Die Knaller im Karton

Emma, Anna, Emma 9b Gym AHZ 15. November 2021
Die Lagerhallen von WECO © Emma Matthies Silvester Umfrage (44% knallen an Silvester und 56% nicht) © https://www.rechner.club/diagramm

 

Ob das Jahr zu Ende geht, wisst ihr, wenn ihr Lichter seht

Kiel. In weniger als zwei Monaten ist es wieder soweit, Silvester steht vor der Tür, und damit beginnt auch die Zeit, in der man gestresst versucht, all die Sachen, wie z.B Raketen, Marzipanschweine oder alle Zutaten für ein besonderes Mahl zu ergattern. Ehe man sich versieht, ist der Tag endlich gekommen und man sitzt mit seinen Liebsten freudig am Essenstisch und wartet gespannt auf Mitternacht. Wenn die Stunde dann gekommen ist, sieht man die Raketen in die Luft schnellen, wo sie dann in allen Farben des Regenbogens explodieren. Jedes Jahr ist man aufs Neue erstaunt, wie die Farbenpracht am Himmel aussieht. Doch bei den meisten fiel dieses Vergnügen letztes Jahr aus, da man wegen der Corona-Maßnahmen keine neuen Böller kaufen konnte. Dies hat vor allem Unternehmen geschadet, wie auch WECO, wo wir Frank Podubrin (55) zu diesem Thema interviewt haben.

 WECO hat durch das kurzfristige Verkaufsverbot millionenschwere Verluste erlitten, denn sie konnten die Produkte eines ganzen Jahres nicht verkaufen. Nur durch die finanzielle Unterstützung von Banken und dem Staat konnten sie sich über Wasser halten. Auch dieses Jahr haben sie aufgrund der steigenden Inzidenzen Angst vor einem Knallerverbot, denn dieses könnte ihnen den Ausgleich des letzten Jahres unmöglich machen. In ganz Deutschland werden an einem regulären Silvester Ware im Wert von über 150 Millionen Euro verkauft. Nach unserem Interview wurden wir von Herrn Podubrin über das ganze Fabrikgelände geführt. Nachdem wir die Kantine und die Sozialräume (Umkleiden) gesehen hatten, zeigte er uns die Arbeitsräume, in denen die Feuerwerkskörper hergestellt werden. Normalerweise herrscht dort lautes Treiben, doch dieses Jahr ist alles ruhig, und man sieht nur ausgeschaltete Maschinen, außer in einem abgesperrten Raum (Abteil), in dem schon die ersten Produktionen für 2022 hergestellt werden. Als Nächstes kamen wir zu zwei großen Hallen, in denen die schon fertig verpackten Kartons für dieses Jahr gelagert werden. Auf unsere Frage hin, ob sie die Raketen und Kartons umweltfreundlicher herstellen würden, antwortete er: „Ja, wir verzichten mehr auf Kunststoff und nehmen stattdessen Pappe, die schneller abgebaut wird."

 Nicht nur über das Material der Raketen wird viel diskutiert, sondern auch über die Feinstaub-Belastung. Unsere Internetrecherchen haben ergeben, dass in der Silvesternacht etwa 5000 Tonnen Feinstaub der Größe PM10 in die Luft gelangen. Das sind 17% der jährlichen Feinstaubmenge im Straßenverkehr und 2% von den jährlichen 220.000 Tonnen Feinstaub, die von den Menschen in Deutschland allgemein freigesetzt werden. Um Neujahr ist die Belastung also sehr hoch. Trotz allem fällt der Feinstaub wesentlich geringer aus als bisher vermutet, so berichtet WECO und verteidigt so Vorwürfe und Beschuldigungen, die an das Unternehmen gerichtet waren. Auch wenn es vielleicht nicht so schlimm klingt, sollte man seine Silvester Knaller- Tradition etwas herunterfahren, denn nicht nur die Umwelt leidet darunter, sondern auch die Tiere, die unter anderem in Panik geraten. Außerdem liegt nach Silvester tonnenweise Müll in der Natur, welcher den Tieren sehr schadet.

 Auch in unserer Umfrage, die wir im Kreis Schwedeneck gemacht hatten, nannten viele ihre Haustiere als Grund dafür, warum sie nicht knallen. Andere Gründe waren z.B. der Klimaschutz und viele fanden, es sei eine Geld-Verschwendung.        

„Wir knallen nur die schönen Sachen, von denen man auch was hat. Nicht die Dinger, die man anzündet und einfach wegwirft."

 Gründe dafür waren hauptsächlich kleine Kinder, für die Silvester noch ein aufregendes Erlebnis ist. Außerdem ist das Knallen für viele eine Tradition, die Spaß macht und schön aussieht. Die ungefähren Ausgaben liegen bei 20 - 50 Euro, wobei auch manche mehr als 150 Euro ausgeben würden. Nicht so aber eine Befragte, die sagte, sie spende lieber.

Das Knallen ist aber nicht nur die einzige Tradition an Silvester, denn wer kennt es nicht? Gespannt am Tisch zu sitzen, auf sein Raclette-Pfännchen zu warten, das leise vor sich hin brutzelt und verdammt gut riecht, oder abends um einen kleinen Klumpen gebeugt, nachdem man das heiße Wachs ins Wasser gegossen hat. Vielleicht sitzt man auch auf dem Sofa, in einer Decke eingekuschelt und einer heißen Tasse Tee in der einen Hand, die Fernbedienung in der anderen, während man „Dinner for one" schaut und eine Stimme sagen hört:

The same procedure as last year?",,The same procedure as every year!"

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/silvester-wie-gross-ist-das-feinstaubproblem-a-1185465-amp.html

https://www.weco.de/WecoDE//

 

 

 
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