hand-Laden. Hinter den drei Läden verbirgt sich ein Familienbetrieb. Das Team will nicht nur tatenlos zusehen und auch andere Menschen dazu bewegen, sich für die Umwelt einzusetzen. „Ein neu produziertes Baumwoll-Shirt (250 g) verschlingt bis zu 7.000 kg Wasser und 500 g Chemikalien. Zusätzlich werden 7 kg C02 in der Herstellung und Distribution in die Erdatmosphäre freigesetzt. Dasselbe T-Shirt landet nun bei uns", so ist es auf der Homepage des Ladens zu lesen.
Die Ware kommt von einem Großhändler aus Kopenhagen. Die Mitarbeitenden sortieren selbst und bügeln die Kleidung bei Bedarf auf.

Um Plastik zu vermeiden, wird die Kleidung zum Transport in Bettwäsche verpackt. So entstehen nur noch 5% der sonst anfallenden Müllmenge. Und wohin verschwindet die übrig gebliebene Ware nach den drei Wochen im Laden? Marcel Groß hat diese Frage be-antwortet: „Die nicht verkaufte Ware wird in Polyester, Baumwolle und nicht wiederver-wendbares Material sortiert. Unser Partnerunternehmen stellt daraus zum Beispiel Putz-lappen oder Malerflies her. Die nicht recycelbaren Stücke werden in Polen und Afrika wei-terverkauft."
Wir finden die Methode sehr gut und hoffen, dass sich solche nachhaltigen Shops mehr durchsetzen in der Zukunft.

 
Dieser Eintrag hat bisher keine Kommentare

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert