Corona–Auswirkungen auf unsere Jugend

Anna Klostermann 16. November 2021
Unter Schulstress leidender Junge © Kinder + Jugendliche leiden – Zephir gGmbH Ich habe dieses Thema gewählt, da ich es wichtig finde dass darüber informiert wird. Es betrifft nicht nur meine Generation sondern auch mich selbst. © Anna Klostermann

Corona–Auswirkungen auf unsere Jugend

Viele Menschen haben während Corona finanzielle oder auch existenzielle Probleme. Durch die Krise mussten z.B Restaurants, Friseure oder auch Kinos schließen, wodurch viele keine feste Arbeit hatten und kein ausreichendes Gehalt. Gewalt in der Familie, also Häusliche Gewalt und Ehekrisen haben die Lockdowns mit sich gebracht. Die Jugend bekam während der ganzen Corona–Pandemie nicht die nötige Aufmerksamkeit, da der Fokus auf den Älteren sowie auch der Wirtschaft lag. Nicht weil sie schwer betroffen sind durch das Virus, aber die „soziale Isolation", einhergehend mit einem Lockdown, in einer wichtigen und formenden Lebensphase und dessen Folgeschäden bekamen von der Politik und Gesellschaft bislang nicht die nötige Aufmerksamkeit. Arbeitende Eltern können den psychischen Stress den viele Jugendliche haben, womöglich garnicht richtig wahrnehmen und helfen. Es kommt zu Schäden sozialer Strukturen, Bildungsnachteilen (besonders in finanziell schwächeren Haushalten), wie auch zu Depressionen unterschiedlicher Stärke. Studien über dieses Thema zeigen letztendlich wie groß der Schaden ist.
Angaben von Jugendlichen besagen, dass 61% der Jugendlichen unter Gefühlen von Einsamkeit leiden, 64% seien psychisch belastet unter der Corona Situation. Die meisten jungen Menschen haben haben aber Angst um ihre Zukunft, ganze 69% geben dies an. Die Anzahl von denjenigen, die unter finanzieller Sorge leiden ist bis zu 34% gestiegen. Von den Befragten fühlen sich 58% von den Politikern und Politikerinnen im Stich gelassen. Mehr als die Hälfte gaben an unter leichten bis mittleren Depressionen zu leiden. Alarmierende 38% haben sogar mit schweren psychischen Belastungsstörungen zu kämpfen.

Durch die Lockdowns wurden Veranstaltungen wie, Konzerte, Festivals und Klassenfahrten abgesagt, was den Jugendlichen die soziale Interaktion erschwerte. Es bestand keine Möglichkeit gleichaltrige Leute kennenzulernen und sich weiter zu entwickeln durch neue Bekanntschaften und Erfahrungen. Auch Schulaktivitäten wie Klassenfahrten, Schüleraustausche oder auch Auslandsreisen fielen aus. Das Fehlen schulischer und sozialer Aktivitäten waren nicht nur außerhalb des Klassenraums bemerkbar, sondern auch die sozialen Strukturen und der allgemeine Klassenverband litten sehr unter dem Lockdown bedingten Online–Unterricht.Hinzu kommt das Risiko den Lernstoff selbstständig durchzugehen, womöglich mit zu wenig Unterstützung der Eltern, bei sowieso schon gefährdeten Schülern und Schülerinnen.
Den Jugendlichen fehlen also fast zwei ganze Jahre der zwischen Menschlichen Interaktion mit Gleichaltrigen und damit der eventuelle Anschluss an die Gesellschaft. Durch wenig übrig gebliebenen Möglichkeiten der außer häusliche Aktivität, kommt es besonders bei Heranwachsenden zu Unterbeschäftigung und Langeweile. Besonders schwer Betroffen sind hierbei die Jugendlichen wohnhaft in städtischen Gebieten, bedingt durch Wohnungsgröße und allgemeinem Platzmangel. Die Jugend wohnhaft in ländlichen Gebieten hatte durch niedrigere Inzidenzen und weiterläufige Aufenthaltsorte, die Möglichkeit sich unter Rücksichtnahme der geltenden Maßnahmen zu treffen und auf diesem Wege wenigstens eine Art des gewohnten Austausches mit Freunden wahrzunehmen.
Was sich außerdem seit Corona verändert hat, ist das Konsumverhalten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. 16– bis 29– jährige geben an seit der Krise deutlich öfter zu Rauschmitteln zu greifen. Zigaretten, Alkohol oder andere Substanzen scheinen zwischen Ausbildung, Schulabschluss oder Arbeit eine Art Flucht aus dem stressigen Alltag oder auch als Dämpfung psychischer Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen oder Angstzuständen dar zu stellen.
Das sowieso schon präsente Thema der übermäßigen Nutzung sozialer Netzwerke unter Jugendlichen, hat durch die Pandemie bedeutend an Relevanz zugenommen. Nicht zuletzt durch Homeschooling, griffen Schüler und Schülerinnen deutlich öfter zu ihren mobilen Endgeräten. Die häufig ausgelöste Überforderung der Eltern, hatte eine Bereitstellung sozialer Dienstleistungen der Kinder– und Jugendhilfe zur Folge. Der Lockdown hat aber auch positive Dinge mit sich gebracht. Der Umgang mit digitalen Geräten hat sich um vieles verbessert. Viele Jugendliche haben durch die Zeit allein zu einer neuen Sportart gefunden, Freund und Bekannte probierten sich zum Beispiel am Joggen oder auch Workouts aus. „Fitness Zuhause geht ja immer." Anderen hat dafür aber die Motivation gefehlt. Seit Corona Lockdown hat jedes zweite Kind deutlich an Gewicht zugenommen, aufgrund fehlender Bewegung.

Es ist offensichtlich, dass ein weiterer Lockdown für unsere Jugend mehr Schaden als Nutzen bereitstellen würde. Die bereits entstandenen sozialen Ungleichheiten und teilweise psychisch Folgeschäden , sind bereits in einer nie da gewesenen Häufung zu bemerken und es gilt diese Missstände so gut es geht wieder auszugleichen. Der Jugend und der Gesellschaft zuliebe.

 
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