Digital ist irreal

Jonte, Bennet, Emilia, Ben, Sophia - 9c Gym Ahz 10. November 2021 3 Kommentar(e)
Over-Head-Projektor am Gymnasium Altenholz Stift © Foto: Bennet Lundschien und Jonte Willert Computerraum im Gymnasium Altenholz Stift © Foto: Bennet Lundschien und Jonte Willert

Deutschland/Schleswig-Holstein Die Corona Pandemie habe auch gute Seiten, bemerkte Lotta Moraweck, die Schülervertreterin des Landes ist, in einem MDR Interview. Jetzt treibe man die längst fällige Digitalisierung an den Schulen voran. Doch noch gebe es viel zu tun: An vielen Schulen fehle die Ausstattung und bei Lehrern und Schülern hapere es an der Medienkompetenz.

Die Anzahl der so genannten Overheadprojektoren und andere veraltete Lernhilfsmittel wird zwar immer mehr reduziert, nicht weniger daher, dass diese einfach kaputt gehen, allerdings scheint die Versorgung mit neuen digitalen Geräten immer noch Neuland zu sein. Einige Schulen beschlossen ferner, dass bei einem Defekt eines Beamers dieser nicht mehr durch einen selbigen, sondern durch einen Flachbildschirm ausgetauscht werden würde. An dieser Entscheidung kam allerdings auch von Lehrern Kritik auf: Während man bei einem Beamer eine ganze Wand als Sichtplatz wählen könne, sei bei einem festen Bildschirm jene Fläche beschränkt und bei den, ohnehin schon vollen, Klassenräumen sähe man in der letzten Reihe nun gar nichts mehr. Des Weiteren kritisieren sowohl Lehrer*innen als auch Schüler*innen, dass neuaufkommende, aber auch schon vorhandene, Geräte oft eine so mangelhafte Qualität hätten, dass man sich lieber selbst mit nötiger Technik versorge. Sie bemängelten die niedrige Auflösung von Monitoren und Beamern, die geringe Wiederholrate bei Tablets und nicht zuletzt die mangelnde Leistung jener Geräte. Man müsse bei, in der Schule vorhandenen Computern, viel Zeit mitnehmen, da diese oft schon Minuten bräuchten, um erstmal hochzufahren und später Programme zu starten. 

Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass es in der Tat auch Schulen gibt, an denen vielleicht nicht die allerbeste Technik genutzt wird, aber immer hin doch ausreichende digitale Geräte zur Verfügung stehen. Am Gymnasium Altenholz gebe es dagegen genügend Geräte, so sagen es einige Mitglieder der Schulgemeinschaft. An anderen deutschen Schulen sehe es wohl weitaus problematischer aus. Aber solange man mit den in der Schule vorhandenen Computern im Internet surfen könne, sei man manch anderen Schulen weit voraus, meinte ein Schulmitglied des Gymnasiums. Andere kritisierten jedoch auch die Lage an dieser Schule. 

„Die OHPs (Overheadprojektoren), von denen sowieso die Hälfte kaputt ist, stammen wohl noch aus der Steinzeit." 

Allerdings seien Overheadprojektoren ja nicht die einzigen digitalen Geräte an jener Schule. Man wünsche sich aber dennoch eine bundesweite Verbesserung.

Die Parteien der neuen Bundesregierung, die bekanntlich aus der Ampel-Koalition bestehen wird, schrieben jeweils in ihre Wahlprogramme, dass die Digitalisierung an deutschen Schulen in den nächsten Jahren rapide ausgebaut werden solle. Doch nicht nur Schüler fragten‚ wo denn das Geld dafür herkommen solle. Und das anscheinend zurecht. Außerdem sei die Lage nicht nur ein finanzielles Problem, ferner mangle es auch an den Schulungen der Lehrkräfte und so mit auch der der Schüler, denn ‚schlecht' ausgebildete Lehrer würden auch 'schlecht' unterrichten. Laut Professors Norbert Seibert, der Schulpädagoge in Passau ist, seien über 40 Prozent der Lehrer in Deutschland eigentlich nicht geeignet für digitale Weiterbildung.

Als Lösungsvorschlag sehen viele die angebrachte, korrekte Regulierung von finanziellen Mitteln sowie die vermehrte Schulung von Lehrkräften, sodass diese wiederum Kinder und Jugendliche gut bilden könnten. So könne man dem Teufelskreislauf entkommen und die Digitalisierung pendele sich langsam ein.

 
3 Kommentar(e)
  1. Johannes Schmidt
    10. November 2021

    Ich habe ihren Artikel mit Freuden und Spannung verfolgt. Die Mischung aus befragten Schülern und Aufzählung von Fakten ist perfekt. Dieser Artikel könnte sofort in die KN meiner Meinung nach.
  2. Tommi Ungere
    10. November 2021

    Der Artikel hat mich wirklich sehr interessiert, tolles Thema!
  3. Promedia Maassen
    10. November 2021

    Hallo Jonte, Bennet, Emilia, Ben und Sophia,

    vielen Dank für euren Beitrag. Das ist natürlich ein aktuelles und irgendwie auch leidiges Thema, da viel zu tun ist. Wir sind gespannt, ob es sich durch die neue Regierung dann nochmal besser umsetzen lässt. Was wäre denn für euch die perfekte digitale Ausstattung oder mögt ihr auch noch den analogen Unterricht? Danke auch für die zwei Fotos. Einen OHP haben wir schon länger nicht mehr gesehen, erinnern uns aber noch gut an solche aus der eigenen Schulzeit ;)

    Liebe Grüße
    Euer MiSch-Projektteam

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