Das Geheimnis hinter den Kryptowährungen V.4

Leander, Kjell und Arius - 9b Gym Ahz 19. November 2021
Ralph Thode in seinem Büro © Leander Dirszowski, Kjell Schweder und Arius Timm Das Bitcoinsymbol als Münze © Leander Dirszowski, Kjell Schweder und Arius Timm

Das Geheimnis hinter den Kryptowährungen

Kiel/ Jeder hat bestimmt schon einmal von Kryptowährungen gehört. Was diese eigentlich sind und welche Möglichkeiten diese bieten, ist vielen Menschen jedoch noch unklar. Auch uns war dies am Anfang unklar. Als wir begonnen haben zu recherchieren, ist uns die Komplexität dieses Themas erst bewusstgeworden. Damit wir die schwierigen Sachverhalte richtig und einfach darstellen können, trafen wir Ralf Thode, den Finanzexperten und Firmenchef von mehreren erfolgreichen Firmen, im KITZ.
Er erklärte uns, dass Kryptowährungen eigentlich nur ein Nebenprodukt der Blockchain Technologie seien und dass diese Technologie das wirklich Faszinierende dabei sei. Er erzählte uns, dass die Blockchain noch riesiges Potential habe.

Die Idee

Die Grundidee der Blockchain entstand bereits in den 70ern. Damals haben sich einige Leute darüber geärgert, dass sie bei einer Transaktion hohe Gebühren, welche viel höher als der eigentlich zu überweisende Betrag waren, an die Banken zahlen mussten. Dies bedurfte auch viel Zeit und verlieh ihnen großen Einfluss. Deswegen wollten die Leute die Beträge direkt an die Verkäufer senden. Dabei entstand aber das Problem, dass man, wenn man etwas digital versendet, immer nur eine Kopie der Originaldatei verschickt. Zum Beispiel, wenn man seinem Freund ein Foto von sich schickt, verschickt man nur eine Kopie von diesem Bild, doch das Original existiert weiterhin auf deinem Gerät. Das könnte zur Folge haben, dass Leute dies ausnutzen, um ein einzigartiges Produkt zweimal zu verkaufen. Im Falle einer Währung würde dies zu einer exponentiellen Replikation der Währung führen, was in eine starke Inflation münden würde. Kurz gesagt, die Währung wäre innerhalb weniger Stunden nichts mehr wert.

Die Lösung


Wie aus dem Nichts erschien die Blockchain Technologie im "White Paper", das für jeden kostenlos zugänglich ist. Satoshi Nakamoto veröffentlichte diese im Jahre 2008 und löste damit dieses Problem. Wer dieser Satoshi Nakamoto ist, weiß jedoch keiner, obwohl viele behaupten, dieser zu sein.
Aber was macht die Blockchain Technologie nun so besonders? Sie löst exakt dieses Problem, indem sie mit Hilfe von zusammenhängenden Datensätzen, dargestellt als „Blocks", Vorgänge genau festhält und Verdopplungen verhindert. Das schafft es dadurch, dass jedes einzelne Produkt, welches in einem Datensatz vorhanden ist, mit einem individuellen Hash (digitaler Fingerabdruck) versehen wird. Fälschungssicher wird es dadurch, dass alle Blocks in einer Chain (einer Kette) aneinandergereiht sind. Jeder Block enthält immer seinen eigenen Hash und den des Blocks davor. Alle Anbieter von Waren, die diese in einer Blockchain vertreiben, haben ihre eigene Chain.

Bitcoin-Mining


Also hat Bitcoin auch eine eigene Chain. Bitcoin-Miner haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Chain zu erweitern. Sie versuchen jetzt neue Blocks an die Chain anzuhängen, indem sie den Hash von dem Produkt, das verkauft wurde, herausfinden. Dafür gehen ihre Rechner möglichst viele Kombinationen durch, bis sie den richtigen Hash herausgefunden haben. Dabei erhält nur der Erste, der den richtigen Hash herausfindet, eine Belohnung, in Form der jeweiligen Kryptowährungen. Letztendlich wirst du einfach für die zur Verfügungsstellung der Rechenleistung deines Rechners belohnt.

Das Potential der Blockchain

Kommen wir wieder zurück zu Ralf Thode. Wir haben ihn gefragt, warum er trotz seines Vermögens immer noch Vorträge über Blockchain und Kryptowährungen hält. Er antwortete uns darauf: „Mich motiviert Geld als solches gar nicht. Ich teile einfach gerne mein Wissen und erzähle jedem, der es hören möchte, wie es geht." Zudem antwortete er uns, dass er noch ein riesiges Potential in der Blockchain Technologie sehe. Er nannte uns ein paar Beispiele: das Digitalisieren von Wahlen, die Sicherung von öffentlichen und privaten Transaktionen, digitale Verwaltung von Grundbucheinträgen oder Austausch und die Sicherung von wissenschaftlichen Ergebnissen. Die Möglichkeiten dieser Technologie sind scheinbar unbegrenzt und werden laut Herrn Thode größere Veränderungen mit sich bringen als die industrielle Revolution.

Kryptowährungen für die Zukunft

Eine der wichtigsten Fragen, die wir uns gestellt haben, ist: Wird es möglich sein, dass man in der Zukunft mit Kryptowährungen bezahlen kann? Dazu haben wir ihn gefragt, welche Kryptowährung momentan dafür am besten geeignet ist und was andere Währungen dafür ungeeignet macht. Eine dieser Kryptowährungen, die als normale Währung in Frage kommt, ist der Yem (Your every Day Money). Jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum denn nicht die bekannteste und erfolgreichste Kryptowährung Bitcoin dafür besser geeignet ist. Einer der Vorteile von Bitcoin wäre zwar, dass der Bekanntheitsgrad viel höher ist als der aller anderen. Aber man bräuchte, um mit Bitcoin alltägliche Transaktionen zu tätigen, immer noch einen Mittelsmann. Denn die Läden müssen die Bitcoins wieder in Euro umwandeln und das geschieht über die Bank. Also über einen Mittelsmann. Und wenn Sie jetzt aufmerksam gelesen haben, wird Ihnen sicher aufgefallen sein, dass wir dann wieder in den 70ern wären, wo man genau dieses Problem ändern wollte. Yem dagegen ist so beschaffen, dass, wenn man mit ihm zahlt, auf dem Beleg der Betrag sowohl in Yem als auch in Euro angegeben ist, wodurch Yem nicht in Euro umgewandelt wird. Der Nachteil an Yem ist aber, dass man es nicht so einfach in Euro umwandeln kann, da diese Technologie noch sehr neu ist und es sich noch in der Entwicklungsphase befindet. Dennoch ist dies gar nicht erstrebenswert, da man dann ja wieder dasselbe Problem wie mit dem Bitcoin hätte, denn es ist ja das Ziel, nur mit Kryptowährungen zu bezahlen. Demnach wird es auf jeden Fall in der Zukunft möglich sein, mit Kryptowährungen zu bezahlen.

Tipps zum Investieren


Vielleicht haben wir deine Meinung über Kryptowährungen nun so stark geändert, dass du auch gerne in Kryptowährungen investieren willst. Denn dies ist viel sinnvoller als herkömmliche Sparmethoden. Hierfür haben wir für dich folgende Tipps:
1. Informiere dich über die Kryptowährung, in die du investieren willst, bevor du investierst.
2. Investiere stets nur 10-15% deines liquiden Vermögens in Kryptowährungen.
3. Richte dir eine Wallet bei benutzerfreundlichen Anbietern, wie zum Beispiel „Coinbase Wallet", ein

Was uns am Fortschritt hindert

Nun erweckt es wahrscheinlich den Eindruck, dass Kryptowährungen keine Makel besitzen. Doch der Schein trügt. Auch Kryptowährungen haben ihre Tücken. Wenn man sich zum Beispiel, die populärste Währung, den Bitcoin, genauer anschaut, stellt man schnell fest, dass das ganze Transaktionskonzept, wie gesagt, darauf beruht, dass unterschiedliche Gruppen Rechenleistung zur Verfügung stellen und dafür einen bestimmten Betrag von Bitcoin ausgeschüttet bekommen. Da es in der Programmierung aber festgeschrieben ist, dass es insgesamt nur einen bestimmten Betrag an Bitcoin geben kann, wird die Bitcoin-Ausschüttung irgendwann aufhören. Dies wird voraussichtlich in ca. 100 Jahren der Fall sein. Zudem ist der Energieverbrauch, der bei diesem „Minen" notwendig ist, enorm hoch und wird mit zunehmendem Fortschritt immer höher. Im Durchschnitt werden dabei 46,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr für das Minen und die Transaktionen ausgestoßen.

Was wir dagegen tun könnten


Dieses Problem könnte man mit einer Alternative zum „Minen" und zwar dem „Steaking" lösen. Zu erklären, wie diese Methode funktioniert, würde dich als Leser nur zusätzlich verwirren und würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Grundsätzlich kann man darüber aber sagen, dass man beim Steaking quasi Zinsen für seine Bitcoins bekommt, wenn man sie auf seinem Konto lässt. Denn die eigentliche Speicherung der Transaktionsdaten benötigt nicht so viel Energie wie das „Minen". Außerdem kann man auf umweltfreundlichen Strom zurückgreifen, wie es in Schweden bereits getan wird. Dort kommt der dafür nötige Strom nur aus reiner Wasserkraft. Diese und weitere einfallsreiche Ideen werden diese Probleme lösen können.

Schlusswort


Das Interview mit Ralph Thode hat uns einen Einblick in eine mögliche Zukunft gezeigt. Jetzt liegt es an uns, diese zu verwirklichen. Hiermit wollen wir dir einen ähnlich interessanten Einblick bieten und hoffen, dein Interesse für dieses spannende Thema geweckt zu haben.

 
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