Das Internet und seine eigene Gewalt!

Kommentar, Johanna Harney (8a) 16. November 2021


Cyber-Mobbing ist eine einfache Art andere Menschen online, ohne ihnen persönlich ins Gesicht sehen zu müssen, zu erniedrigen, zu drohen, zu stalken oder auch sie zu beschimpfen. Dass der Nutzer im Internet vollkommen anonym ist und oft sogar unter falscher Identität agiert, vermittelt vielen Menschen das Gefühl ‚tun und lassen zu können' was sie wollen. Sie haben zum großen Teil keine natürliche Hemmung mehr, alles zu schreiben oder zu kommentieren, was ihnen in diesem Moment richtig erscheint. Man sollte mehr dagegen machen. Zusehen und geschehen lassen ist keine Option!

Viele verstehen unter dem Begriff Cyber-Mobbing, dass sich Jugendliche daraus einen Spaß machen, andere zu beschimpfen oder ihnen zu drohen. Nachdem ich jedoch eine Weile recherchiert und Fakten zusammengetragen habe, kam ich zu dem Ergebnis, dass die Thematik noch viel größer ist. Cyber-Mobbing ist nicht nur das Beleidigen oder das Bedrohen anderer Menschen, es ist auch das unerlaubte Fotografieren und Hochladen und damit Verbreiten von Bildern oder Videos. Die Personen, um die es dabei geht, empfinden dabei jedoch keinen Spaß, weil der Ruf der Person dadurch stark beschädigt wird. Es ist kein Spaß mehr, der unter Jugendlichen gespielt wird, es ist eine eigene Art von Gewalt, digitale Gewalt.
In vielen Apps gibt es die Möglichkeit, Nachrichten solcher Art zu melden und somit die Appmitarbeiter darauf aufmerksam zu machen, welcher Nutzer etwas Schlechtes getan hat. Meistens ist es dann aber so, dass der Täter sich dann wiederum unter einem anderen Account anmeldet und seine Taten fortführt. Zudem werden nicht immer alle Fälle gemeldet. 1.003 Mädchen zwischen 15-24 Jahren wurden in einem Interview eines Artikels befragt, wo im Internet sie die meiste digitale Gewalt erfahren haben. Die Zahlen sprechen für sich: Instagram: 45%, Facebook: 35%, Youtube: 22%, Snapchat: 19%, Tik Tok: 9% und Twitter: 8%. Allgemein sind es augenscheinlich eher die großen Plattformen, auf denen solche Delikte stattfinden. Die Mitarbeiter sollten verstärkt die Inhalte und Chats, sowie auch Kommentare unter Videos oder Bildern prüfen und darauf achten, dass sich Cyber-Mobbing nicht weiter fortsetzt. In einem Artikel, der im Oktober 2020 geschrieben und veröffentlicht wurde, befindet sich eine Statistik, die besagt, dass 13-19% aller 1,5 Millionen Jugendlichen im Alter von 10-18 Jahren mit solchen Taten in Kontakt kämen.
In der Corona-Zeit ist der Anteil der Taten leider noch gestiegen. Cyber-Mobbing ist eine bequeme Art, Gewalt auszuüben, und es wird immer häufiger genutzt. Immer mehr Menschen sind betroffen. Wir müssen daran mit allen Mitteln arbeiten, um dieses Problem zu lösen. Jeder kann helfen, indem er darauf achtet, ob sich eventuell eine Person in seinem Umfeld befindet, die von solchen Delikten betroffen ist. Wir müssen daran arbeiten Täter solcher Gewalttaten gezielter ausfindig zu machen und an ihrem Tun zu hindern. Das Problem ist, dass wir uns zu wenig damit beschäftigen, wenn wir nicht selbst betroffen sind. Es gibt viele Internetseiten, bei der sich betroffene Personen melden können. Es gibt auch einige Aktionen, die aufklären sollen und vermitteln, wie man sich gegen digitale Gewalt wehren kann. Wir sollten uns informieren und Täter sowie Täterinnen mit ihrem Verhalten konfrontieren.

Seid ihr selber betroffen?
Hier findet ihr Hilfe und Beratung zu euerem weiteren Vorgehen:
https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/digitale-gewalt.html

 
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